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Weniger ist manchmal mehr

6 November 2023

In der vergangenen Woche durfte ich an einer interessanten Veranstaltung teilnehmen.

„Zukunft der Tageszeitungen in der Region Limburg-Weilburg“ hiess es in einer Einladung zu einer Podiumsdiskussion in der Werkstadt-Lounge in Limburg, zu der der Wirtschaftsrat der CDU eingeladen hatte.

Neben meiner Wenigkeit in der Funktion als gelegentlicher Kolumnist dieser Zeitung saßen bzw. standen NNP-Chefredakteur Dr. Uwe Röndigs, der Leiter der Geschäftsstelle Limburg der Lahnpost Christian Schütz und der Limburger Finanzexperte und Betreiber des Blogs „Limblog“ Prof. Dr. Stefan Schäfer auf der Bühne und stellten sich den Fragen des Moderators Hans-Peter Schick, nach 24 Jahren als Bürgermeister in Weilburg immer noch in zahlreichen Ehrenämtern unterwegs.

Sicher werden Sie in den unterschiedlichen Medien die jeweilige Bewertung der Veranstaltung aus Sicht der Beteiligten verfolgen können, dies möchte ich an dieser Stelle auch für Sie als Leser tun.

Das Thema „Tageszeitungen“ in der Region muss man aus meiner Sicht auf den Begriff „Medienlandschaft“ ausweiten. Längst ist die Tageszeitung nicht mehr die „ultimo ratio“, sondern sieht sich wachsender Konkurrenz durch das Internet ausgesetzt. Waren früher Radio und Fernsehen neben der Tageszeitung die Hauptinformationsquellen der Leute, hat sich das in den vergangenen 25 Jahren (seit sich das Internet flächendeckend verbreitet hat) grundlegend geändert. Jedes der eingangs genannten Medien – jede Zeitung, jeder Fernsehsender und auch jede Radiostation hat mittlerweile einen Online-Auftritt -mit teilweise deutlichen Qualitätsunterschieden.

Bei Nachrichten kommt es oft auf Schnelligkeit an, und da ist das Printmedium natürlich deutlich im Nachteil. Um es praktisch auszudrücken: Wenn in der Zeitung über einen Mord berichtet wird, ist oft der Täter bereits gefasst – das kann man dann im „Live-Ticker“ online nachlesen.

Oder – um in meinem Metier zu bleiben – braucht man eine ganze Seite Börsenkurse vom Vortag? Vor 40 Jahren – als ich anfing mich mit Aktien zu beschäftigen – konnte man die Kurse über die Telefonnummer 01168 abhören, das Band wurde dreimal täglich aktualisiert. Oder mittags um 16:00 Uhr wurden ausgesuchte Kurse im Schaufenster der Bank ausgehängt. Heute hat man in „Echtzeit“ alle Informationen jederzeit auf dem Mobiltelefon verfügbar.

Von daher auch meine provokative Feststellung: Beim Erscheinungsbild der Tageszeitung hat sich in den letzten 40 Jahren im Grunde nur wenig geändert – man nimmt sinkende Auflagen achselzuckend zur Kenntnis. Einig waren sich alle Teilnehmer: Die Zeitung als lokale Informationsquelle darf nicht sterben, aber meine persönliche Meinung zu diesem Thema: Wir müssen völlig neue Wege gehen.

Die erste Frage lautet: Muss die Zeitung jeden Tag erscheinen?

Aus meiner Sicht: Nein – wichtig ist eine Montagsausgabe mit der Sportberichterstattung. Dann vielleicht noch eine Mittwoch/Donnerstagausgabe mit den Schwerpunkten „Berichte aus dem Vereinsleben“ und „Berichterstattung aus den Gemeindeparlamenten und dem Kreistag“ und eine große Wochenendausgabe am Samstag, die dann auch überregionale Themen aufgreifen kann.

In erster Linie sehe ich aber die Aufgabe einer regionalen Tageszeitung in den regionalen Themen und nicht in der Weltpolitik.

Die zweite wichtige Frage: Wie sollte sich eine Zeitung online präsentieren?

Hier habe ich den Eindruck, dass aktuell – die Sportberichterstattung ausgenommen – das ganze Thema bei der NNP relativ stiefmütterlich und lieblos behandelt wird. Fast alle Artikel werden hinter einer Bezahlschranke angeboten, was viele Leute dann sofort zu anderen Inhalten bzw. Anbietern im Internet wechseln lässt – ich spreche da aus eigener Erfahrung. Gewisse Grundinformationen sollten im Online-Bereich für alle Interessierten frei zugänglich sein, sonst bekommt man keinen „Traffic“ bzw. keine „Klicks“ auf die Seite und das ist im Internet die Kennzahl, die bei der Printausgabe „Auflage“ heisst.

Obwohl ich nach wie vor Abonnent der NNP bin, nutze ich das Internet-Angebot so gut wie gar nicht, was natürlich nicht unbedingt für die Qualität des Online-Auftritts spricht.

Und die dritte Frage: Wo sollte die Zeitung der Zukunft inhaltliche Schwerpunkte setzen ?

Hier lautet meine Meinung ganz klar: „Schuster bleib bei Deinen Leisten“ – die regionale Zeitung sollte Ihren Schwerpunkt in der regionalen Berichterstattung haben – hier hat sie ein Alleinstellungsmerkmal. Und – im Gegensatz zur Informationsflut im Internet, insbesondere in den sozialen Medien – kann man bei der Zeitung von einem ausgehen.

Was hier drin steht, stimmt – jedenfalls meistens.

„Entscheidend ist in der Kabine“ – eine etwas andere Wahlanalyse

16 Oktober 2023

Jeder Fußball-Interessierte kennt das berühmte Zitat der Dortmunder Legende Adi Preissler „Entscheidend ist auffem Platz“.

Übertragen auf die Politik könnte man diesen Satz umformulieren in „Entscheidend is inne (Wahl)Kabine“, womit genau das Problem in der Politik auf den Punkt gebracht wird.

Es wird zu viel geschwätzt und zu wenig gemacht!

Mit dem heutigen Aufwand, der rund um ein Bundesligaspiel betrieben wird – mit Pressekonferenz vor und nach dem Spiel, mit nützlichen und noch viel mehr unnützen Statistiken, wie „gespielte Pässe“ oder „gewonnene Luftzweikämpfe“ hätte der gute Adi heutzutage sicher ein Problem.

Jose Mourinho hat diese Thematik einmal grandios ausgehebelt, als er auf die Frage „der Gegner hatte aber 73% Ballbesitz“ antwortete: „Von mir aus können die den Ball mit nach Hause nehmen – wir haben die drei Punkte“

Viele Pressekonferenzen nach Bundesligaspielen sind ja Musterbeispiele für Ausreden, getoppt wird das Ganze aber von den Interviews und Stellungnahmen der politischen Protagonisten an Wahlabenden.

Die „Mutter aller Analysen“ sicherlich 2005 als Gerhard Schröder sich – gestärkt durch ein paar Gläser Rotwein, die er vorher zu sich genommen hatte – kurzerhand in einer Talkrunde mit der sichtlich verblüfften Wahlsiegerin Angela Merkel zum eigentlichen Gewinner der Wahl erklärte.

Gehen wir von der Bundesliga mal in die Kreisoberliga und schauen uns ein paar Stimmen und Ergebnisse der Landtagswahl in Hessen an.

Das Fazit ist schnell auf den Punkt gebracht: Es gibt zwei Gewinner, die heißen CDU und AFD. Und es gibt drei Verlierer, die heißen SPD, GRÜNE und FDP.

Und nicht nur rein zufällig sind die drei Verlierer auch gleichzeitig die Parteien, die die aktuelle Regierung in Berlin bilden.

Hier ein paar Kommentare der heimischen Vertreter in der Presse zum Wahlergebnis:

Marion Schardt (FPD): „Die Leute sind entsetzt, dass jemand (gemeint sind die AFD-Vertreter) so wenig weiß und damit Politik macht“

Sebastian Schaub (Grüne): „Die AFD hat kaum Wahlkampf gemacht, ich habe von den Kandidaten keinen gesehen“

Tobias Eckert (SPD): „Mit eine Ursache für das schlechte Wahlergebnis war auch die unprofessionelle Diskussion zwischen Grünen und FPD um die Grundsicherung.“

Ich schätze alle drei sehr, aber mit Verlaub:

Wenn Ihr nach einem verlorenen Fußballspiel einen solchen Kommentar in einer Pressekonferenz abgegeben hättet, hätten Euch mindestens 17 von 18 Vereinspräsidenten auf der Stelle entlassen.

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Ihr Leut unn ihr Kenn!

25 September 2023

Es gibt wohl keinen Stammtisch im Nassauer Land, an dem dieser Satz nicht mindestens einmal am Abend ausgesprochen wird.

Diese Floskel steht für „ungläubiges Staunen“ oder Unverständnis für eine Situation.

In der letzten Woche konnte man diesen Satz in vielen Diskussionen über den Zustand des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB) hören.

Einst einer der mächtigsten und reichsten Sportverbände der Welt, bin ich in der aktuellen Situation geneigt zu sagen: „Ein Musterbeispiel dafür, wie es in unserem Land mittlerweile abwärts geht“ – und das liegt nicht nur an der der strengen Befolgung der „Gendersprache“, die die Medienberater dem DFB verordnet haben.

Mit Ausnahme von Fritz Keller wurde der Verband in den letzten 10 Jahren von Politikern geführt. Das Resultat: Die einstmals prall gefüllte Kasse ist leer! In Frankfurt steht dafür eine Akademie, deren Besuch sich lohnt. Leider wurde der Bau aber doppelt so teuer wie ursprünglich veranschlagt (nachzulesen bereits 2019 in der Frankfurter Rundschau). Aus ursprünglich geplanten 75 Millionen Euro dürfte am Ende ein Betrag von deutlich über 150 Millionen gestanden haben.

DFB-Akademie doppelt so teuer (fr.de)

Bis heute vermisse ich eine Aufarbeitung dieses finanziellen Bau-Desasters. Wer ist schlussendlich dafür verantwortlich? Es ist im Grunde das gleiche wie in der Politik – da kostet das neue Feuerwehrhaus halt 6 anstatt 3 Millionen – mit einem kleinen Unterschied: In der Politik wird ein Nachtragshaushalt verabschiedet – das geht beim DFB nicht!

Der zweite Grund für das finanzielle Debakel, das weitaus schwerer wiegt wie die sportliche Krise in den letzten Jahren, liegt in einer sehr unglücklichen Personalpolitik. Den Vertrag eines Trainers vor einem großen Turnier zu verlängern (wie bei Löw 2018) ist an Dilettantismus kaum zu übertreffen. Bei Löw galt im Prinzip das gleiche wie bei Angela Merkel – das letzte Drittel der Amtszeit war zuviel.

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War früher alles besser?

11 September 2023

Diese Frage oder soll man besser sagen, dieses „geflügelte Wort“ nehme ich in ganz vielen Bereichen auch in der Form der Behauptung „Früher war das alles besser!“ sehr oft in Diskussionen wahr.

Die Antwort aus meiner Sicht lautet: „Es war nicht alles besser, aber anders.“

Für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft war bis zu den erbärmlichen Auftritten in Russland und Katar bis auf vier Ausnahmen (1962, 1978, 1994 und 1998) das Erreichen des Halbfinales bei einer Fußball-Weltmeisterschaft „Gesetz“ – ein Ausscheiden in der Vorrunde konnten sich die meisten Experten gar nicht vorstellen. Bei diesem Thema sei mir kurz ein Blick in die Zukunft gestattet: Für mich nicht mehr undenkbar ist künftig auch ein Scheitern in der Qualifikation. „Ohne Holland fahrn wir zur WM“ wird dann von unseren Nachbarn möglicherweise umgedichtet.

Eine spezielle politische Gruppierung in Limburg fordert ja „mehr Migranten in der Nationalmannschaft“, was auf deren Website nachzulesen ist.

Hierzu meine klare Meinung: Jeder kann in diesem Land sagen, was er will, jeder kann sich auch zu Themen äußern, von denen er offenkundig keine Ahnung hat. Aber es gibt in der Historie ein Muster-Beispiel dafür, was passiert, wenn sich die Politik in die Mannschaftsaufstellung einmischt. 1938 bei der WM in Frankreich musste der damalige „Reichstrainer“ – heute heißt das Bundestrainer – Sepp Herberger auf Druck der Nazis 6 Deutsche und 5 Österreicher aufstellen. Das Ergebnis ist bekannt und war 80 Jahre lang der Schandfleck in der deutschen WM-Bilanz.

Anderes Thema: Seit dieser Woche läuft ja wieder der Schulbetrieb und das bedeutet – gerade in Limburg – die Verkehrsströme verändern sich drastisch. Zu meiner Schulzeit (in den 70er Jahren) waren morgens die Züge nach Limburg voll – heute sind es die Straßen rund um die Tilemannschule. Ist es den Kindern heute nicht mehr zuzumuten zum Bahnhof oder der örtlichen Bushaltestelle zu laufen und vom Limburger Bahnhof dann den einen Kilometer zur Schule – auch wenn eine anspruchsvolle „Bergwertung“ auf dem Weg liegt? Aus meiner Sicht war die Variante der 70er Jahre hier deutlich besser für alle Beteiligten und auch für die Umwelt.

In der vergangenen Woche hatte ich einen Geschäftstermin in Düsseldorf und bin dorthin mit dem ICE angereist. Reisedauer von Limburg-Süd: 1 Stunde und 8 Minuten – früher unvorstellbar.

Früher dauerte das drei Stunden aber die Leute haben im Zug miteinander geredet, heute ist jeder mit seinem Mobiltelefon und Laptop beschäftigt (ich schließe mich da nicht aus).

In den letzten Monaten wird ja – insbesondere in der Wirtschaftspresse – sehr stark über das Thema „KI“ (künstliche Intelligenz) debattiert. An der Börse sind Firmen, die dieses Thema besetzen aktuell sehr stark im Aufwind, Künstliche Intelligenz bestimmt unser Leben aber schon seit vielen Jahrzehnten, angefangen mit Schachcomputern, elektronischen Taschenrechnern oder Navigations-Systemen im Auto, die es weit vor der „I-Phone“ Zeit gab.

All diese Dinge – und natürlich hunderte von Apps auf dem Mobiltelefon machen unser tägliches Leben – ohne jeden Zweifel – leichter.

Aber es macht auch faul. Ich wundere mich immer, wenn manche Leute auf dem Weg nach Frankfurt ihr Navigationssystem einschalten – und es soll auch schon Fälle gegeben haben, wo das Navi den Fahrer schnurstracks in den Main geleitet hat.

Und ich stelle immer wieder fest, dass „Kopfrechnen“ fast zu den aussterbenden Fähigkeiten in diesem Land gehört, dafür aber mit einer unglaublichen Fingerfertigkeit in Rekordzeiten Textnachrichten auf dem Handy geschrieben werden.

Und auch ich ertappe mich oft bei der Frage: Wann hast Du denn das letzte Mal einen Stift in der Hand gehabt und Dir handschriftliche Notizen gemacht oder einen Text geschrieben.

Bei allem Fortschritt: Die Mischung machts und der gesunde Menschenverstand darf aus meiner Sicht nicht durch blindes Vertrauen in die Technik komplett ausgeblendet werden.

Was mich in der heutigen Zeit sehr befremdet, ist die zunehmende „Bevormundung“, die sich manche „Oberlehrer“, sei es in der Politik oder im sonstigen Gesellschaftsleben herausnehmen. Ich habe eingangs geschrieben: Für mich kann in diesem Land jeder sagen, was er denkt – mit der Einschränkung: „Im Rahmen des Grundgesetzes“. Das hat unseren Staat nach dem Krieg – im Gegensatz zur DDR – ausgezeichnet.

Mittlerweile wandelt sich aber das Blatt und wir sind auf dem besten Weg nicht mehr – ich formuliere das mal: „BRD-Konform“ zu sein, sondern nähern uns in Teilbereichen Verhältnissen, wie sie unsere Brüder und Schwestern in den neuen Bundesländern 40 Jahre lang gekannt haben.

Wenn man seine Meinung sagt, muss man damit rechnen (natürlich auch befeuert durch die sozialen Medien) durch „Andersdenkende“ beleidigt zu werden und deshalb denken viele „dann halte ich lieber meinen Mund“ – aber genau das ist in einer Demokratie die falsche Einstellung.

Die neue „Stasi“ heißt „Whistleblower“ – oder man kann auch Denunzierung sagen.

Ein Beispiel von vielen gefällig:
Früher hat der Nachbar auf das Haus aufgepasst, wenn, man im Urlaub war – in der Corona-Zeit hat der Nachbar die Polizei gerufen, wenn mehr als 5 Leute im Haus waren.

Es gibt schon ein paar Dinge, die früher besser waren!

100 Millionen für „eigentlich“ nichts

19 August 2023

Das beherrschende Thema der vergangenen Woche in den Sportgazetten lautete „kommt er ? – kommt er nicht ? – kommt er ?“ Am Ende kam er – und 100 Millionen Euro wurden aus München über den Ärmelkanal geschickt. Und das alles für einen Spieler, der im kommenden Jahr ablösefrei zu haben gewesen wäre.

Und im Prinzip nur dafür, dass er ein Jahr früher seinen Dienst antritt, der mit jährlich 25 Mio. vergütet wird. Rechnen wir noch die üblichen Beraterhonorare dazu, dann sind wir schnell bei einem Betrag von knapp 250 Millionen, die die FC Bayern München AG dafür auf den Tisch legt, dass ein gewisser Herr Kane in den kommenden vier Jahren das rot-weiße Trikot der Bayern trägt.

Um die Größenordnung dieses „Deals“ einmal zu verdeutlichen: Der komplette Börsenwert des ärgsten Verfolgers der Bayern – Borussia Dortmund – liegt inclusive Markenrechten, Stadion und der kompletten Lizenzspieler-Truppe bei grade mal 500 Millionen Euro.

Meine persönliche Meinung dazu: Die „mia san mia“-Abteilung hat nicht nur die Nerven, sondern auch völlig den Bezug zur Realität verloren. Was schon mit der völlig übereilten und unprofessionell vorbereiteten Trennung von Julian Nagelsmann begann, mit dem ebenso schlechten Timing des Rauswurfs von Manager „Brazzo“ Salihamidzic und Vorstandsboss Oli Kahn, fortsetzte, gipfelt jetzt in einem Transfer, den ganz Fussball-Deutschland mit erstauntem Blick verfolgte. Und es gab sogar 20.000 völlig „Bekloppte“, die auf dem Flight-Tracker (auf deutsch: Flugverfolgungsseite) www.flightradar24.com den Flug der Privatmaschine mit Harry Kane an Bord von London nach München verfolgten. Um 19:51 am letzten Freitag dann die Sensationsmeldung des Tages: „Soeben hat das Flugzeug den deutschen Luftraum erreicht“ – als ob immer noch die Sorge bestanden hätte, britische Abfangjäger wollten die Ausreise des Kapitäns der englischen Fussball-Nationalmannschaft verhindern.

Es hat eigentlich nur noch gefehlt, dass Reporter-Legende Rolf Töpperwien nach 13 Jahren im Ruhestand reaktiviert wird, um die Landung in München mit den enthusiastischen Worten „jetzt, jetzt, jetzt, betritt er deutschen Boden“ zu kommentieren, so wie er einst Otto Rehagel (dem ich an dieser Stelle ganz herzlich zu seinem 85. Geburtstag gratulieren möchte) nach dem ersten Bremer Europapokalsieg huldigte.

Jetzt muss man wissen, der Bursche ist schon 30 – d.h. nach Ablauf der 4 Jahre wird es allenfalls noch ein kleines Taschengeld geben.

Und nur so am Rande – vor einem Jahr holten die Bayern einen, der fast genauso heisst und der vom Leistungsvermögen mindestens in der gleichen Kategorie einzuordnen war, aber mit 32 Mio nur knapp ein Drittel gekostet hat.

Ich will hier den Teufel nicht an die Wand malen, aber wer garantiert, dass es jetzt besser läuft ?

Ein Vorgeschmack, dass im Fussball nichts planbar ist und auch Geld nicht immer Tore schiesst, konnten die Bayern-Bosse ja bereits seit dem unnützen Trainer-Wechsel im Frühjahr bereits „genießen“.

Obwohl der „Super-Cup“ für mich ein Spiel um die „goldene Ananas“ ist, was ich nicht live verfolgt habe, habe ich mir dann doch im Nachgang die Stimmen nach dem Spiel angeschaut.

Der ehemalige „Sport-Bild“-Chef Pit Gottschalk schrieb am letzten Montag in seinem sehr empfehlenswerten Blog „Fever Pit‘ch“

„94,4 Prozent aller Bundesligatrainer werden nach einem Interview, wie es Thomas Tuchel am Samstag in der ehemaligen Dominanz-Arena gegeben hat, sofort verabschiedet. Mit oder ohne Blumenstrauß. Im „Nagelsmann-Tempo“, notfalls sogar per WhatsApp.“

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

Der Punkteschnitt von Tuchel liegt nach 13 Pflichtspielen bei 1,54, der von Julian Nagelsmann lag bei 2,16 und damit noch vor den Legenden Ottmar Hitzfeld (2,15), Jupp Heynckes (2,08) und Udo Lattek (2,07). Schlechter als Tuchel schnitt nur Sören Lerby ab (1,18).

Das war in der Saison 1991/92 – vor mehr als 30 Jahren.

Und mit der Preisfrage: Welchen Platz belegten die Bayern in dieser Saison, kann man – wenn alle Handys „offline“ (aus) sind – einen kostenlosen Abend an der Theke verbringen.

Ich kenne viele, die nichts gegen eine Wiederholung der Geschichte hätten. Allerdings sorgen 5 der ersten 12 Mannschaften in dieser historischen Saison dafür, dass wir wieder einmal von der stärksten 2. Liga aller Zeiten sprechen. Allesamt Traditionsvereine, die heute auch dort stehen könnten, wo die Bayern stehen, wenn dort vor 35 Jahren  zufällig ein Uli Hoeneß den Manager-Job übernommen hätte.

Um so mehr wundert es mich, dass in München jetzt das Geld aus dem Fenster geschmissen wird, als gäbe es kein Morgen mehr.

Einfache Mathematik (2. Folge)

6 August 2023

In der vergangenen Woche erschien im „kleingedruckten Teil“ der Medien eine nicht ganz so unwichtige Meldung des statistischen Bundesamts – keine Angst meine „Freunde“, ihr könnt entspannt weiterlesen.

Die gesamte Verschuldung der öffentlichen Hand in Deutschland ist im Jahr 2022 auf insgesamt 2,368 Billionen Euro gestiegen.

Man kann diese Zahl auch so schreiben: 2.368.000.000.000.

Von diesem Geld kann man sich z.B. in dieser Woche 389 Milliarden Dosen mit Wiener Würstchen beim Discounter „Penny“ zum angeblich fairen Preis kaufen – aber das ist ein anderes Thema.

Die gute Nachricht: Der Zuwachs der Verschuldung lag „nur“ bei knapp 2% (oder 47 Milliarden) und damit deutlich unterhalb der derzeitigen Inflationsrate. Pro Kopf haben wir damit bei einer Bevölkerungszahl von 84 Millionen etwas über 28.000 € die jeder von uns „auf dem Deckel“ hat.

Natürlich stehen diesen Schulden auch Werte gegenüber – das Strassennetz, staatseigene Immobilien und auch staatliche Unternehmensbeteiligungen, wobei sich bei letzteren – ich nenne hier als Beispiel die Commerzbank – die Verantwortlichen alles andere als mit Ruhm bekleckert haben.

Bei der Commerzbank hat der Staat z.B. im Jahr 2009 18,2 Milliarden für einen Anteil von 25% bezahlt. Heute kostet die komplette Bank 13,5 Milliarden – macht ein Minus von 81% !

Aber das ist alles zu verschmerzen, weil es ja von uns allen bezahlt wird und wenn ein Verlust in Höhe von 15 Milliarden € auf genügend Köpfe aufgeteilt wird, sind das bei 84 Millionen ja nur schlappe 17,77 € für jeden. Dann werden halt drei Dosen Wiener Würstchen weniger gegessen. Und dem damals verantwortlichen „Chef“ der Commerzbank, Klaus-Peter Müller haben sie zum Abschied auch noch das Bundesverdienstkreuz umgehängt

Natürlich gibt es auch eine ganz einfache Möglichkeit die Schuldenanzahl pro Kopf zu reduzieren – aber auch dazu sage ich hier nichts.

Kommen wir mal von der Ironie in die Realität.

Uns fliegt nämlich gerade in vielen Bereichen ein Problem um die Ohren, das die meisten noch gar nicht realisiert haben.

Plötzlich gibt es wieder „Zinsen“ – die „Sparer“ jubeln.

Aber was ist der Preis dafür ?

Als erste Branche wird momentan in der Bauindustrie das Licht ausgeknipst.

Bei 1% Zinsen rechnet es sich vielleicht ein Mietshaus zum Preis der 20-fachen Jahresmiete zu kaufen – dann bleiben weitere 4% für Tilgung und Instandhaltung.

Wenn ich aber bei der Bank 4,5% Zinsen bezahlen muss – dann bleibt so gut wie nichts mehr übrig – es sei denn die Mieten werden kräftig angehoben.

Und genau das passiert momentan am Markt – Immobilienpreise fallen und Mieten steigen.

Hinzu kommt das Problem, dass durch eine enorme Preissteigerung und auch dank einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Bürokratie die Baukosten in den letzten 5 Jahren um mindestens 30% gestiegen sind.

Bei den aktuell gültigen Rahmenbedingungen hält jeder Immobilien-Investor, der 1 und 1 zusammen zählen kann, die Füße still und bereitet Projekte vor – aber kein Bagger fährt auf die Baustelle.

1 und 1 zusammen zählen können auch viele private Bauherren, da muss ich nur die Riege der Bürgermeister im Landkreis fragen, wie viele Bauplätze denn von bauwilligen Familien momentan zurück gegeben werden.

Und wer mit dem Auto von Limburg nach Elz fährt, muss nur in Höhe Kaufland die Augen nach rechts halten, dann sieht man ein großes Loch, wo vielleicht irgendwann mal das neue Finanzamt stehen soll.

Das allerdings hätte längst fertig sein können, wenn die Verantwortlichen in Wiesbaden nicht den Auswahlprozess über drei Jahre in die Länge gezogen hätten. Und wenn dort jetzt über eine Mieterhöhung verhandelt wird, muss eigentlich der Auswahlprozess neu starten – sprich das Ganze muss dann neu ausgeschrieben werden. Denn die höhere Miete dort zahlt der Steuerzahler und bei 13 Euro anstatt 11 Euro Miete, hätte auch mancher Investor sein Angebot aufrechterhalten.

Der richtig „dicke Deckel“ kommt auf uns alle aber in den Haushaltsberatungen von Bund, Länder und Kommunen im Jahr 2024 zu.

Es gibt sicher noch Darlehen, die zu 0, 1 oder 2% festgeschrieben sind, aber die Neuverschuldung kostet mindestens 4%.

Die Rechnung ist einfach: Bei 2,5 Billionen sind 4% 100 Milliarden.

Da werden einigen Politikern die Augen geöffnet, denn eine – in den letzten Jahren komplett vernachlässigte Frage wird auftauchen: „Wie können wir das finanzieren ?“

Von nix kommt nix

20 Juli 2023

Nachdem die „einfache Mathematik“ ja für einige Aufregung gesorgt hat, heute mal ein kleiner Ausflug in die Wirtschaft. Eines kann ich vorwegnehmen: Diejenigen, die schon mit Mathe ihre Probleme hatten….für die wird es leider nicht leichter.

Alleine schon aus dem Grund, dass „Wirtschaft“ sich in erster Linie durch Handel und Arbeit und nicht durch das Beziehen von Sozialleistungen und Verwaltung definiert.

Vor ziemlich genau 78 Jahren lag unser Land in Schutt und Asche, nachdem das ganze Volk sich von einem „durchgeknallten Österreicher“ blindlings ins Verderben hat führen lassen. Auch dabei haben Medien eine entscheidende Rolle gespielt, damals hiess das nicht „Internet“ sondern „Volksempfänger“.

Direkt nach Kriegsende wurde der Begriff der „Trümmerfrauen“ geprägt, die als erstes anfingen den Staub abzuschütteln und aufzuräumen, während die meisten Männer und Väter ncoh in Kriegsgefangenschaft waren.

Ich bin 17 Jahre nach Kriegsende geboren und meine ersten „bewussten“ Erlebnisse, an die ich mich erinnern kann, waren so gegen Ende der 60er Jahre. Ich hatte die Gnade der günstigen Geburt (im August) und war im Jahrgang oder beim Fussball immer einer der Ältesten. Dadurch konnte ich auch gegen Ende meiner Kindergartenzeit auch schon lesen und während meine Freunde die Bilder im „Kicker“ anschauten, habe ich Ihnen die Spielberichte vorgelesen. Woran ich mich aber auch erinnern konnte war, dass mein Vater und mein Großvater (beides gelernte Maurer) auch Samstags zur Arbeit gingen – eine 6-Tage Woche war damals normal.

Mein zweiter Großvater war Altwarenhändler und ein „Fuchs“ – als ich so knapp in der Schule war, hat er mich einmal im Jahr immer zur Bank mitgenommen, um den Zinssatz für sein Geld dort auszuhandeln.

Im Schaufenster der Bank stand dann „Festgeld für 1 Jahr – 6%“ und mein Großvater hat zum Bankdirektor gesagt „Gib mir 7% oder ich nehm das Geld mit“ – und das hat meistens geklappt.

In beiden Fällen, ob der Maurer ein Haus baut oder der Händler „einen Schnaps mehr“ raus holt, wird „Wertschöpfung“ betrieben. Und der Staat profitiert davon in Form von Steuern, die auf Verdienst und Gewinn erhoben werden.

In einem gesunden Staat werden genug Steuern eingenommen, um davon die Verwaltung zu bezahlen, für eine gescheite Verkehrsinfrastruktur zu sorgen, die medizinische Versorgung der Menschen zu sichern, Rentnern einen lebenswerten Ruhestand zu ermöglichen und Kindern eine vernünftige Ausbildung sicher zu stellen. Und dann gab es die Sozialhilfe, die denjenigen, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage waren, eigenständig für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, unterstützend zur Seite stand.

Das alles hat in Deutschland jahrzehntelang irgendwie funktioniert. Und zwar sowohl unter „schwarzen“, als auch unter „roten“ Brüdern und Schwestern an der Macht.

Wo stehen wir heute ?

Ich mache mir da große Sorgen. Unsere Verkehrsinfrastruktur ist überaltet und marode. Unsere medizinische Versorgung steht auf der Kippe. Arzneimittel sind knapp und in der Pflege explodieren die Kosten. Nicht nur der aktuelle Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist hier völlig überfordert, auch sein Vorgänger Jens Spahn hat hier total versagt. Und das Rentensystem funktioniert nur, weil es quersubventioniert wird. Das allergrößte Problem ist aber aus meiner Sicht das Bürgergeld, da hier völlig falsche Anreize geschaffen werden. Wir werden – wenn das Ruder nicht schnell herumgerissen wird – im Bereich der Pflege eine wahre „Völkerwanderung“ erleben. Und zwar in der Form, dass die Leute das nicht mehr bezahlen können und Bürgergeld beantragen müssen. Und wenn das Bürgergeld bei uns höher ist als in vielen europäischen Nachbarstaaten der durchschnittliche Monatsverdienst (und ich rede hier nicht mal von den Ländern, aus denen die meisten Migranten zu uns kommen), ist es doch kein Wunder, dass viele dann sich auf den Weg nach Deutschland machen.

Ich bin sehr dafür, denen die arbeiten auch einen ordentlichen Mindestlohn zu bezahlen und „Lohn“ ist eng verwandt mit „lohnen“.

Derjenige der arbeiten geht und Steuern und Sozialabgaben zahlt, muss deutlich mehr verdienen, als derjenige der zu Hause auf dem Sofa liegt. Und zwar nicht derjenige, der krank ist, sondern der, der ganz einfach nicht motiviert ist, zu arbeiten (früher hatte man „faul“ dazu gesagt),

Wir haben definitiv zu wenige Arbeiter und Händler und zu viele, die in den Topf hineinlangen.

Auch für den Staat gilt: Er kann nur das Geld ausgeben, was auch verdient wird (bzw. in diesem Fall über Steuern hereinkommt).

Das ganze „Spiel“ hat in den letzten Jahren aus meiner Sicht nur funktioniert, weil das Geld nichts gekostet hat. Aber die Nullzinsphase ist vorbei und die erste Branche, die das gerade sehr schmerzhaft erfährt, ist die Baubranche. Hier wird es in den kommenden Monaten Insolvenzen hageln. Nein Herr Habeck, die hören nicht nur auf zu bauen, die können dann wirklich Ihre Rechnungen bzw. die Zinsen nicht mehr bezahlen – und das heisst dann leider „Insolvenz anmelden“.

Und wenn die Existenz auf dem Spiel steht, will ich den sehen, den dann CO-2-Bilanz oder Nachhaltigkeit interessiert. Da geht es um das nackte Überleben.

Ich hoffe nicht, dass wir in ein paar Jahren auch den Staat in dieser Rolle sehen. Argentinien, Venezuela oder auch Griechenland sind die besten Beispiele dafür. Aber eine große japanische Autofirma predigt in der Werbung „nichts ist unmöglich“.

Ich persönlich glaube, dass wir im weiteren Jahresverlauf deutlich rückläufige Inflationszahlen sehen und die Europäische Zentralbank die Zinskeule dann hoffentlich wieder einpackt.

Eine ganz wesentliche Voraussetzung dafür, dass uns Horror-Szenarien erspart bleiben.

Einfache Mathematik

9 Juli 2023

Jeder, der mal eine wiederverwendbare Flasche aufgefüllt hat, kennt das Gefühl. Am Anfang läuft die Flüssigkeit locker in das Gefäß – der einhändige „Handy-Profi“ kann noch seine neuesten WhattsApp-Nachrichten checken – und dann geht es auf einmal ganz schnell.

Und wenn man nicht aufpasst kommt die Flasche (oder bildlich gesehen) das Fass zum Überlaufen.

Transportiert man das Ganze auf eine der Herkulesaufgaben, vor denen unsere Gesellschaft steht, die Flüchtlingskrise, dann kann sich jeder ausmalen, was uns hier noch bevorsteht.

Nein – wir sind nicht mitten drin ! – wir sind erst ganz am Anfang, wenn wir die Dinge weiter unkontrolliert laufen lassen.

Aber die Flasche (bzw. das Fass) wird schneller voll sein, als sich die meisten vorstellen können.

2.000 Flüchtlinge bekommt der Landkreis Limburg-Weilburg in diesem Jahr zugewiesen, bei einer Einwohnerzahl von 174.884 am 31.12.2022.

In der folgenden Tabelle sieht man sehr deutlich, wie sich die Einwohnerzahl im Landkreis seit dem Jahr 2010 entwickelt hat. (und zwar aufgeteilt in „Deutsche“ und „Nicht-Deutsche“ wie das Ganze im „Amtsdeutsch“ bezeichnet wird.)

Wie man unschwer erkennt, ist die Anzahl „Deutscher“ seit Jahren rückläufig, während sich die Zahl der „Nicht-Deutschen“ sich in den letzten 10 Jahren knapp verdoppelt hat.

Wenn wir jetzt von den Grundrechenarten in die Prozentrechnung wechseln (rechte Spalte), gelangen wir zu der Erkenntnis, dass der Anteil „Nicht-Deutscher“ von 7,6% auf 14 % gestiegen ist

Wenn jetzt bei gleichbleibender Anzahl „Deutscher“ in den kommenden fünf Jahren jeweils 2.000 „Nicht-Deutsche“ dazu kommen, wird dieser Anteil auf 20% steigen

Unter den „Nicht-Deutschen“ befinden sich viele Mitbürger, die teilweise seit Jahrzehnten hier leben, erfolgreich integriert wurden, beachtliche berufliche Karrieren gemacht haben und in vielen Fällen sogar auch die heimische Dialektsprache beherrschen.

Gleichzeitig sind in der Gruppe „Deutscher“ aber auch Personen enthalten, die zwar einen deutschen Pass haben, ansonsten aber kaum integriert und nichts mit deutscher Kultur am Hut haben (bzw. haben wollen). Diesen Kreis schätze ich mit weiteren 10% (was ca. 15.000 Personen entspricht). Sehr gut zu beobachten übrigens nach der Wiederwahl von Erdogan – da habe ich in Limburg Autokorsos gesehen, wie zuletzt nach dem Gewinn der Fussball-Weltmeisterschaft im Jahr 2014.

In fünf Jahren haben wir dann mit diesen 15.000 einen Anteil von knapp einem Drittel „Nicht-Deutsche“ von allen Bewohnern im Landkreis. Alle brauchen Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf. Und wir sind auf einem strammen Marsch, Richtung 50%.

Wie soll das funktionieren und vor allem: Wer soll das bezahlen ?

Die verbliebenen „letzten Mohikaner“ ?

Ich habe vor 30 Jahren gelernt, dass, wenn ich 70 bin (im Jahr 2032), jeder Arbeitnehmer seinen „eigenen Rentner“ ernährt. Jetzt kommen aber pro Arbeitnehmer (das sind ja nur knapp die Hälfte der Bevölkerung) dann noch zwei „Zugereiste“ dazu.

Unser Arbeitsmarkt braucht Zuwanderung, was wir nicht brauchen sind aber Sozial-Touristen

Für die 2.000 Flüchtlinge, die dieses Jahr dazu kommen fehlt jetzt schon der Platz. Bürgerhäuser sollten „Bürger“-Häuser bleiben – deshalb heissen die auch so.

Kreisverwaltung und Bürgermeister werden hier von dieser völlig unfähigen und inkompetenten „Ampel“ in Berlin vor unlösbare Aufgaben gestellt !

Unser Bundestagsabgeordneter Klaus-Peter hat die Grünen zuletzt „vaterlandslose Gesellen“ genannt und sich dafür eine Rüge von CDU-Chef Friedrich Merz eingefangen.

Meine Meinung dazu: Ganz schwach von Merz und er sollte langsam auch mal Position beziehen. Was Klaus-Peter Willsch gesagt hat, trifft für die komplette „Ampel“ zu, allerdings sind das keine „Gesellen“, sondern „Lehrlinge“. Wir haben Leute in der Regierung sitzen, die „mit Deutschland noch nie etwas anfangen konnten“ Diese „Abteilung“ ist auf einem guten Weg unser Land zugrunde zu richten.

In 10 Jahren wird unser Land keine eigene DNA mehr haben !!!

Unseren Enkeln wird es wie den Indianern gehen, wenn sich nichts ändert

Wollen wir das ? Ich NICHT !

Noch ist die Flasche nicht voll, wir haben es immer noch selbst in der Hand – jeder Einzelne !

Annern Leuts ihr Geld…

24 Juni 2023

Seid ich gelernt habe, wie die Parlamentarische Demokratie in Deutschland funktioniert (Anfang der 70er Jahre im vergangenen Jahrhundert) wird darüber diskutiert, ob das Gehalt (auch genannt „die Diäten“) der Politiker angemessen sind.

Als kleiner Junge haben die für mich unermesslich hohe Summen verdient, heute – knapp 50 Jahre später – muss ich sagen: Für die Position und Verantwortung sind die deutlich unterbezahlt. Für die Fähigkeiten, die die meisten Politiker in der heutigen Zeit haben, verdienen viele aber deutlich zu viel.

In den 70er Jahren konnte ein Bundeskanzler oder ein Minister noch auf Augenhöhe mit einem Manager aus der Industrie über seine Entlohnung diskutieren. Mittlerweile verdienen Manager teilweise mehr als das 50-fache des Bundeskanzlers – warum bitte schön sollen die denn in die Politik gehen ?

Was allerdings überhaupt nicht mehr in die heutige Zeit passt, ist der Versorgungsstatus der meist überforderten Politiker, der Ihnen auch nach Ihrer aktiven Zeit eine teils üppige Versorgung gewährleistet.

Meine Meinung hierzu: Der Bundeskanzler muss mindestens genauso viel verdienen, wie ein Fussball-Nationalspieler – aber halt nur so lange, wie er im Amt ist. Und bei den Ministern auf Bundesebene muss das durchschnittliche Gehalt eines Bundesligaspielers und auf Landesebene das Gehalt eines Zweitligaspielers der Maßstab sein – aber auch hier gekoppelt an die aktive Tätigkeit. Wer abgewählt wird, oder aufgrund von Fehlern zurücktreten muss, dem muss das auch finanziell weh tun.

Apropos finanzielle Schmerzen:

Was in der Politik überhaupt noch nicht angekommen zu sein scheint, ist die völlig neue Welt an den Zinsmärkten. In den letzten 12 Monaten sind die Leitzinsen von 0 auf 4 Prozent gestiegen. Spätestens bei den Haushaltsberatungen für das Jahr 2024 dürften vielen Parlamentariern nicht nur beim Bund und den Ländern, sondern auch in vielen Kommunen im wahrsten Sinne des Wortes „die Klappe runter fallen“

Beim Bund z.B. bedeutet das bei geschätzt 2,5 Billionen Staatsschulden ganz grob 100 Milliarden zusätzliche Zinsbelastung.

Nicht sofort im nächsten Jahr, da die Staatsanleihen ja sukzessive in den kommenden Jahren fällig werden. Aber die 5-6 Jahre, in denen Null- oder Minuszinsen herrschten, hätte ein cleverer Bundesfinanzminister genutzt, um die Staatsschulden in hohem Maße langfristig zu NULLZINSEN zu finanzieren. Von 2018-2021 hiess der Mann an dieser verantwortlichen Stelle übrigens Olaf Scholz…

Der hat zwar für ein bescheidenes Geld gearbeitet, aber den Schaden, den er hiermit angerichtet hat, geht in den zwölf-stelligen Bereich. Nur zum bildhaften Verständnis: Bei 100 Milliarden-Zinsschaden und 250.000 Jahresverdienst muss er 4 Millionen Jahre umsonst arbeiten, um das auszugleichen.

Und damit sind wir beim Kernproblem: Die fachlichen Fähigkeiten der aktuellen Minister. Am allerschlimmsten ist das aktuell im Wirtschaftsministerium, das von einer wirtschaftlichen Laien-Spielschaar geführt wird.

Und es geht immer um „annern Leuts ihr Geld“ – nämlich das der Steuerzahler, das teilweise aus dem Fenster geworfen wird, als gäbe es kein Morgen mehr.

Ein aktuelles Beispiel gefällig: Der US-Chip-Konzern Intel erhält vom BUND für den Bau einer Fabrik in Sachsen-Anhalt eine Förderung von 10 Milliarden (!) Euro. Während wir auf dem besten Weg sind unsere weltweit geschätzte Autoindustrie in die Pleite bzw. ins Ausland zu treiben, werden hier Steuergelder ausländischen Firmen in den Rachen geschmissen, die Ihre Steuern dann in allen Steueroasen dieser Welt bezahlen, nur nicht in Deutschland.

Die nächsten Jahre werden nicht leicht, wenn wir in diesem Land unseren hart erarbeiteten Wohlstand halten wollen und die Schlüsselrolle liegt hier in den politischen Rahmenbedingungen.

Ich wünsche mir Politiker, die den Job nicht wegen dem Geld machen, sondern aus Überzeugung mit Ihren Fähigkeiten das Land nach vorne zu bringen. Und das können keine 30-jährigen Grünschnäbel sein, die beruflich nur den Hörsaal – und zwar von der Zuhörerseite – kennen, sondern das sollten Leute sein, die finanziell unabhängig sind und über ein gesundes Maß an Lebenserfahrung verfügen. Dieses Klientel gilt es für die politische Arbeit zu gewinnen. Dann hätte unser „politischer Nachwuchs“ auch ein paar Leuchttürme, an denen er sich orientieren kann.

Neue Wege!

8 Mai 2023

Ganz Fußball-Deutschland diskutiert über den Zweikampf zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München, um die deutsche Meisterschaft, die seit langer Zeit wieder einmal evtl. erst am letzten Spieltag entschieden wird. Was haben sich hier früher – als vieles anders (viele sagen auch „besser“) war – Dramen abgespielt.

Die Schalker „Meister der Herzen“ im Jahr 2001, Bayer Leverkusen patze ein Jahr vorher in Unterhaching oder die Frankfurter Eintracht in Rostock 1992, als es mit dem BVB und dem VfB Stuttgart sogar einen Dreikampf bis zum letzten Spieltag gab – Kerle, Kerle, das ist mehr als 30 Jahre her!

Und Alfons Berg heißt heute Sascha Stegemann.

Apropos Dreikampf: Mit einem Sieg gegen Leverkusen am letzten Wochenende, hätte da „Eisern“ Union Berlin auch noch in das Geschehen eingreifen können.

Die Meldung der Woche kam für mich aber aus Düsseldorf.

Dort plant man in der kommenden Saison (nicht bei allen, aber bei einigen Spielen) mit einem völlig neuen Modell: Freier Eintritt für alle Zuschauer.

Ein (noch zu findender Sponsor) übernimmt die Eintrittsgelder für alle Zuschauer (auch die Gästefans) und dann heißt es: „Dieses Spiel wird präsentiert von der Firma Metro, Henkel oder Rheinmetall“ – ich prognostiziere mal einer von den Dreien wird es sein.

Im Profifußball eine revolutionäre Idee, ähnlich wie die Trikotwerbung.

Hier war nicht – wie viele denken – Eintracht Braunschweig mit „Jägermeister“ der Vorreiter, sondern Wormatia Worms bereits 1967 mit der Baumaschinenfirma „Caterpillar“ auf dem Trikot.

Und wer hatte eigentlich die Idee, den Spielern feste Rückennummern zu geben und neben der Nummer auch den Spielernamen aufzudrucken? Diese Idee hat die Wertschöpfung im Profi-Fußball explodieren lassen.

Und dann gibt es ja auch noch die weit verbreitete Einnahmequelle, dass die Rechte am Stadionnamen verkauft werden und aus dem „Waldstadion“ erst die „Commerzbank-Arena“ und dann der „Deutsche-Bank-Park“ wird.

Für mich stellt sich hier immer die Frage: Helfen diese Ideen denn auch dem Amateur-Fußball weiter.

Die Trikotwerbung hat mittlerweile bis in die tiefste Kreisklasse Einzug gehalten. Spielernamen auf den Trikots findet man dort eher selten.

Im Bereich der Stadion- bzw. Sportplatzvermarktung sind z.B. der TuS Dietkirchen und der FCA Niederbrechen erfolgreich neue Wege gegangen, die beiden Vereinen finanziell sehr helfen.

Bleibt die Frage: Kommen 500 Leute auf den Sportplatz, wenn es beim Kreisoberliga-Derby zwischen Elz und Offheim heißt „Freier Eintritt heute – Dieses Spiel wird Ihnen präsentiert von der Firma HEUS-BETON“?

Ich finde über diese Idee sollte man auch im Amateurlager nachdenken. Bei einer überschaubaren Zuschauerzahl kann im Sponsorenetat dann auch noch eine Bratwurst und ein Getränk für jeden Zuschauer drin sein – dann steigen die Chancen, dass das funktioniert.

Wie immer im Leben: Einer muss die „Sach in die Hand nehme“ – „net schwätze, mache“ lautet auch hier die Devise 😉.