Das Jahr 2009 neigt sich dem Ende zu und wie immer in dieser Zeit dominieren gerade auch bei den Finanzmarktexperten Rückblicke und Prognosen die aktuellen Kommentare.
Da es sich nicht nur um einen normalen Jahreswechsel handelt, sondern mit dem Jahr 2010 eine neue Dekade beginnt, wird man in vielen Rückblenden weniger vom positiven Börsenjahr 2009 sprechen (aktuell liegt der DAX mit ca. 20% im Plus), sondern von den (für Aktionäre) schmerzlichen letzten 10 Jahren in denen per Saldo mit Aktien wenig zu verdienen war.
Zur Jahrtausendwende am 31.12.1999 notierte der DAX mit 6.958 Punkten um gut 20% höher als heute. Mit dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000 und dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 wurde die Geduld der Aktienanleger gleich zweimal in den letzten 10 Jahren auf eine harte Probe gestellt.
Interessant ist aber ein Blick auf die letzten 15 Jahre (1994-2009)
Mit einem Zuwachs von 173% (per 11.12.09) hat der DAX den REX-P (sozusagen den „DAX für Sparbriefe“) deutlich geschlagen, der im gleichen Zeitraum „nur“ um 147% zulegen konnte.
Damit haben Aktien gemessen am DAX in den letzten 15 Jahren knapp 7% Ertrag p.a. gebracht, während man mit Anleihen nur auf etwas mehr als 6% p.a. kam.
Wer heute als junger Mensch vor der Frage steht „mit welchen Mitteln baue ich meine Altersversorgung auf ?“, oder als Rentner die Aufgabe hat „wie verteile ich mein Kapital, damit es einen möglichst hohen Ertrag abwirft ?“ sollte sich sehr wohl mit solchen Auswertungen auseinander setzen.
Je länger die Vergleichszeiträume sind, desto aussagefähiger sind die Ergebnisse.
Vielleicht sollten Sie an einem der bevorstehenden langen Winterabende wieder mal das gute alte Monopoly-Spiel herausholen.
Die Strategie dieses Spiel erfolgreich zu bestreiten, lässt sich momentan sehr gut auf die Kapitalmärkte übertragen.
Wenn Sie bei Monopoly die Wahl haben entweder sämtliches Bargeld zu besitzen oder Sachwerte (in diesem Fall Straßen, Häuser bzw. Hotels) zu erhalten, brauche ich Ihnen nicht näher zu erläutern, daß derjenige, der die Bargeld-Variante wählt, spätestens dann, wenn er sich zum 3. Mal auf die Schlossallee würfelt, pleite bzw. sein Geld los ist.
Wie im richtigen Leben. Mit der Strategie dauerhaft Bargeld zu horten kann man langfristig keinen Blumentopf gewinnen. Bargeld (oder auch Festgeld) fühlt sich kurzfristig sicher an und mag auch in dem Fall die richtige Anlageform sein, wenn das Geld innerhalb eines überschaubaren Zeitraums für Konsumzwecke oder zur Schuldentilgung benötigt wird.
Aber wenn man einen langfristig ausgerichteten Vermögensaufbau betreibt, oder darauf angewiesen ist aus einem vorhandenen Kapitalstock eine angemessene Rendite zu erwirtschaften, kommt man an Sachwerten (und in diesem Bereich insbesondere an Aktien) nicht vorbei.
Sie haben kein Monopoly-Spiel? Dann denken Sie dran: Bald ist Weihnachten und insbesondere für Ihre Kinder ist das eine sehr sinnvolle Investition…