Archiv für Juli 2016

Ein Bärendienst für die Aktienkultur

25 Juli 2016

Still und heimlich hat der Bundesrat am 8. Juli dem InvStRefG zugestimmt, was zuvor bereits am 9. Juni vom Bundestag verabschiedet wurde. Der Termin war mit Bedacht gewählt, stand doch bei beiden Terminen die Fussball-Europameisterschaft im öffentlichen Fokus. Was uns (und hier rede ich mal für alle Aktionäre und Investmentsparer) die Herren Politiker hier mit dem Investmentsteuerreformgesetz (so der ausgeschriebene Name) eingebrockt haben, dürfte vielen Anlegern noch gar nicht bewusst sein. Als erstes wurde kurzerhand die Steuerfreiheit von Altbeständen, d.h. Kursgewinne auf vor dem 01.01.2009 erworbene Papieren ersatzlos gestrichen. Ab 01.01.2018 müssen die auf diesen Bereich entfallenden Kursgewinne (ab diesem Datum) versteuert werden. Ob das dann die derzeit gültige Abgeltungssteuer in Höhe von 25% ist, oder evtl. sogar der persönliche Spitzensteuersatz steht noch in den Sternen. Ich vermute, dass die Abgeltungssteuer dann während der Fussball-WM 2018 in Russland „einkassiert“ wird. Immerhin: Der persönliche Freibetrag von einmalig 100.000 € mindert zwar die Schmerzen etwas, kann doch ein Anleger der per heute über 200.000 € abgeltungssteuerfreie Bestände verfügt, dann ab dem 01.01.2018 weitere 50% Kursgewinn steuerfrei einstreichen. Legt die Börse das gleiche Tempo wie in den letzten 16 Jahren an den Tag, tut das dann nicht sonderlich weh, sondern führt erst im Jahr 2035 zu einer Steuerbelastung – bis dahin werden noch viele Gesetze und noch mehr Würste gemacht.

Aber wir alle hoffen ja, dass die Börse in den kommenden Jahren zur alten Regel, die da heisst: „alle 10 Jahre eine Kursverdopplung“ zurück findet

Was aber definitiv zu einer Schlechterstellung der Anleger führt, ist die Einführung eines (so der O-Ton im Gesetzesentwurf) „ intransparenten Besteuerungssystems“ in Form einer „Vorabpauschale“, je nachdem in welche Assetklassen ein Investmentfonds investiert. Wie das in konkreten Fällen aussieht wird dann sicherlich in den nächsten Wochen und Monaten in einem BMF-Schreiben zum Gesetzesentwurf erläutert werden. Aber eines steht bereits jetzt fest: Überschaubarer und besser wird es nicht werden.

Den Vogel abgeschossen haben die Parlamentarier bei einer Neuregelung im Zusammenhang mit Dividendeneinkünften. Künftig kommt man nur noch in den Genuß einer anrechenbaren Steuer, wenn man die Aktie über einen Zeitraum von 45 Tagen um den Dividendenstichtag herum im Bestand hatte. Und damit es richtig Spass macht, wurde diese Regelung gleich rückwirkend zum 01.01.2016 eingeführt. Dass der Großteil der Dividendensaison schon gelaufen ist, dürfte den meisten, die für dieses Gesetz die Hand gehoben haben, nicht bewusst sein. Ich gehe jede Wette ein, dass von den 630 Abgeordneten des 18. Deutschen Bundestags keine 100 Aktien oder Investmentfonds besitzen. Warum denn auch – diese Klientel ist über Pensionen bestens abgesichert und muss sich in der momentanen Nullzinswelt keine Sorgen machen, wie man denn seine Altersversorgung bestreitet. Und es gibt nachweisbare Zitate wo selbst ein Bundesfinanzminister (der kraft seines Amtes ja noch „Experte“ sein müsste) sich zum Sparbuch bekennt (Eichel) oder in der Öffentlichkeit seinen Lottoschein ausfüllt (Steinbrück). Auf alle Fälle haben die jetzt für dieses Gesetz Verantwortlichen der Aktien- bzw. Fondskultur einen Bärendienst erwiesen. Und das nur – und ich wähle das A-Wort bewusst – wegen ein paar Arschlöchern die mit „Cum-ex“ und „cum-cum“ eine seit Jahren offene Gesetzeslücke bis aufs Letzte ausgenutzt haben. Weil alle Verantwortlichen in der Aufsicht und in den zuständigen Ministerien über ein Jahrzehnt (!) zu blöd waren, diese zu schließen. Und wie im schlechten Film bezahlen am Ende die Falschen.

Im falschen Film fühle ich mich auch seit ein paar Tagen in Sachen „innere Sicherheit“. Würzburg, München, Reutlingen, Ansbach (und bis zum Erscheinen dieses Artikels ggf. ein, zwei weitere Orte). Eine sehr bedenkliche Entwicklung, die aus meiner Sicht neben einer „Schwarz-weiß“-Spaltung in der öffentlichen Meinung zur Asylpolitik auch zu einer gravierenden Verschiebung der politischen Machtverhältnisse in unserem Land führen wird. Dazu nächste Woche mehr.

Gold (und Aktien) für die Enkel

18 Juli 2016

„Gold für die Enkel“ titelte der Leiter der FNP-Wirtschaftsredaktion, Michael Balk, am vergangenen Samstag in seinem Kommentar. In der Tat wäre das in den letzten 20 Jahren ein gutes Geschäft gewesen, hat sich der Goldpreis doch in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht. Der traditionell in US-Dollar berechnete Preis pro Unze stieg von 385 US-Dollar im Jahr 1996 auf aktuell 1.325 US-Dollar. Da der US-Dollar vor zwanzig Jahren zur D-Mark exakt auf dem gleichen Niveau stand, wie aktuell zum Euro, erübrigt sich auch die sonst nötige Bereinigung um Währungseffekte. Das hört sich auf den ersten Blick ordentlich an, insbesondere in Zeiten, wo auf den Zinskonten „Schmalhans Küchenmeister“ ist. Die Steigerung um das 3,44-fache entspricht einer jährlichen Rendite von  6,4%

Und wie richtig in dem Kommentar analysiert, muss „der Anlagenotstand derzeit groß sein und die Sorge um die geopolitische Lage ebenso.“ Nachdem die Türkei am Wochenende mit einmal vor und einmal zurück gleich zwei Machtwechsel hinter sich hat, sind diese Sorgen sicherlich nicht weniger geworden. Aber das Beispiel Türkei zeigt doch mustergültig, dass oftmals viel Rauch um nichts gemacht wird. Derjenige der das Wochenende komplett verschlafen hat, hat unter dem Strich nichts verpasst. Und damit sind wir bei einem für den Anleger ganz wichtigen Thema: „Zeit“. Auch der Goldanleger hat in den letzten 20 Jahren nicht nur entspannte Zeiten hinter sich gehabt. Abgesehen davon dass der US-Dollar in dieser Zeit eine Schwankungsbreite von mehr als 50% hatte (um heute wieder genau da zu stehen, wo er vor 20 Jahren stand), hat auch der Goldpreis eine kleine Achterbahnfahr hinter sich.

Wer im Jahr 1996 bei 385 $ pro Unze Gold gekauft hat, hat sich nämlich drei Jahre später „schwarz geärgert, weil der Preis dann 30% tiefer stand. Die beiliegende Grafik zeigt den Verlauf des Goldpreises, nicht nur über die letzten 20 sondern über die letzten 50 Jahre. Und man sieht ganz deutlich, dass es in den 70er Jahren und in den Jahren 2000-2010 viel Spass gemacht hat, wenn man Gold besessen hat. Und von 1980-2000, sowie von 2011-2015 hat man besser die Finger vom Gold weg gelassen. Dumm nur, dass man das immer erst hinterher weiss. Aber hier trifft der legendäre Spruch von Börsen-Altmeister André Kostolany den Nagel auf den Kopf: „Wer den Weizen nicht hat, wenn er fällt, hat ihn auch nicht, wenn er steigt !“

Apropos Börse: Das war die letzten 20 Jahre auch nicht schlecht: Der DAX ist in diesem Zeitraum von 2.500 auf 10.000 Punkte gestiegen, was mit 7,2% p.a. einer Rendite entspricht, die sogar noch einen Prozentpunkt über der von Gold liegt. Von daher würde ich die Überschrift „Gold für die Enkel“ ergänzen, um den Zusatz „und Aktien“. Und weil keiner von uns weiss, was die nächsten 20 Jahre bringen, lautet der Zusatz auch „und“ und nicht „oder“.

Von jedem etwas heisst die Zauberformel. Zumal die Aktien immer in der Phase als Gold nicht lief, gestiegen sind, und umgekehrt.

Und damit besteht eine gute Chance, dass die Enkel in 20 Jahren ihren Jahrgangskollegen, wo der Opa bzw. die Oma eine Kapital-Lebensversicherung abgeschlossen oder ein Sparbuch angelegt haben, eine „lang Naas“ machen können.

gold-aktien

Geben und nehmen

11 Juli 2016

Nicht nur am 1. November, wenn die Limburger Innenstadt von kaufwütigen Rheinland-Pfälzern, die einen zusätzlichen Feiertag genießen, überschwemmt wird, wird deutlich, dass wir in Deutschland zwar die gleiche Sprache sprechen, aber regional doch ein paar kleine Unterschiede zu verzeichnen sind. Eine junge Familie mit zwei Kindern hat, wenn sie in Rheinland-Pfalz lebt, am Ende des Monats 200-300 Euro mehr in der Kasse, als ihr hessisches Pendant, weil die Kindergartenplätze in Rheinland-Pfalz kostenlos sind, in Hessen aber ein Eigenanteil verlangt wird. Wobei die wenigsten wissen, dass ein Kinderkartenplatz im Ganzen zwischen 500 und 600 € im Monat kostet. Sieht man sich das Finanzgebaren der rheinland-pfälzischen Landesregierung in den letzten 20 Jahren an, dann frage ich mich, warum hier nicht schon längst mal ein Bayer, Schwabe oder Hesse in alter Franz-Josef Strauss-Manier auf den Tisch haut und sagt „Jetzt langts !“ In der freien Wirtschaft stünde die Firma „Rheinland-Pfalz“ längst unter der Fuchtel eines Insolvenzverwalters.

10 Milliarden von rechts nach links

Im finanzpolitischen System in Deutschland sorgt der Länderfinanzausgleich dafür, dass in Mainz oder Diez die Strassenbeleuchtung genauso wie in Wiesbaden oder Limburg weiter brennt. Im Jahr 2015 schoben Hessen (1,7 Milliarden €), Bayern (5,5 Milliarden €) und Baden-Württemberg (2,3 Milliarden €) in den Topf, die den strukturschwachen Bundesländern zugutekommen. Davon profitieren u.a. Rheinland-Pfalz mit 350 Mio € pro Jahr und Berlin (dort sitzen ja bekanntlich die allergrößten „Geldverbrenner“ und Finanz-„Experten“) mit 3,6 Milliarden p.a. An und für sich ist der Länderfinanzausgleich ja eine gute und soziale Sache. Abgesehen von der Frage: Warum funktioniert die Kassenhaltung in dem einen Land und in dem anderen nicht ? Wenn aber klammen Fussballvereinen mal so einfach zehn Millionen aus der Lotto-Kasse vorgeschossen werden oder ein profilierungssichtiger Ministerpräsident sich mit einem Freizeitpark in der tiefsten Provinz ein Denkmal setzen will, hört der Spass auf, zumal der dort versenkte mittlere dreistellige Millionenbetrag eben von anderen, die gespart oder besser gewirtschaftet haben, weggenommen wurde.

Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen

In der Politik hat es dann Tradition, dass man sagt: „Ich übernehme die politische Verantwortung und trete zurück !“ Wobei „zurück treten“ in diesem Fall ja heisst, die Bezüge bleiben gleich, aber man muss nichts mehr dafür tun.  Für mich sind solche Leute die übelsten Sozial-Schmarotzer, die es gibt. Meinen Hut würde ich ziehen, wenn einer sagen würde : „Ich übernehme die politische Verantwortung, trete zurück und verzichte auf die Hälfte der mir zustehenden Pension, um den von mir verursachten Schaden wenigstens symbolisch etwas zu verringern.“ Aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben.

Die neueste Posse lieferte Rheinland-Pfalz beim jetzt geplatzten Verkauf des Flughafens Hahn an eine chinesische Investorengruppe. Diese entpuppte sich als „Luftnummer“ – dumm nur, dass keiner der Verantwortlichen (inklusive des eingeschalteten Wirtschaftsprüfers) mal auf die Idee kam, sich den „Käufer-Laden“ vorher mal anzuschauen. Erst als dies ein paar Redakteure des SWR vornahmen und dabei haarsträubende Details lieferten, klingelten in Mainz die Alarmglocken. Ein Bernsteinhändler aus Idar-Oberstein unterzeichnete als Bevollmächtigter einer chinesischen Investmentfirma den Kaufvertrag. Dubioser geht’s ja wohl kaum. Und die SWR-Reporter wurden dann am vermeintlichen Bürositz der chinesischen Firma in Schanghai von den Nachbarn mit den Worten „Na, bekommt Ihr auch noch Geld von denen ?“ begrüßt. Gut, der materielle Schaden dieser ganzen Nummer wird nur einen Bruchteil der Nürburgring-Pleite betragen. Dafür ist der Image-Schaden um so größer. Wobei ich mich frage: Warum muss man einen in Deutschland gelegenen Flughafen denn ausgerechnet an Chinesen verkaufen ? Auf die Idee kämen nicht mal die Griechen.

So schlecht liegt der „Hahn“, wie der Flughafen im Volksmund genannt wird, gar nicht. Auch den Transrapid braucht man nicht in China zu testen. Frankfurt-Hahn wäre die ideale Strecke dafür, auch wenn es vom Hauptbahnhof etwas länger als 10 Minuten dauert.

Arrivederci Italia

4 Juli 2016

Am Samstag um 23:49 war es soweit. Im insgesamt 34. Vergleich gegen Italien verzeichnete die deutsche Fussball-Nationalmannschaft den achten Sieg gegen Italien. Aber es war nicht irgendein gewöhnlicher Sieg, sondern einer mit historischer Dimension. Zieht man nämlich von den insgesamt 34 Spielen die 25 „Fassenachtsspiele“ ab, in denen es um nichts bzw. um die goldene Ananas ging, standen bei den bisherigen acht Spielen bei Welt- und Europameisterschaften vier Unentschieden und vier italienische Siege zu Buche. Und wenn man da das Sieb etwas feiner einstellt, waren die vier Unentschieden belanglose Vorrunden- bzw. Zwischenrunden-Matches, während es bei den vier Siegen der Italiener einmal (1982) um den WM-Titel, zweimal (1970 und 2006) um den Einzug ins WM-Finale, und einmal (2012) um den Einzug ins EM-Finale ging. Es gab im Vorfeld dieser Partie nicht wenige Experten, die in leicht abgewandelter Form des legendären Ausspruchs von Ernst Huberty aus dem Match 1970, mit „Ausgerechnet Italien !“ den Respekt vor der „Squadra Azzurra“ ausdrückten. Wenn es einen „Angstgegner“ in der Geschichte des deutschen Teams gab, dann waren das die Italiener und insbesondere die letzten beiden Niederlagen dürften auch den jüngeren Fussballfans noch in bester (bitterer) Erinnerung sein. Ich bin ehrlich: Als Mezut Özil seinen Elfmeter an den Außenpfosten ballerte und damit die Italiener nur noch zwei Elfmeter vom Sieg entfernt waren, dachte ich „Ach Du Scheiße – nicht schon wieder. Jetzt musst Du Dir die nächsten zwei Jahre wieder von Deinen Freunden Gaetano Proto (dem weltbesten Pizzabäcker), Walter Meloni, „Don“ Carlo Pacinella, Enea und Daniele Arena, Bruno Fogolin, Mario Di Blasio und vielen mehr erzählen lassen, dass die Deutschen zwar schön spielen, aber wenn es um etwas geht, halt doch die Italiener die Nase vorn haben.“ Aber am Ende kam es anders. Und so werde ich in den nächsten zwei Jahren in und um Limburg entspannt und sicher auch mit dem einen oder anderen lockeren Spruch Pizza, Pasta, Cappuchino genießen und auch den ein oder anderen vino bianco und vino rosso „verhaften“.

Die Traumata sind verarbeitet

Damit sind die Traumata „Arturo Yamasaki“ 1970 (den peuranischen Pfeifenmann könnte ich heute noch erwürgen), „Fabio Grosso“ 2006 und „Mario Balotelli“ 2012 mit einem Schlag verarbeitet. Und für alle Gladbach-Fans der Büchsenwurf aus 1971, als Roberto Boninsenga oscarverdächtig den sterbenden Schwan spielte, gleich mit. Aber es war ein hartes Stück Arbeit. Zu Beginn der Verlängerung hatte ich noch via Facebook die Prognose „Haut rein Jungs, li abbiamo nel sakko“, was heisst „wir haben sie im Sack“ abgegeben. Aber im Gegensatz zum Brexit musste ich meine Prognose dieses Mal – Gott sei Dank – nicht revidieren.

Landkreis Limburg-Weilburg gut vertreten

Die beiden „Edel-Busfahrer“ Albert Hölzenbein und Wolfgang Hochfellner in unseren Reihen sahen nach dem Spiel aus, als hätten Sie gerade die Tour Moskau-Lissabon nonstop hinter sich gebracht. Die „Dehrner Raben-Fahne“ die zwischenzeitlich vier Elfmeter lang als Maskottchen diente, wurde nach Schweinsteigers Fehlschuss vorläufig suspendiert. Überhaupt war der Landkreis Limburg-Weilburg in Bordeaux stark vertreten. Neben einer sechs Mann starken Abordnung vom VfR 07 Limburg unter der Führung von Frank „Pizza“ Pingitzer und Finanzverwalter Stefan „Weisi“ Weismüller, glänzte die „Eufinger-Connection“ aus Elz mit der größten Deutschland-Fahne im Stadion. WT-Sportreporter Andrè Bethke führte eine Delegation von insgesamt acht Fans aus dem ehemaligen Oberlahn-Kreis an. Die beiden Villmarer Filigranfussballer Stefan und Mike Schuh logierten auf einem Campingplatz unweit des Stadions. Andreas Kappes, Marcel Kremer und Rafael Giedrowicz kamen in den Genuss des zweiten Elfmeterschiessens innerhalb von 48 Stunden, da die Truppe direkt per Bus aus Marseille anreiste.

Der Blick nach vorne

Italien war gestern, jetzt gilt der Blick nach vorne. Am Donnerstag wartet mit Gastgeber Frankreich der nächste harte Brocken. Am Tag zuvor ermitteln Wales und Portugal den Finalgegner der deutschen Mannschaft. Die Waliser sind neben den tapferen Isländern definitiv das Überraschungsteam dieser Europameisterschaft. Ich tippe nach „Arrivederci Italia“ auf „Adieu Les Bleus“ am Donnerstag und ein Finale Deutschland gegen Wales.

Der langjährige Vorsitzende des FCA Niederbrechen und gebürtige Waliser Dennis Sutherland würde einer solchen Partie äußerst gelassen entgegen sehen. „Die Deutschen sind so fair und lassen uns ein Tor schiessen“ um nicht vergessen hinzuzufügen „nachdem sie uns vorher drei eingeschenkt haben“. Aber die Waliser haben schon mit dem Erreichen des Halbfinals alle Erwartungen weit übertroffen. Sein langjähriger Mitstreiter Heinz Ewald sieht das ganze wie der Kaiser Franz: „Schaun mer mal“. Am Sonntag abend – spätestens um 23:59 – sind wir schlauer.