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Bravo Herr Grindel!

12 Dezember 2018

ich hatte in einem an Sie adressierten „offenen Brief“ am 01.07.2018 einige Missstände im Umfeld des DFB und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft angesprochen.

Eine Antwort auf diesen Brief habe ich von Ihnen nie bekommen.

Aber da befinde ich mich in guter Gesellschaft – in Folge des o.g. offenen Briefes erreichten mich unter den über 20.000 positiven Rückmeldungen auch ca. 100 Nachrichten von Sportkameraden die sinngemäß beklagten „auch ich habe schon an den DFB geschrieben, aber nie eine Antwort erhalten“

Aber bevor sie sich jetzt durch die Gänge der DFB-Zentrale in der Otto-Fleck-Schneise auf die Suche nach dem Schuldigen für die Nichtbeantwortung machen…

…lassen sie die Bemerkung einfach mal sacken und denken Sie das nächste Mal darüber nach, nur Dinge zu versprechen, die Sie auch halten können. Darauf komme ich noch zurück. Auch wenn das als ehemaliger Politiker schwerfällt.

Da Sie ja offensichtlich meine Facebook-Posts verfolgen, spare ich mir das Porto für einen weiteren Brief, sie erhalten ja auf diesem Weg dann eh Kenntnis von diesem Schreiben.

In der Jahres-Versammlung der „Freunde der Nationalmannschaft“ im September in München haben Sie in Bezug auf meine Person vor versammelter Mannschaft dann teilweise falsche Fakten verbreitet, und mir so gut wie keine Möglichkeit gegeben, darauf in dieser Sitzung angemessen zu reagieren. Immerhin waren Sie in der kompletten Sitzung anwesend, das hat es in den letzten 20 Jahren nicht gegeben, dass ein DFB-Präsident überhaupt an dieser Versammlung teilnimmt.

Sportkamerad Eugen Gehlenborg, seines Zeichens vom DFB bestimmter Vorsitzender der „Freunde der Nationalmannschaft“ – hat mir mit Schreiben vom 17.09.2018 dann Ihre Einschätzung übermittelt.

Die Kernbotschaft dieses Schreibens lautete:
Bei der nächsten öffentlich geäußerten Kritik schmeißen wir Dich raus.

Im ersten Moment, als ich diesen Brief gelesen habe, habe ich gedacht:
Mein Gott – der Genosse Erich Honecker ist von den Toten auferstanden und mahnt mich zur Räson…

Aber wir leben in einem freien Rechtsstaat und ich zitiere aus dem Grundgesetz Artikel 5 Absatz 1
(als ehemaliger Abgeordneter des Deutschen Bundestags – auch wenn Sie Ihren Platz da eher in den hinteren Reihen hatten – müsste Ihnen das geläufig sein)

„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“

Mit Schreiben vom 07. Dezember 2018 sieht sich der Vorstand des FDN jetzt gezwungen mich aufgrund von diversen „Facebook“-Postings in den letzten Wochen, die dem Präsidenten nicht gefallen, aus dem Verein auszuschließen.

Natürlich war da eine Spur „Provokation“ in diesen Postings, aber das können Sie als Reaktion auf Ihr Verhalten in der Mitgliederversammlung und des darauffolgenden Briefes verbuchen.

Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich mir, als seit über 30 Jahren erfolgreicher Unternehmer, der eine dreistellige Zahl von Arbeitsplätzen geschaffen hat, in seinem bisherigen Leben einen achtstelligen Betrag an Steuern gezahlt hat (mit dem u.a. Ihre Abgeordnetenbezüge gezahlt wurden) und aus eigenen Privatmitteln mit erheblichem Aufwand eine gemeinnützige Stiftung initiiert hat, wie ein kleiner Bub den Mund verbieten lasse, nur weil ich dem großen Herrn Grindel in einigen Bereichen – und das sehe beileibe nicht nur ich so – sein Fehlverhalten aufgezeigt habe.

Mit meiner Meinung stehe ich nicht allein da, da gibt es durchaus prominente Mitstreiter wie z.B. den Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern München Karl-Heinz Rummenigge der am 20.7.2018 in einem Interview gesagt hat:

„Ich bin ein Stück irritiert und auch erstaunt über das, was man beim DFB so als Krisenbewältigung versteht, weil mir da so ein bisschen die Fußballkompetenz fehlt. Mir fehlt da ein bisschen im Moment einfach die klare professionelle Handhabung der Krisenbewältigung. Es wundert mich allerdings auch nicht, weil der DFB ist eigentlich nur noch durchsetzt von Amateuren.“

https://web.de/magazine/sport/fussball/wm/karl-heinz-rummenigge-dfbeigentlich-durchsetzt-amateuren-33079010

Zu meinen Aussagen stehe ich und setze noch einen drauf, indem ich mich der Meinung des ehemaligen DFB Pressesprechers Harald Stenger anschließe, der vom „schlechtesten DFB-Präsidenten aller Zeiten“ spricht

Nahezu alle Kritikpunkte aus meinem Brief

  • Fehlende Nähe der Mannschaft zu den Fans
  • Überteuerte Preise
  • Völlig übertrieben Kommerzialisierung „Die Mannschaft“ – „the best never rest“- „z#ss#m#n“ „Interessen der Stakeholder vertreten“
  • Katastrophales Management in der Özil-Gündogan-Erdogan-Affäre
  • Völlig unnötige Vertragsverlängerung von Jogi Löw vor der WM
  • Umgang des „neuen“ DFB mit Franz Beckenbauer, Horst R. Schmidt und Wolfgang Niersbach

fanden uneingeschränkte Zustimmung bei den Lesern meines BLOGs.

Und die sportliche Entwicklung des einstigen Aushängeschilds im deutschen Fußball in den sechs Monaten nach dem blamablen WM-Aus spricht für sich.

Wir sind aus der A-Gruppe der Nations-League abgestiegen und kicken dort künftig mit der Nr. 13-24 in Europa um die goldene Ananas. Damit verbunden auch der Verlust des Vorteils als „gesetzte Mannschaft“ in EM und WM-Qualifikation den europäischen TOP-Teams aus dem Weg zu gehen.

Das einzig Positive im letzten Halbjahr war der Zuschlag für die EM 2024. Sie haben den Elfmeter gegen die Türkei überragend ins leere Tor getreten.

Ich habe seit 1997 in über 150 Länderspielen unsere Mannschaft begleitet, aber Sie haben es geschafft, dass es mich nicht mehr interessiert.

Seit dem Südkorea-Spiel habe ich mir kein Länderspiel mehr angeschaut.

Von daher tangiert mich der Ausschluss aus dem FDN nicht – sie sind damit lediglich meinem Austritt zum 31.12.2018 zuvorgekommen.

Und ich bin stolz darauf, dass ich das erste Mitglied bin, das ausgeschlossen wurde, nicht weil Beitragsrückstände bestanden, sondern weil es seine Meinung vertreten hat.

Bei den verbleibenden Mitgliedern bedanke ich mich für viele wunderbare Begegnungen – es sind viele Freundschaften entstanden, die auch weiter Bestand haben werden.

Nicht mehr als FDN-Mitglied, aber als kritischer Beobachter aus der Distanz bleiben nicht nur für mich einige Fragen offen: z.B.

  1. Wie hoch ist Ihre gesamte Aufwandsentschädigung bei FIFA, UEFA und DFB pro Jahr?
  2. Wer bezahlt Ihren persönlichen Medienberater Kai Diekmann – falls es der DFB ist, was kostet er pro Jahr?
  3. Warum wurde der DFB-Bundestag, der traditionell immer Ende Oktober stattfindet, im kommenden Jahr um vier Wochen auf Ende September vorverlegt?

Und zum Schluss erlaube ich mir den Rat: Hören Sie mit dem Gefasel auf „Ich bin ein Mann der Amateure“

Sie sind von den Amateuren gewählt, aber wenn Sie ein „Mann der Amateure“ wären, würden Sie den Sonntag zum „Tag der Amateure“ machen.

Jeder, der die Zusammenhänge in der heutigen Fußballwelt kennt weiß, dass man auf Sonntagsspiele im Profibereich nicht mehr verzichten kann.
Und was nicht machbar ist, sollte man auch nicht versprechen.
Wenn Sie ein „echter Mann der Amateure“ wären, hätten Sie die FIFA und UEFA anderen überlassen und sich intensiv um die wichtige Schnittstelle zwischen Profis und Amateuren gekümmert.

Ein Oliver Kahn, Michael Ballack oder Christoph Metzelder wären für die internationalen, repräsentativen Ämter sicherlich geeignetere Vertreter gewesen.

Nochmal mit Verlaub: Ein Michael Ballack kann dem Infantino auch mal Contra geben.
Einen Herrn Grindel lacht der doch nur aus.

Mir reichts jetzt an dieser Stelle und noch habe ich die Hoffnung, dass Sie es nicht ganz schaffen den DFB an die Wand zu fahren.

Es ist nicht „IHR DFB“ – der Verband gehört den über 6,5 Millionen Mitgliedern
(und in nahezu jedem Vereinsheim liegen gelbe Leibchen – fast hätte ich gesagt „Westen“ im Keller…)

Treten Sie zurück und nehmen Sie Ihren Trainer gleich mit!

Markus Stillger

Geht’s noch !

14 November 2018

Achtung Satire (reine Vorsichtsmaßnahme: Es könnte ja Abmahnungen geben)

Eine Gruppe der Jungen Union (JU) Limburg – Rheingau Taunus beschließt eine dreitägige Berlin-Fahrt mit einer feucht-fröhlichen Party in einer Berliner Kneipe.

Im Gegensatz zu vielen Pressevertretern, wo manch einer auch gerne mal ungeprüft das ein oder andere übernimmt, habe ich mit den „Protagonisten“ persönlich gesprochen.

Was ist passiert:

Es fiel das angeblich das Wort „Schwuchtel“

Alle Beteiligten sagen unisono, dass dieses besagte Wort nicht fiel.

Also steht hier Aussage gegen Aussage !

Oder aus Sicht der Jungs könnte man auch sagen: Verleumdung !

Auf die übereifrige „Hobby-Filmerin“ komme ich gleich noch zurück.

Kommen wir zum zweiten Vorwurf

Es wurde das „Westerwald-Lied“ gesungen.

Was ist daran anstößig ?

Das Westerwald-Lied zählt zum heimischen Kulturgut und wird bei vielen Gelegenheiten in unserer Region gesungen.

Ein heimischer Bürgermeister fragte jetzt in einem Gespräch, ob er zurück treten müsse, weil er das Lied gestern beim Senioren-Nachmittag gesungen hat.

Das Lied ist null-komma-null politisch und jemand, der dieses Lied singt, in die rechte oder sogar NS-Ecke zu drängen, ist schlicht UNVERSCHÄMT.

Auch unser Bundestagsabgeordneter Klaus-Peter Willsch hat hierzu ausführlich auf einem Facebook-Post Stellung genommen.

https://www.facebook.com/klauspeter.willsch/

Für mich um so unverständlicher, dass auch teilweise die heimische Presse hier auf den Zug von „Tagesspiegel“ oder „BILD“ aufspringt.

Aber zunächst mal ein paar Worte an die in meinen Augen mit „Stasi-Methoden“ arbeitende Informantin des „Tagesspiegels“ Mia Linda Alvizuri Sommerfeld.

Wenn sie angesichts des Jahrestages 9. November trauern möchten – was ich voll verstehe – warum setzen Sie sich dann in eine belebte Kneipe ?

Also wenn ich trauern will, gehe ich in die Kirche oder bleibe zu Hause

Und was gar nicht geht ist, Leute, die Alkohol trinken, heimlich zu filmen und ins Netz zu stellen – das ist am Rande der Legalität, wenn nicht sogar strafbar !

Sie sind in meinen Augen „link“ – man könnte das Adjektiv auch noch durch das Substantiv eines weiblichen Nagetiers mit 5 Buchstaben ergänzen.

Warum sind Sie nicht aufgestanden und haben die Leute direkt angesprochen, dass Sie das stört – und Plan B, denen ich Ihnen empfohlen hätte, wäre gewesen „bezahlen und heim gehen“

Zu dem „Schlachtfest“, das die linksgerichtete deutsche Medienlandschaft aus diesem Vorfall macht, erspare ich mir jeglichen Kommentar außer den Worten „Gehts noch ?“

Fett und mit einem Ausrufezeichen richte ich diese Worte aber auch an alle Verantwortlichen in der CDU, die jetzt meinen diesen Vorfall verurteilen zu müssen.

Gerade der Vorsitzende der Jungen Union Berlin Brezinski, sollte sich zurück halten. Der ließ sich vor einigen Jahren mit einem Hakenkreuz fotografieren.

Das ist definitiv untragbar und schlimm !

Ansonsten sind mir junge Leute, die sich in der Politik engagieren und das „Westerwaldlied“ singen, definitiv näher als Abgeordnete des deutschen Bundestags die offen sagen „Mit Deutschland kann ich nichts anfangen“.

Ich würde mir hier einmal ein Machtwort von „Mutti“ wünschen, nach dem Motto „Da war nix – Ende der Diskussion – lasst uns um die richtigen Probleme in diesem Land kümmern“:

Wenn innerhalb der CDU die Mehrheit diesen Vorfall anders bewertet, dann frage ich mich, ob das noch meine Partei ist !

Übrigens: Am 9. November gab es nicht nur einen Grund zu trauern (1938), sondern auch einen Grund zu feiern (1989).

Davon hab ich bei dieser ganzen Diskussion in der Presse nichts gelesen.

Bemerkenswert auch ein Kommentar den ich auf einer der zahlreichen Diskussionen auf Facebook zu dem Thema gefunden habe:

„Zwei Gruppen junger Erwachsener sind in einer Berliner Pinte aneinander geraten.PUNKT Passiert jeden Tag, überall, dutzendfach, interessiert KEINE SAU !
Bloß weil sich eine studierte Schneiderin auf ihren religiösen Hintergrund beruft (Die war ja so betroffen nach dem Blümchenstreuen, dass die mit ihren Schneeflocken-Freunden in eine KNEIPE ging), und sich die Gegenseite als Konservative geoutet haben, geht der Bullshit um die Welt und wir tippen uns hier die Finger wund…“

Damit ist alles gesagt !

Diese Suppe schmeckt mir nicht !

3 November 2018

Achtung Satire  (reine Vorsichtsmaßnahme: Es könnte ja Abmahnungen geben)

Glaubt man den Meldungen, die Ende der Woche durchsickerten, stehen dem Welt-Fussball turbulente Zeiten bevor.

Hier zwei Links zu Artikeln in der „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) bzw. im „Spiegel“, die brisante Details beinhalten.

https://www.nzz.ch/sport/gianni-infantino-und-geheime-deals-mit-spitzenklubs-ld.1433537?fbclid=IwAR3FcHmcDa_4crq6vJOfIheQ-Swab653i19PJFKYqn0EBxRXWVpKlbf88AA

http://www.spiegel.de/sport/fussball/football-leaks-bayern-muenchen-gianni-infantino-manchester-city-und-psg-a-1235983.html

Ein Recherche-Netzwerk verschiedener Investigativ-Reporter will heraus gefunden haben, dass es bereits seit dem Jahr 2016 konkrete Verhandlungen zu einer europäischen Super-League gibt, was bedeuten würde, dass sich die europäischen Top-Teams aus den nationalen Wettbewerben zurück ziehen und ihre eigene Suppe kochen.

Die „Krönung“ dabei: Die acht Gründungsmitglieder dürfen nicht absteigen. Das ist nur den acht „Gastmannschaften“ vorbehalten, die gnädigerweise mitspielen dürfen.

Auf solche Gedanken können eigentlich nur Leute kommen, die mit „discounted-cash-flow“, „earnings before interests and taxes“ und „market-value“ vertraut sind, aber den Ball nicht dreimal hochhalten können.

Erinnert mich irgendwie an „z#smm#n“ und „the best never rest“…

Aus Bundesliga, Premier-League und Primera Division würden mit einem Schlag bessere Zweitliga-Veranstaltungen werden.

Und es geht noch weiter: Angeblich prüfen einige Vereine (u.a. der FC Bayern), ob sie künftig noch verpflichtet sind ihre Spieler zu den Nationalmannschaften abzustellen.

Meine Meinung dazu:

  1. Geht’s noch ?
  2. Das ist respektlos hoch drei !
  3. Bei der Stellungnahme des FC Bayern zu den Vorwürfen erinnere ich an das 9. Gebot: „Du sollst nicht lügen“

Ich frage mich, was geht in den Köpfen der Verantwortlichen vor ? Ist es die Gier nach immer mehr Umsatz, immer mehr Profit oder steckt ein Plan dahinter ?

Sollte es ein Plan sein, kann er nicht durchdacht sein.

Eines ist für mich klar: Wir bewegen uns im Spitzenfussball auf einem ganz dünnen Eis und die echten „Fans“ werden zusehends sensibel dafür, wenn sie nur noch als „Melkkuh“ behandelt werden und das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr stimmt.

Für mich waren früher die Europapokal-Abende echte Festtage, vergleichbar mit Ostern und Weihnachten, oder dem Besuch in einem Gourmet-Restaurant. Etwas wirklich besonderes.

Dann kam die Champions-League und das Ganze waren dann zwar gefühlte Feiertage, aber ich komme ja mit dem Zählen nicht mehr nach, wie oft in den letzten 20 Jahren bspw. der FC Bayern gegen Real Madrid gespielt hat.

Und jetzt wollt Ihr uns das jeden Tag vorsetzen ?

Da kann ich jetzt schon sagen: Irgendwann wird es auch dem letzten Fussball-Enthusiasten zum Hals heraus hängen !

Jeden Tag Erbsensuppe – auch wenn die schmeckt – ist genauso schlecht, wie jeden Tag ein 5-Sterne-Menü im „360 Grad“ in Limburg (was ebenfalls sehr zu empfehlen ist)

Und was Ihr völlig vergesst. Die Anhänger des FC Bayern mag eine solche Liga zwar interessieren, aber der ganze Rest (und das ist die deutliche Mehrheit) wird diese Veranstaltung höchstwahrscheinlich boykottieren.

Auf das Thema „wir stellen unsere Spieler nicht mehr für die Nationalmannschaft ab“ will ich hier gar nicht weiter eingehen. Bei einem „starken“ DFB-Präsidium wurden solche Überlegungen gar nicht erst aufkommen. Da würden die Granden der Säbener Strasse in die Otto-Fleck-Schneise zitiert und dann würde da „Tacheles“ geredet werden.

Allerdings bin ich mal gespannt, was der „wahre starke Mann“ in Frankfurt, Christian Seifert (Chef der DFL), den ich sehr schätze, zu diesen Plänen sagt.

Kommen wir zu meinem „Spezialfreund“, dem Glatzkopf aus dem Wallis.

Ich habe an dieser Stelle ja öfters kritisiert, dass die FIFA der vergangenen Jahre unter der Führung von „Kuvert“-Sepp Blatter ein Haufen hoch-korrupter Alt-Funktionäre sei und viele aus dieser „Riege“ sitzen ja mittlerweile auch zurecht hinter Gittern.

Aber der alte Sepp hatte noch einen Hauch Menschlichkeit an sich.

Das kalte Grinsen seines Nachfolgers unterscheidet sich da deutlich von ihm. Ansonsten sind die Dinge geblieben, wie sie sind – es ist eher noch schlimmer geworden.

Eine Aufstockung der WM auf 48 Nationen ? Auch hier geht das besondere Flair einer Weltmeisterschaft zusehends verloren.

Am besten lasst doch gleich alle Länder mitspielen !

Ironisch könnte man sagen: „Bei 48 Teilnehmern, sind ja fast mehr dabei, als zuschauen müssen“.

Klub WM mit 24 Teams ?

Globale Nations-League ?

Am besten macht Ihr noch einen monatlichen Wettbewerb welcher Friseur am schönsten die Haare von Neymar schneidet und übertragt das für 10 € mtl. im Pay-TV.

Aber es gibt wesentlich heiklere Themen in Zürich.

Wie hier mit der Ethik-Kommission unter Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert umgegangen wurde, lässt bei mir sämtliche Alarmglocken klingeln.

Und wenn es wirklich Belege dafür gibt, dass er in seiner Zeit als UEFA-Generalsekretär maßgeblich daran beteiligt war, dass Verstöße gegen das Financial Fairplay (die größte Lachnummer im internationalen Fussball überhaupt !) nicht sanktioniert wurden, kann die Konsequenz nur lauten:

Mach’s gut Infantino !

Dazu braucht es aber auch Leute im FIFA-Council, die mal aufstehen und sagen „So geht das nicht mein Freund“.

Wenn ich mir da die Mannschaftsaufstellung anschaue…

https://www.fifa.com/about-fifa/fifa-council/members/index.html

…habe ich wenig Hoffnung.

Dann vertraue ich eher Rafael Buschmann und Co.

Pflichttermin für alle Fussball-Romantiker:

Sonntag (4.11.) abends 21:45 nach dem Tatort in der ARD

https://programm.ard.de/TV/Programm/Sender?datum=04.11.2018&hour=0&sender=28106

Dafür lass ich sogar den ebenfalls von mir sehr geschätzten Arnd Zeigler (22:15 – WDR 3) mal links liegen. Obwohl der sicherlich auch einiges zu diesem ganzen Thema zu sagen hat.

Offener Brief an den DFB-Präsidenten Reinhard Grindel

1 Juli 2018

Sehr geehrter Herr Grindel,

die nachfolgenden Zeilen sind nicht aus der Emotion, sondern nach einer „Cool-Down-Phase“ von 72 Stunden entstanden.

Wir können an der Spitze nur erfolgreich sein, wenn es an der Basis stimmt.

Nachzulesen sind diese Worte auf Ihrem Profil auf der Website des europäischen Fussball-Verbands UEFA.

Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung versichern: „An der Basis stimmt es !“

Aber ich kann Ihnen ebenfalls versichern: „Noch nie war die Spitze so weit von der Basis entfernt, wie heute !“.

Und da müssen Sie sich als verantwortlicher Präsident des DFB die Frage gefallen lassen:

Warum ist das so ?

 

Fangen wir mit dem Ende an:

Nach einer unterirdischen Leistung scheidet die Deutsche Fussball-Nationalmannschaft bei der WM 2018 in Russland in der Vorrunde aus. Vor 80 Jahren – (ich bin ein Jahr jünger als Sie) also weit vor unserer Geburt – ist das zum letzten Mal passiert. Schon als kleiner Junge war ich immer stolz auf die Bilanz UNSERER Mannschaft bei WM-Turnieren und dann so eine Schande !

Doch tatsächlich finden sich 500 aufrechte Fans am Frankfurter Flughafen ein, um das Team zu empfangen. Die hatten keine Tomaten und auch keine faulen Eier als Munition dabei, sondern lediglich den Wunsch einen Blick auf Ihre Idole zu erhaschen. Außer Marco Reus, der einem Buben einen Autogramm gibt, werden alle Spieler in abgedunkelten Limousinen „aus der Gefahrenzone“ gebracht.

Soll ich Ihnen dazu mal die Meinung des Volkes sagen:

Normalerweise hätten die Spieler mal – wie jeder normale Bürger auch – durch die Passkontrolle marschieren müssen, am Gepäckband auf Ihren Koffer warten und durch den normalen Ausgang den Flughafen verlassen müssen.

Soviel als erstes zum Thema „Entfernung von der Basis“

 

Überflüssig wie ein Kropf

Nach dem glücklichen Sieg über Schweden gab der Siegtorschütze Toni Kroos zu Protokoll „Viele in Deutschland haben uns das Ausscheiden in der Vorrunde gewünscht“

Siegtorschütze hin oder her. Da erwarte ich von Ihnen als Präsident, dass man sich den Spieler für solch einen Spruch dann mal zur Brust nehmen und rasieren. Dieser Satz war eine Beleidigung für alle, die mit der Mannschaft mitgefiebert haben.

Aber selbst wenn es so wäre: Dann muss dem guten Toni auch mal gesagt werden „mach Dir mal Gedanken, warum das so ist !“

Der nächste Kilometer zum Thema „Entfernung von der Basis“

 

„Jubel-Rüpel“

Zwei kleine Albaner im Trikot der Schweizer Elf mischen die Serben auf und machen anschließend vor dem serbischen Publikum eine Geste, wo Du normalerweise nicht mehr lebend von einem serbischen Marktplatz runter kommst. Der Schweizer Verband nimmt die beiden sofort in Schutz und gewährt Ihnen Rückendeckung. Zwei ihrer Mitarbeiter ballen vor der Schweden-Bank nach einem hochdramatischen Spiel die Becker-Faust und sie werfen die beiden den Medien zum Fraß vor.

Die beiden haben in der Situation mehr Feuer und Leidenschaft gezeigt, als die Mannschaft in 270 Minuten.

Und außerdem: Seit dem 24. Juni 1958 in Göteborg hatten wir noch eine Rechnung mit den Schweden offen. Gegen das was damals in Sachen „Fair-Play“ passiert ist, war das hier ein „Mückenschiss“. Wehrlos wurde eine Strafe der FIFA akzeptiert – hat eigentlich keiner von Euch gesehen, dass der schwedische Betreuer, der sich hier als „Oberschubser“ betätigte, viel eher eine Strafe verdient gehabt hätte ?

An den Schweizern sollten Sie sich eine Scheibe abschneiden, wie die hinter ihren Leuten gestanden haben.

 

Erdogan-Affäre

Hinter Özil und Gündogan haben Sie gestanden, aber Sie haben völlig unterschätzt, wie diese Aktion an der Basis wahrgenommen wurde. Das war eine absolute „No-Go-Nummer“ und wenn Sie unter allen Fans eine Umfrage machen, bin ich mir sicher dass 80% + x sagen: „Die beiden hätten nicht ins Aufgebot für diese WM gehört.“ Es wäre Ihre Pflicht gewesen hier auf den Tisch zu hauen und zu sagen: „Leistung hin oder her, so etwas geht auf gar keinen Fall !“ Bei aller Multi-Kulti-Vielfalt und No-Racism-Gedöns. Ein deutscher Nationalspieler kann sich nicht hinter einen türkischen Präsidenten stellen (und hinter den aktuellen schon grad gar nicht !) – dann soll er für die Türkei spielen.

Was wäre denn gewesen, wenn der Thomas Müller ein Foto mit Gauland gepostet hätte ?

Diese Aktion lastete seit dem Auftauchen der Bilder bis heute wie ein Schatten über der Mannschaft und war mit Sicherheit auch ausschlaggebend dafür, das Mesut Özil in den beiden Spielen, wo er eingesetzt wurde, eine unterirdische Leistung abgeliefert hat. Und ich bin mir sicher, dieses Thema wird auch nach der WM nicht ausgestanden sein. Er wird beim nächsten Heimspiel ein gellendes Pfeifkonzert zu überstehen haben – und ich sage Ihnen hier: Völlig zurecht.

Und ich weiß auch jetzt schon: Sie werden das wieder nicht verstehen und ihr Unverständnis über das Publikum kundtun – warum ? Weil Sie meilenweit von der Basis weg sind !

Vor Ihrem spanischen Kollegen ziehe ich den Hut. Der hat knallhart und konsequent reagiert !

 

Ämterhäufung

Es gibt gewiss viele Baustellen im DFB. Für mich ist es völlig unverständlich warum Sie dann auch noch den Posten im FIFA-Rat und im UEFA-Exekutiv-Komitee angestrebt haben.

Nehmen Sie mir die folgenden Worte bitte nicht böse, aber viele Menschen in unserem Land sehen das genauso

Aus meiner Sicht hätten hier Fussball-Fachleute (von denen wir nun ja weiß Gott genügend in diesem Land haben) an diese Position gehört. So wird Fussball-Deutschland in den internationalen Gremien von jemand vertreten, der zwar politisch gut vernetzt ist, dem aber jedwede fussballerische Kompetenz in der Praxis fehlt. Vor zehn Jahren gab es eine Riesen-Diskussion als der damalige Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters den Posten des DFB-Sportdirektors übernehmen sollte. Da hiess es auch „dem fehlt der Stallgeruch“. Das ist bei Ihnen -mit Verlaub – nicht anders.

Sie hätten bei mir große Pluspunkte gesammelt, wenn Sie gesagt hätten „ich konzentriere mich auf die Arbeit zu Hause um hier die Bindung zwischen dem Amateurfussball (dessen Lobbyisten Sie ja gewählt haben) und dem Profi-Fussball zu fördern.

So erwecken Sie bei mir leider den Eindruck: Der Grindel ist mediengeil und will überall dabei sein.

Wo wir gerade bei dem Thema sind: Wenn Sie schon am Trog bei der FIFA sitzen, dann hauen Sie wenigstens da mal auf den Tisch und weisen dem Herrn Infantino die Grenzen auf. Zu dem gibt es im Volk nur eine Meinung: Der ist noch schlimmer als der Blatter !

Und noch was: So schön der Platz auf der Ehrentribüne mit der schönen Akkreditierung um den Hals auch ist, nehmen Sie sich mal ein Beispiel am Schalke-Präsidenten Clemens Tönnies. Der steht regelmäßig bei Spielen auch mal in der Nordkurve – für den Kontakt zur Basis sehr hilfreich !

 

Vier-Jahres-Vertrag für Löw und sonstige unnütze Ausgaben

Nicht nur ich frage mich, was hat Sie denn bei dieser Nummer geritten ?

Völlig ohne Not bringen Sie den Verband in die mißliche Situation, jetzt nicht frei reagieren zu können.

Jeder halbwegs kluge Kaufmann hätte gesagt: Erst Leistung – dann reden wir über den neuen Vertrag.

Die Leistungen in der Vergangenheit interessieren da nicht. Die wurden – völlig zurecht – fürstlich entlohnt.

Nach der blamablen Vorstellung in Russland ist doch jedem klar, dass auch die Trainerfrage gestellt wird. Was ist denn, wenn Sie zu der Entscheidung kommen, wir trennen uns und der Bundestrainer zeigt sich unkooperativ ? Dann können Sie eine Abfindung in achtstelliger Höhe (10 Mio +x) zahlen ! Natürlich kann man sagen „der DFB hat’s ja“, und es ist ja nicht Ihr Geld, was Sie dafür ausgeben. Genauso wenig wie der Kai Dieckmann als Ihr „Social-Media-Berater“ von Ihnen bezahlt wird. Mich würde schon mal interessieren, was der kostet – Sie können mich gerne eines Besseren belehren. Ansonsten wird’s der Rafael Buschmann  (Football-Leaks) wohl hoffentlich irgendwann herausfinden und kommunizieren.

In Sachen „Freshfields-Report“ haben Sie und der DFB sich auch nicht mit Ruhm bekleckert.

3,5 Millionen Euro für 361 Seite „Nichts“. Alte Seilschaften sollten aufgedeckt werden. Die wichtigste Erkenntnis für mich war hierbei mit zwei, drei Mausklicks festzustellen:

Es gibt auch neue Seilschaften.

Ich verweise auch auf den Spiegel-Artikel „Prima Friedrich“ vom 02.06.2018 und stelle provokant fest: Warum sollte es beim DFB besser sein als bei der FIFA ?

 

Interessenskonflikte und Nebengeschäfte

In der heutigen digitalen Welt bleibt nichts lange unentdeckt. Ich finde es schon sehr grenzwertig, dass der Bundestrainer und zwei seiner Spieler den gleichen Berater haben. Noch grenzwürdiger wird das Ganze dadurch, dass ausgerechnet diese beiden Spieler dann „mit ihrem Präsidenten“ (leider waren Sie es nicht) ein Urlaubsfoto machen.

Was noch viel schlimmer ist: Ihr Sportdirektor ist an einer Firma namens „Projekt B“ beteiligt, die unter anderem einen der medial am meisten beachteten Transfers während der WM-Vorrunde abwickelte. Den Wechsel von Julian Nagelsmann zum RB Leipzig – genau einen Tag vor dem Schweden Spiel.

Aber vielleicht wissen Sie ja gar nicht, dass Oliver Bierhoff an der Firma von Marc Kosicke beteiligt ist. Ein Blick ins Handelsregister klärt das auf Und das „B“ steht sicherlich nicht für Bier, Brezn und Bayern, wie Marc Kosicke in einem Interview bei Spox.com erzählte.

Jetzt sage ich Ihnen mal wie „Projekt A“ aussehen sollte: Ich erwarte von einem Präsidenten der Werte wie Transparenz, Glaubwürdigkeit und „Compliance“ predigt, dass er mit seinem Sportdirektor ein ernstes Wörtchen redet und ihn vor die Wahl stellt: Entweder bist Du beim DFB angestellt oder du bist Berater. Bitte entscheide Dich, aber beides zusammen geht nicht !

Das ist ja bildlich gesehen das gleiche, als wenn einem Bürgermeister gleichzeitig die größte Baufirma vor Ort gehört. Ich wiederhole mich mit drei Worten und drei Ausrufezeichen: GEHT GAR NICHT !!!

 

Umgang mit Franz Beckenbauer

Was mir schon ganz lange am Herzen liegt, ist Ihnen zu sagen, dass ich den Umgang der neuen DFB-Führung mit Franz Beckenbauer (aber auch mit Horst R. Schmidt und Wolfgang Niersbach) auf Fussball-Deutsch „unter aller Sau“ finde. Der Franz hat sich für die WM 2006 im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch aufgerissen, ist ein Jahr um die ganze Welt getingelt und gerade Ihnen als Politiker muss ich doch nicht sagen, dass wenn 22 Männer entscheiden, wo gespielt wird, es nicht auch den ein oder anderen gibt, der vor lauter Schwäche nicht in der Lage ist, seine Hand in die Hosentasche zu stecken. Ob das 5, 10 oder 15 Millionen sind, ist da für mich zweitrangig. Wir reden hier über einen Betrag, den – wenn es dumm läuft – Sie Ihrem Lieblings-Trainer in den nächsten Wochen als Abfindung zahlen müssen. Der Franz hat mit diesem Geld dafür gesorgt, dass wir dafür eine Traum-WM im eigenen Land bekommen haben.

Und Ihr nagelt den Franz ans Kreuz !

Für mich unfassbar, zumal er ja nicht nur für die WM 2006, sondern als Spieler auch für 1966,1970 und 1974 und als Trainer für 1986 und 1990 steht.

Bestraft gehören zuerst mal die, die es genommen haben und nicht die, die es gegeben haben

Mir reicht es jetzt !

 

Und damit Sie wissen, wer Ihnen schreibt:

Mein Name ist Markus Stillger, ich bin seit 1997 Mitglied beim Club „Freunde der Nationalmannschaft“ (FdN)

Unser Club heisst immer noch FdN und nicht FdM  (wenn Sie wissen, was ich meine !)

Ich habe in dieser Zeit viele schöne Erlebnisse gehabt, insgesamt 9 Welt- und Europameisterschaften besucht und bis heute mehr Länderspiele gesehen, als unser Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus absolviert hat.

Die älteren Freunde in unserem Club haben mir von Zeiten berichtet wie z.B. 1986 in Mexico, als sie während des Turniers gemeinsam mit der Mannschaft im gleichen Hotel wohnten und abends beim Skatspiel mit dem Teamchef Franz Beckenbauer gefachsimpelt haben. Einer der Freunde (ein gelernter Koch) hat sogar den damaligen Chefkoch Hans Danckert vertreten, als der für 2-3 Tage außer Gefecht war.

Dass das heute nicht mehr so sein kann, ist absolut verständlich.

Aber ich habe in den letzten Jahren zusehends feststellen müssen, dass ich mich mit diesem kommerziellen Gehabe, dem Starkult für oft mittelmäßige Leistungen und mittlerweile völlig überteuerten Preisen nicht mehr identifizieren kann. Und ich habe den Eindruck, dass ich bei weitem nicht der einzige bin.  Ein Reiseangebot über 15.000 Euro für eine Woche Achtelfinale in Moskau – seid Ihr eigentlich noch ganz klar oder habt Ihr jeglichen Bezug zur Basis verloren ?

Der Fussball wandert auf einem ganz schmalen Grat und ich hatte das Gefühl, dass nicht nur „Die Mannschaft“ (dieser künstliche Ausdruck sollte nach meiner Meinung schnellstens verschwinden) ohne Leidenschaft gespielt hat, sondern auch das „Volk“ dahinter schon wesentlich motivierter bei Turnieren mitgefiebert hat. Und ganz ehrlich: Ich vermisse auch unsere Nationalfarben schwarz-rot-gold auf dem Trikot (Artikel 22 Absatz 2 Grundgesetz) ! Wer auch immer die ausgesucht hat: Setzen Note Sechs !

Nach allem was ich geschrieben habe, denken Sie sicher:

Jetzt kommt der mit der Rücktrittsforderung für den Löw und evtl. auch für mich.

Nein es ist noch schlimmer

 

Macht was Ihr wollt – es interessiert mich nicht mehr !

Ich überlege ernsthaft meine Mitgliedschaft beim Club der „Freunde der Nationalmannschaft“ zu kündigen.

So wie es momentan bei der Nationalmannschaft läuft, ist das nicht mehr meine Welt und mit dem dort gesparten Geld unterstütze ich lieber junge Sportler außerhalb des Fussballs.

Die kennen wenigstens noch die Werte: Dankbarkeit, Leidenschaft und Begeisterung.

Über die Osterhasen mit Ihren Kopfhörern und Tätowierungen, wo der Friseur wichtiger als der Physio und die Instagram-Fotos wichtiger, als die Note im Kicker-Sportmagazin sind, will ich mich in meinem Leben nicht mehr aufregen !

Mit sportlichen Grüßen

Markus Stillger

„Höchschten“ Respekt

14 Juni 2018

Luis Manuel Rubiales hat bereits in jungen Jahren eine herausragende Funktionärskarriere gemacht.

Nach einer eher „durchwachsenen“ Laufbahn als Aktiver in den Niederungen des spanischen Profi-Fussballs (unter anderem lauteten seine Stationen: Deportivo Xerez und UD Levante) und gerade mal einem einzigen Tor – erzielt für die Reserve von Real Mallorca- beendete er seine Karriere und konzentrierte sich auf die Felder rund um den Rasen. Mit gerade einmal 33 Jahren wurde er Vorsitzender der Spieler-Gewerkschaft, die in Spanien einen sehr hohen Stellenwert geniesst, und vor gerade mal vier Wochen wurde er zum Präsidenten, des königlich-spanischen Fussball-Verbandes gewählt. Übrigens als Nachfolger von Angel Maria Villar, der den Laden 30 Jahre lang nach bester Gutsherren – (oder sollte man besser sagen „Mafiosi“) Art geführt hatte und genau wie Sepp Blatter, Michel Platini und viele andere abtreten musste.

Einer der ersten Gratulanten war Real-Madrid-Präsident Florentino Pérez, der betonte: „Es beginnt eine neue Etappe, in der wir alle zusammenarbeiten müssen, so dass die Organisation unseres Sports moderner, effizienter, professioneller und transparenter wird.“

Darauf komme ich noch zurück…

Als erste Amtshandlung verlängerte Rúbiales dann Ende Mai den Kontrakt mit dem äußerst erfolgreichen Nationaltrainer Julen Loptegui um zwei Jahre bis 2020.

Gerade mal drei Tage vor dem ersten WM-Spiel wurde jetzt bekannt, dass der Nationaltrainer, der seit 20 Spielen ungeschlagen ist (14 Siege, 6 Remis) nach der WM seine Ausstiegsklausel zieht und zu Real Madrid wechselt , um die Nachfolge von Zinedine Zidane anzutreten.

Als die Meldung am Dienstag über den Ticker lief, dachte ich noch: „das wär ja genauso, als wenn der Jogi jetzt sagen würde, ich gehe nach der WM zu den Bayern“

Punkt 1: Ein sehr unglückliches Timing (drei Tage vor dem ersten WM-Spiel, noch dazu gegen Erz-Rivale Portugal)

Punkt 2: Warum verlängere ich vor drei Wochen einen Vertrag, um ihn dann gleich wieder zu brechen ?

Was aber dann gestern passierte, hat wohl die gesamte Fussball-Welt überrascht.

Verbandspräsident Rubiales setzte kurzerhand eine Pressekonferenz an und verkündete: Loptegui ist mit sofortiger Wirkung entlassen !

Und die folgende Begründung war kurz, knapp und verständlich: „Es gibt gewisse Regeln des Anstands und des Benehmens. Wir mussten ihn entlassen !“

Hintergrund: Fünf Minuten vor der Bekanntgabe des Wechsels war der Verbandspräsident erst über diesen informiert worden und hatte noch vergeblich darum gebeten, bis zum Ende der WM die Sache nicht öffentlich zu machen.

Aber Madrid ist wie München und in dem Moment konnte auch der allmächtige Real-Präsident Florentino Perez die Medienmaschinerie nicht mehr stoppen.

Oder ?

Und das wird die große Diskussion in Spanien:

Hat er diese Eskalation bewusst herbei geführt ?

Die spanische Zeitung „El País“ jedenfalls schreibt zu diesem Vorgang: „Niemand hätte für möglich gehalten, dass Real Madrid „eine Handgranate in die Baracken der Nationalelf schmeißt“.

Auf alle Fälle hat Senor Perez mit dieser Aktion vielleicht in Portugal ein paar Freunde gefunden, in seinem Heimatland Spanien mit Sicherheit nicht.

Und zur Entscheidung von Luis Rubiales sage ich nur: Höchsten Respekt !

Die Überschrift „Höchschten“ Respekt, hätte ich mir bereits vor drei Wochen als Überschrift einer Kolumne gewünscht…

Endlich mal ein Verantwortlicher der „Balls“ und klare Kante zeigt.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Rubiales als Gewinner aus dieser ganzen Nummer hervor gehen wird. Außer in Teilbezirken von Madrid ist er das heute schon.

Eigentlich ist ihm in der ganzen Sache nur ein Vorwurf zu machen:

Warum verlängert er ohne Not bereits vor der WM den Vertrag mit seinem Trainer.

Bei den großen Fussball-Nationen wie Spanien, Frankreich, England, Italien oder Deutschland wäre es undenkbar, dass bei einem Ausscheiden in der Vorrunde der Trainer dann im Amt bleibt. Außer bei den Holländern, die haben selbst nach der Nicht-Qualifikation 2016 noch den Vertrag mit Danny „Blind“ verlängert.

Übrigens: Auch der DFB hat im Mai den Vertrag mit Jogi Löwn um satte vier Jahre (bis 2022) verlängert. Wenn Ihr mich fragt: Ich hätte erst mal die WM gespielt. Aber wahrscheinlich haben die Verantwortlichen gedacht: Schweden, Mexiko und Südkorea sind ja auch keine wirklichen Gegner.

Oder sind sie es vielleicht doch ?

Fest steht: Die mögliche Abfindung muss ja keiner der Verantwortlichen um Herrn Grindel aus eigener Tasche zahlen.

Von allen guten Geistern verlassen

15 Mai 2018

Exakt 24 Stunden vor Bekanntgabe des vorläufigen WM-Kaders haben die beiden türkisch-stämmigen Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan Bundestrainer Joachim Löw ein schönes nachträgliches Osterei ins Nest gelegt.

Beide posierten bei einem eigens am Sonntag in London anberaumten PR-Termin neben dem türkischen Staatspräsidenten Recep Erdogan und überreichten ihm handsignierte Trikots ihrer jeweiligen Vereine Arsenal London bzw. Manchester City mit der persönlichen Widmung „für meinen Präsidenten“.

Bei aller Liebe – Jungs, wer hat Euch ins Hirn geschissen? Geht’s noch?

Nach meinem Wissen habt Ihr einen Deutschen Pass und spielt für die Deutsche Nationalmannschaft – auch wenn Ihr euch beim Singen der Nationalhymne vor dem Spiel etwas schwer tut.

Aber mit dieser Aktion habt ihr euch ins Abseits manövriert. Der ebenfalls mit türkischen Wurzeln ausgestatte Grünen-Politiker Cem Özdemir hat deutliche Worte zu Eurem Verhalten gefunden.

„Der Bundespräsident eines deutschen Fußball-Nationalspielers heißt Frank-Walter Steinmeier, die Bundeskanzlerin Angela Merkel und das Parlament heißt Deutscher Bundestag“, sagte er der Nachrichtenagentur SID „Es sitzt in Berlin, nicht in Ankara.“

Und im Nachgang: „Anstatt Erdogan „diese geschmacklose Wahlkampfhilfe“ zu leisten, wünsche ich mir von den Spielern, dass sie sich aufs Fußballspielen konzentrieren und noch einmal die Begriffe Rechtsstaatlichkeit und Demokratie nachschlagen“.

Dazu sage ich: Respekt und Bravo Cem Özdemir!

Wenn ich dagegen das erste Statement des DFB-Präsidenten Reinhard Grindel lese

(gepostet am Montag um 15:50 Uhr über seinen Twitter-Account)

„Der DFB respektiert und achtet selbstverständlich die besondere Situation unserer Spieler mit Migrationshintergrund. Aber der Fußball und der DFB stehen für Werte, die von Herrn Erdogan nicht hinreichend beachtet werden. Deshalb ist es nicht gut, dass sich unsere Nationalspieler für seine Wahlkampfmanöver missbrauchen lassen. Der Integrationsarbeit des DFB haben unsere beiden Spieler mit dieser Aktion sicher nicht geholfen.“

dann muss ich sagen: Herr Grindel, so redet man vielleicht in der Diplomatie, aber nicht mit Fußballern! Hier ist eine klare Ansage gefordert und nicht die „Weichspüler-Sprache“ eines Berufspolitikers. Cem Özdemir ist auch ein Berufspolitiker, aber im Gegensatz zum DFB-Präsidenten – der noch nie in seinem Leben gegen einen Ball getreten hat – hat er das erkannt.

Für mich ergeben sich aus dieser – völlig unnötigen – Blutgrätsche dieser beiden „dummen Buben“ folgende Erkenntnisse.

1. Jogi Löw ist gut beraten, heute mittag anstelle der geplanten 26 Spieler, einen vorläufigen Kader mit 28 Spielern zu benennen. (Die FIFA erlaubt sogar 35). Dann bleibt genügend Zeit, herauszufinden, was hinter dieser ganzen Aktion steht und den Jungs klar zu machen, wie die Spielregeln lauten. Und bei dem geringsten Zeichen von Uneinsichtigkeit, fahren sie halt nicht mit nach Russland – Punkt !

2. Einmal mehr muss ich auch in dieser Situation dem Herrn Grindel vorwerfen, Fußball-Kompetenz und „Stallgeruch“ gehören nicht zu seinen ausgeprägten Eigenschaften und ich frage mich „Ist hier der richtige Mann am richtigen Platz?“ Die Vorstellung ihn grinsend neben Herrn Infantino auf der Ehrentribüne zu sehen, vertreibt mir fast schon die Vorfreude auf die WM

„Mein Präsident“ ist er jedenfalls nicht! Und der Glatzkopf aus der Schweiz ist es auch nicht!

P.S:

Ein interessantes Detail ist mir aufgefallen, als ich mir mal auf www.transfermarkt.de angeschaut habe, wer denn überhaupt der Berater der beiden Spieler Özil und Gündogan ist. Der muss nämlich auch von allen guten Geistern verlassen sein, einen solchen PR-Termin seiner Spieler ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu verhindern. Es ist in beiden Fällen die Agentur „Family & Football“. Und noch interessanter ist, welcher Trainer zu den Klienten dieser Firma gehört. Da gibt es einigen Gesprächsbedarf…

Vorbilder?

16 April 2018

Das beherrschende Thema dieser Woche (und wahrscheinlich auch der nächsten Woche) war der Wechsel von Eintracht-Coach Niko Kovac zu Bayern München.

Als „Clubberer“ kann ich die Emotionen der Eintracht-Fans absolut nachvollziehen. In der Winterpause 2012/2013 kaufte der VFL Wolfsburg den damaligen „Club“-Trainer Dieter Hecking aus einem laufenden Vertrag heraus und der „Club“ (zu diesem Zeitpunkt auf einem guten Weg), stieg ein Jahr später aus der Bundesliga ab.

Seit Wochen lauerten ja die Fans bundesweit, wann denn die beiden vakanten Trainerposten bei den Bayern und dem BVB besetzt werden, bzw. wer als erster mit der Meldung „aus dem Schrank“ kommt.

Dass Kovac zu den Bayern geht, ist an sich ja keine Überraschung. Er hat in Frankfurt in den beiden vergangenen Jahren überragende Arbeit abgeliefert und eine zusammengewürfelte Mannschaft in die Nähe der Champions-League-Ränge geführt. Entsprechend hatte er sich in der Fangemeinde der Frankfurter einen Heldenstatus aufgebaut. Zur „Legende“ reicht es nach der Entwicklung der letzten Woche offensichtlich nicht.

Bei der ganzen Sache stört mich vor allem die Art und Weise, wie Kovac versuchte die komplette Fußballwelt mit seiner Aussage „die Bayern haben mich am Donnerstag erstmals kontaktiert und dann hat die Sache eine Dynamik angenommen“ zu VERARSCHEN.

Mir kann niemand erzählen, dass man eine so eine gravierende Entscheidung innerhalb von 12 Stunden trifft. Mal ganz abgesehen davon, dass da in der Regel Horden von Anwälten und „Häkchenmachern“ mit eingebunden werden. Und dass die Verantwortlichen des FC Bayern ihm am Donnerstag ein Angebot, versehen mit der Bemerkung „nur heute gültig“ vorlegten, glaube ich nicht.

Da glaube ich eher den Männern um Rainer Holzschuh vom Kicker, nach deren Informationen schon über mehrere Wochen verhandelt wurde und bereits vor 14 Tagen eine Einigung erzielt wurde.

Dass das Ganze gerade zum jetzigen Zeitpunkt hochkocht, ist für die Eintracht extrem ärgerlich, stehen dem Team doch mit Spielen in Leverkusen, auf Schalke (Pokal), gegen Hertha und in München 14 Tage bevor in denen es „um die Wurst“ geht bzw. die Leistungen der bisherigen Saison zu veredeln.

Das Argument der Bayern „die Frankfurter sollen froh sein, dass es jetzt rausgekommen ist“ zieht bei mir nicht. Professionell wäre gewesen, sich vor 14 Tagen (nach der Einigung) zu verständigen und es dann entweder gleich zu verkünden oder sich gemeinsam auf einen Termin zu verständigen, an dem man die „Katze aus dem Sack lässt“. So wird jetzt der „Maulwurf“ gesucht, denn letztendlich war die Entwicklung am Donnerstag hauptsachlich dem Druck der Presse geschuldet.

So steht der bekennende Christ Kovac jetzt als einer da, der es mit dem 8. Gebot („Du sollst nicht lügen“) nicht ganz so ernst nimmt. Die Höchststrafe für ihn dürfte jedoch der schlagartige Sympathieverlust bei den Eintracht-Fans sein. Ob der Blick aufs Bankkonto dieses Gefühl komplett entschädigt?

Sein „Kollege“ Jürgen Klopp hat bei seinem Abschied in Dortmund gesagt: „Entscheidend ist nicht, was die Leute über dich sagen, wenn du kommst, entscheidend ist, was sie sagen, wenn du gehst“

Eins steht fest: In Dortmund werden die Leute über Jürgen Klopp anders reden als in Frankfurt über Niko Kovac!

Sperrt das Kellerloch zu!

16 März 2018

Max Stillger zum Thema „Videobeweis“

Jahrzehntelang lebte der Fußball an Montagen und Dienstagen von der Diskussion über die Spiele des vergangenen Wochenendes. War es Abseits? War die Rote Karte berechtigt? War es ein Handelfmeter?

Beim Thema „Handelfmeter“ habe ich längst den Überblick verloren, das legt jeder aus, wie er will und die „Regelmacher“ schauen tatenlos zu.

Aber dafür wird ein „Oberschiedsrichter“ (nichts anderes ist der Videobeweis) eingeführt, der in Köln-Deutz in einem Keller sitzt und von dort aus über Fernsehbilder mögliche Fehlentscheidungen des Referees auf dem Platz korrigieren soll. Das führt zu teilweise kuriosen Szenen, dass das Spiel längst in eine neue Spielphase eingetreten ist, der Schiedsrichter dann eine Handbewegung macht, die wir eigentlich nur von Frau Merkel kennen. Nachdem die eine Mannschaft knapp vorbeigeschossen hat, gibt es 100 Meter entfernt auf der anderen Seite einen Elfmeter und kein Mensch im Stadion weiß mehr warum, weil die Leute nach einem kurzen Aufreger diese Situation abgehakt haben.

Beim holländischen Super-Cup zwischen Feyenoord Rotterdam und Vitesse Arnheim gab es im vergangenen Jahr sogar die kuriose Situation, dass Feyenoord das korrekte 2:0 erzielte, aufgrund einer Situation vorher im eigenen Strafraum aber der Videobeweis zum Einsatz kam und ein Elfmeter für Arnheim gegeben wurde. 1:1 anstatt 2:0. So eine Entscheidung in der 90. Minute nächstes Jahr beim Derby HSV- St. Pauli und die Polizei hat viel Spaß.

Für alle, die dann früher gesungen haben „Schiri, wir wissen, wo Dein Auto steht“ hier als spezieller Service die Adresse:

Cologne Broadcasting Service, Picassoplatz 1 in 50679 Köln – so ändern sich die Zeiten.

Für mich ist dieser Videobeweis alleine deshalb schon überflüssig, weil er den ganzen Spielfluss völlig neu definiert. Nach fast jedem Tor wird erstmal verhalten gejubelt, es könnte ja de gefürchtete Raute (nein nicht der HSV – sondern die Merkelsche Handbewegung) zum Einsatz kommen.

Das noch größere Problem aber: Es ist nicht besser geworden und es ist auch keine einheitliche Linie bei den Entscheidungen zu erkennen. Und anstatt über die Entscheidungen des Schiedsrichters, wird jetzt tagelang über die Entscheidungen aus dem Keller in Köln-Deutz diskutiert.

Das ganze Thema ist völlig unausgegoren. Meiner Meinung nach gehört z.B. das Thema „Abseits oder nicht?“ definitiv in die Verantwortung der drei Herren in Schwarz. Schon alleine aus dem folgenden Grund: Was machen wir denn, wenn der Schiedsrichter abseits gepfiffen hat und der Videobeweis zeigt, es war kein Abseits. Wie soll der Spielzug wiederholt werden? Und die Abseitsentscheidungen sind auch oft am Bildschirm – trotz diverser eingezogener Hilfslinien – nicht eindeutig.

Achtung jetzt kommt der Mathe-Leistungskurs von vor 35 Jahren:

Wenn der Zeitpunkt des Ballabspiels eine Variationszeit von schätzungsweise nur einer Zehntelsekunde hat und ein Spieler wie Timo Werner mit 35 kmh nach vorne unterwegs ist und der Abwehrspieler bewegt sich mit 10 kmh in die Gegenrichtung, dann verschieben sich diese beiden Positionen in einer Zehntelsekunde um 1,25 Meter. Anders ausgesprochen: Die eigentliche „Macht“ bei Abseitsentscheidungen, hat nicht der Oberschiedsrichter, sondern derjenige, der „aufs Knöppje drückt“ und das Fernsehbild anhält.

Ein Ausklammern der Abseitsentscheidungen hätte auch schon mal eine deutliche Reduzierung der Fälle, wo zu diesem Hilfsmittel gegriffen wird, zur Folge.

In England gab es Anfang März bei einem Pokalspiel zwischen den Tottenham Hotspurs und AFC Rochdale (5:2) die kuriose Situation, dass neben diversen Abseitsentscheidungen auch fünf der sieben Tore erst nach Einsatz des Videobeweises gegeben wurden – die Spieler also jeweils eine Minute frierend warten mussten, ehe Sie zum Torjubel ansetzen konnten.

Leute, so macht Ihr das Spiel kaputt – hört auf mit diesem Unsinn oder macht es klar und vernünftig!

Den Worten von Johannes B. Kerner in Doppel-Pass-Runde im nachstehenden Link ist nichts hinzuzufügen

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Steht auf, wenn Ihr Deutsche seid !

4 März 2018

Nein liebe „couragierte Gutmenschen“, „Aufkleber-Abkratzer“ und hyperaktive Anzeigenerstatter – ihr könnt Euch wieder hinsetzen, es folgen keine nationalistischen oder gar rassistischen Ausführungen, sondern lediglich ein paar einfache Anmerkungen zur Kapitalmarktentwicklung in den letzten 4-6 Wochen.

Vor gut 6 Wochen (am 23.Januar 2018) markierte der Deutsche Aktienindex (DAX) mit knapp 13.600 Punkten ein Rekordhoch. Ein Jahr vorher (am 23. Januar 2017) notierte der DAX bei 11.565 Punkten und auch zu diesem Zeitpunkt blickten die meisten Aktionäre zufrieden und entspannt aus dem Fenster.

Dieser Tag fiel auf einen Montag. Genau drei Tage vorher war der 45. Präsident der USA, Donald Trump, vereidigt worden und hatte mit seinem Motto „America First“ gleich mal eine schöne Parole „raus gehauen“.

Die Börsen nahmen es relativ gleichgültig hin.

Das für mich entscheidende Fazit des ersten (von hoffentlich maximal vier) Trump-Jahres lautet:

EURO / US-Dollar am 23.01.2017: 1,0765

EURO / US-Dollar am 23.01.2018: 1,2298

Damit hat der vielgescholtene EURO gegenüber dem US-Dollar knapp 15% zugelegt.

Und das, obwohl in Amerika die Zinsen von 0% auf 2% gestiegen sind !

„Make Americe great again“ sieht in meinen Augen anders aus.

Noch drei weitere Jahre in diese Richtung und dann hat es dieser Bursche geschafft, den Wert des Dollars in der Welt zu halbieren.

Aber die Dollarkurs-Entwicklung ist in meinen Augen der Hauptgrund für das, was wir in den vergangenen 4-6 Wochen an unserem Aktienmarkt gesehen haben.

Wie gesagt, nach knapp 18% Anstieg in den vergangenen 12 Monaten, haben wir ca. 12 % davon seit dem 23. Januar wieder abgegeben.

Abgesehen davon, handelt es sich hier keineswegs um einen Crash (davon reden wir bei Kursrückgängen von 30%), sondern um eine normale, vielleicht sogar gesunde Korrektur in einer langfristigen Aufwärtsbewegung.

Die deutschen Unternehmen kommunizieren nach wie vor glänzende Umsätze und Gewinne, die Dividenden der DAX-Werte liegen dreimal so hoch wie vor zehn Jahren – wer verkauft denn in einem solchen Umfeld bei klarem Verstand seine Aktien ?

Ein Blick darauf, wem denn die Mehrzahl der deutschen Aktien gehört, liefert die Lösung. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young befanden sich im Jahr 2015 ca. 56% aller DAX-Aktien im Besitz von Ausländern (und das sind überwiegend Angelsachsen), nachdem dieser Wert im Jahr 2005 noch bei 42% lag.

 

Jetzt setzen wir mal die Sonnenbrille von Onkel Donald auf und rechnen schnell:

Der US-Investor hat in den letzten 12 Monaten neben 18% Kursgewinn auch zusätzlich 15% Währungsgewinn „eingesackt“, wenn er in deutschen Aktien investiert war. Damit hat er fast exakt das gleiche Ergebnis erzielt, wie sein patriotischer Nachbar, der („America First“) im Dow-Jones Index investiert war. Im gleichen Zeitraum (Januar 17 – Januar 18) hat der Dow Jones nämlich um über 30% zugelegt

Ein deutscher Anleger, der hingegen in US-Aktien investiert war, hat von den 30% Kursgewinn knapp die Hälfte über den schwachen Dollar wieder abgegeben.

Wenn jetzt der Heimatmarkt (aus Sicht der USA) etwas „schwächelt“, ist es die natürlichste Reaktion der Welt, dass die Anleger dort schauen, „Wo liegen wir denn weit vorne ?“ und dann dort Gewinne realisieren. Genau das haben wir aus meiner Sicht bei uns in den letzten Wochen gesehen.

 

Und hier schließt sich der Kreis:

Wenn die Amerikaner schon so blöd sind, solide deutsche Aktien auf diesem Niveau auf den Markt zu schmeissen… liebe deutsche Mitbürger: Macht die Schatullen auf, fasst Euch ein Herz und greift zu ! Bei 12.000 Punkten ist der DAX in meinen Augen sehr günstig bewertet !

Eins ist natürlich auch klar: Zum Wesen der Börse gehört es auch, dass die Rutschbahn evtl. erst bei 11.000 oder vielleicht sogar (was ich aber im aktuellen Umfeld nicht erwarte) bei 10.000 Punkten endet.

Wer mit der richtigen Einstellung an die Aktienanlage ran geht (nur Geld investieren, das auch langfristig investiert bleibt) landet am Ende der Rutschbahn weich im Sand, schüttelt sich und auf geht’s wieder zur Leiter, die nach oben führt.

Und selbst wenn die Italiener heute den Berlusconi wieder wählen sollten…

…das ist dann neben Trump, Erdogan, Dutarte einer mehr von der Augsburger Puppenkiste in der Weltpolitik – mit über dreißig Jahren Börsenerfahrung kann ich sagen: Nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird.

Die Börse interessiert das langfristig nicht, welcher Kasper in welchem Land gerade das Sagen hat !

Nach wie vor steht meine Prognose:

Im Jahr 2025 winken wir mit dem Schild „25.000 Punkte im DAX“

Wer bei 13.500 gekauft hat, hat ein Gewinnpotential von 85%

Wer die Chance jetzt nutzt und bei 12.000 zugreift, hat ein Gewinnpotential von 108%

So einfach funktioniert Börse.

Neue Wege in Berlin

15 Januar 2018

Seit mittlerweile über drei Monaten versuchen die politischen Parteien in Berlin das Wahlergebnis (oder besser: den Wählerauftrag) in die Exekutive umzusetzen. Für mich nimmt das Gerangel dort mittlerweile lächerliche Züge an und ich frage mich jeden Tag mehr, ob nicht Neuwahlen die beste Lösung sind, weil das, was momentan in Berlin passiert, sicherlich von den wenigsten Wählern so gewollt bzw. unterstützt wird.

Das erste Ei wurde den Beteiligten ja bereits um 18:01 Uhr am Wahlabend ins Nest gelegt, als der (Wochen vorher noch als Messias und Heilsbringer gefeierte) SPD-Chef Martin Schulz die beleidigte Leberwurst spielte und ankündigte „Wir gehen definitiv in die Opposition“. Getoppt wurde seine Aussage dann am folgenden Tag von seiner Parteikollegin und immerhin noch amtierenden Arbeitsministerin Andrea Nahles, die ankündigte „ab morgen gibt in die Fresse“. Zielscheibe der angekündigten Faustschläge von Frau Nahles war damals die künftige Regierung. Vielleicht ist diese Aussage ja der Grund dafür, dass sich momentan keiner traut Verantwortung zu unternehmen…

Dann haben wir das „Problem AfD“, mit der keiner so richtig will. Für mich ist die AfD so weit rechts, wie die „Linke“ links ist. Und bevor jetzt wieder ein Riesensaufschrei einsetzt: Natürlich gibt es in dieser Partei Idioten, die Probleme mit dem Demokratieverständnis haben. Aber wenn eine Partei 12,6% aller Stimmen bekommt, damit drittstärkste Kraft im Parlament wird, kann man aus meiner Sicht nicht sagen „mit denen auf keinem Fall…“

Wenn zusammen 33,1% nicht wollen bzw. nicht gewollt sind, wird es schwierig von den verbleibenden 66,9% 50+x Prozent unter einen Hut zu bringen.

Ich verwette mein gesamtes Vermögen. Wenn SPD, Grüne und „Linke“ zusammen eine Mehrheit hätten, hätten wir längst eine Regierung. 

Und spätestens damit die meisten Grundwerte, die die seit 1949 bestehende Bundesrepublik Deutschland auszeichnete, beerdigt.

Genauso wenig wie ich „Bock“ auf Nazis oder Rechtsradikale habe, habe ich Lust darauf, von den politischen Nachfolgern Erich Honeckers und Erich Mielkes regiert zu werden.

Aber ein kleines Rechenspielchen sei erlaubt: 32,9 + 12,6 + 10,7 = 56,2%

Unkommentiert…

Aus meiner Sicht erfordert die heutige Zeit u. U. ein völlig neues Denken. Die folgenden Sätze sind als Satire zu sehen aber ein Stückchen „Ernst“ ist da definitiv auch drin.

Wenn die Gemengelage unter den Parteien zu keiner konstruktiven Mehrheit führt, da wird sich aus meiner Sicht auch bei Neuwahlen nichts ändern.

Warum nicht mal einen Ansatz aus dem Sport bzw. der Wirtschaft wählen und die fähigsten Politiker und (da es dort offensichtlich zu wenige gibt) Manager in die jeweiligen Ämter zu berufen und mit 4-Jahres-Verträgen auszustatten. Sozusagen eine Nationalmannschaft der Politiker. Das Problem das Engländer oder Spanier die guten Leute aus den Verträgen herauskaufen, hätten wir hier schon mal nicht…

Fangen wir mal bei dem Trainer an: Da sollte jemand unbelastet an den Job gehen und deshalb sollten wir die derzeitige Trainerin in den Ruhestand schicken. Als Torhüterin ist Frau Merkel ebenfalls nicht geeignet – die lässt zu viele rein.

Mein Favorit für den Posten des Kanzlers: Dietmar Hopp – der Mann hat auch eine große soziale Ader.

Außenminister: Franz Beckenbauer Der ehemalige Teamchef von 1990 wäre aus meiner Sicht auch ein guter Mann fürs Kanzleramt, genießt aber momentan im Ausland wesentlich mehr Respekt als im Inland (Für mich ist er nach wie vor ein Held!).

Wirtschaftsminister u. Vizekanzler: Friedrich Merz

Finanzminister: Prof. Max Otte (der Mann ist einer der besten Fondsmanager in Deutschland u. bekennender AfD-Wähler)

Verteidigungsminister: Klaus-Peter Willsch (im Gegensatz zu dem „Mädchen“, die derzeit diesen Job ausübt, hat der eine solide Ausbildung in diesem Metier).

Justizministerin: Barbara Salesch

Innenminister: Rainer Wendt (Vorsitzender der deutschen Polizeigewerkschaft) – Staatssekretär im Innenministerium wird Schorsch Horz

Minister für Landwirtschaft u. Ernährung: Reiner Calmund

Gesundheitsminister:  Thomas Tuchel

Verkehrsminister:  Sebastian Vettel

Ministerin für Umwelt und Naturschutz:  Sarah Wagenknecht (die soll auch Verantwortung übernehmen und gehört ins Kabinett rein)

Minister für Arbeit und Soziales: Hier sollte ein Kirchenmann ran. Georg Bätzing geben die Limburger nicht frei – also Kardinal Reinhard Marx.

Familienministerin:  Steffi Graf

Minister für Bildung & Forschung:  Günter Jauch.

Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Gerd Müller (bei dem Namen ist er als einziger aus der alten Garde prädestiniert, weiter zu machen)

Regierungssprecher: Bester Mann hierfür BVB-Stadionsprecher Nobby Dickel (für BVB-Heimspiele wird er weiterhin freigestellt).

Und dann schauen wir mal, dass diese Truppe unser Land in den nächsten vier Jahren weiter voranbringt!

Besser als die Osterhasen, die das momentan versuchen, sollte diese Mannschaft das auf alle Fälle hinbekommen.