Ging es Ihnen auch so?
In den letzten 2 Wochen habe ich mir oft gedacht: „Leute wenn Ihr nicht wisst, was Ihr schreiben sollt, dann lasst doch die Zeitung einfach mal ausfallen“.
Für Journalisten müssen die sogenannten „Sommerlöcher“ grausam sein, muss man doch in der nachrichtenarmen Zeit auf Gedeih und Verderb „Lesestoff“ produzieren.
Wenn ich mir jedoch anschaue mit welcher Hysterie der „Jahrhundertschneesturm“ Daisy in der vergangenen Wochen über die Medien angekündigt wurde, habe ich mich in die „besten Zeiten“ der Finanzkrise im Herbst 2008 zurück gesetzt gefühlt.
Ich will gar nicht wissen wie viele Meetings, Termine und Veranstaltungen am vergangenen Wochenende aufgrund der prognostizierten Wetterlage verschoben wurden oder gar ausgefallen sind.
Und als es dann soweit war…wenn man nicht gerade in den nördlichen Regionen Deutschlands unterwegs war, war es ein ganz normales Winterwochenende.
Es hat ein bißchen geschneit und zum Leidwesen aller Windkraft-Investoren verkümmerte der prognostizierte Wintersturm zu einem lauen Lüftchen.
„Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird“ könnte das Fazit dieser Aktion lauten, aber man konnte wieder einmal ein Paradebeispiel studieren, mit welchem Einfluss die Medien den Menschen Angst einflößen können bzw. die Stimmung manipulieren können.
Jeder, der halbwegs in der Lage ist, das ganze „Spiel“ mit einer gewissen nüchternen Distanz zu betrachten, ist klar im Vorteil. Im Fall „Daisy“ waren es unter anderem ein paar clevere Investoren, die sich rechtzeitig mit der „Streusalz-Aktie“ Kali & Salz eindeckten, die in der ersten Januar-Woche um satte 17% zulegen konnte.
Ein anderes Beispiel gefällig:
Kaum ein Tag verging in den letzten Monaten des alten Jahres, wo nicht über irgendeinen Fleck auf der Welt berichtet wurde, an dem die gefürchtete „Schweinegrippe“ ausgebrochen ist. Ich bin kein Mediziner, aber diejenigen mit denen ich gesprochen habe, konnten mir die in den Medien verbreitete Einschätzung, dass wir vor einer weltweiten Pandemie stehen (schlimmer als Pest und Cholera zusammen), nicht unbedingt bestätigen.
Die für das Gesundheitswesen zuständigen Bundesländer haben dann insgesamt 50 Mio Impfpackungen bestellt, wovon bisher 6 Mio zum Einsatz gekommen sind.
„Man hoffe, dass sich noch ein paar Leute impfen lassen“ hieß es Anfang dieser Woche in Presseberichten. Jedem Einkäufer oder Logistikexperten dürften angesichts einer solchen dilettantischen Vorgehensweise die Haare zu Berge stehen. Aber die, die bestellt haben, müssen es in diesem Fall ja nicht bezahlen.
Der Gewinner der ganzen Aktion heißt Glaxo Smithkline, ein britischer Pharma-Riese, der den Impfstoff gegen die Schweinegrippe herstellt und vertreibt.
Gut 30% Kursplus stehen im letzten halben Jahr zu Buche.
Man kann sich das ja mal „bild“lich vorstellen. Vor dem Start des nächsten Oktoberfestes berichten die Boulevard-Zeitungen über einen möglichen Versorgungsengpass beim „flüssigen Brot“.
Welcher normale Mensch kommt dann auf die Idee sich zum Wiesn-Auftakt dann vorsorglich mal mit 20 Maß (sozusagen die Wochenration) einzudecken?
Womit wir dann beim Thema „Bayern“ den richtigen Übergang zum „ 3. Liebling der Medien“ haben.
Nachdem unser Rekordnationalspieler schon zu Beginn des Jahres 2009 mit seiner überraschenden Hochzeit den Gazetten die „Saure-Gurken-Zeit“ der ersten Januarwoche zu füllen half, war es jetzt die ebenso überraschende Trennung von seiner mittlerweile 4. Frau.
Ein gefundenes Fressen für den Boulevard und für mich ist es immer interessant zu sehen, wer dann meint irgendwelche Kommentare dazu abgeben zu müssen.
Im Gegensatz zu Schweinegrippe und Daisy sehe ich hier allerdings weit und breit keinen Gewinner…