Mit dem Katharinenmarkt wurde am vergangenen Mittwoch in Limburg der Startschuss für die „6. Jahreszeit“ gegeben, denn unmittelbar an diese Traditionsveranstaltung schließt sich mit dem Weihnachtsmarkt dann bis zum 23. Dezember wie in nahezu jeder deutschen Stadt eine 4- wöchige „Open-Air-Party“ an. Und pünktlich zur Vorweihnachtszeit melden sich – wie auch bereits im Vorjahr – unsere „islamistischen Freunde“ zu Wort und kündigen an sich mit diversen Feuerwerken an diesen Partys beteiligen zu wollen.
Aber im Ernst: Dies sind natürlich 2 Themengebiete, die in diesen Tagen für Diskussionsstoff sorgen.
Das erste davon ist relativ schnell abgehandelt: Die Weihnachtsmärkte ähneln für mich immer mehr einer Kirmesveranstaltung. Es fehlt eigentlich nur noch, daß da Live-Musikgruppen auftreten.
Das muss jetzt nicht von Grund auf negativ sein, schließlich sind diese Märkte mittlerweile ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, aber mich wundert eigentlich, dass da aus der konservativen Ecke nicht schon längst der eine oder andere mahnende Zeigefinger gereckt wurde.
Genauso gut könnte man doch mit dem Slogan „Auf zur Open-Air-After-Work-Party“ in Köln oder „Die große Dezember Apres-Ski-Party auf dem Frankfurter Römerberg“ um Besucher werben. Damit wäre Sinn und Zweck dieser Veranstaltungen doch sicher treffender beschrieben und alle Beteiligten sollten sich überlegen, ob diese Veranstaltungen denn überall zur gleichen Zeit im Dezember abgehalten werden, oder ob es nicht Sinn macht, in manchen Städten das Ganze in den Januar oder Februar zu verlegen, dann ist in dieser (für die Gastronomie und den Einzelhandel) „saure-Gurken-Zeit“ dann wenigstens auch etwas los, bevor es in die Karneval-Feierlichkeiten geht.
Etwas schwieriger wird die Auseinandersetzung mit dem 2. Themenkomplex, der in diesen Tagen die Schlagzeilen beherrscht. Die vom Bundesinnenministerium publizierte Terrorwarnung nach dem Motto „Al Qaida hat jetzt Deutschland im Visier“ war natürlich für die Medien ein dankbares Thema.
Nicht erst seit dem 11. September 2001 wissen wir alle, zu was solche ideologisch verblendeten Kreaturen fähig sind. Aber wir wissen auch, daß es keinen 100%-igen Schutz, weder vor Terror, noch vor Naturkatastrophen oder auch Unfällen gibt.
Und seit dieser Zeit ist es auch dem letzten in unserem Land bewusst geworden, daß die Gefahr von Terroranschlägen latent besteht und uns alle wahrscheinlich bis an den Rest unseres Lebens begleiten wird. Vielleicht gerät das auch ganz einfach, wenn einmal längere Zeit nichts passiert ist, in Vergessenheit.
Sicherlich ist eine gewisse Wachsamkeit hilfreich, aber das Ganze darf nicht zu einer Hysterie führen, dass jetzt jeder herrenlose Koffer in einem ICE zu einer Notbremsung und Evakuierung des Zuges führt. Jede Ansammlung von Menschen, sei es eine Sportveranstaltung oder eben auch ein „Weihnachtsmarkt“ stellt für jemand, der einen Anschlag verüben will, ein potentielles Ziel dar. Aber soll man deswegen Menschenansammlungen meiden und auf ein Stück Lebensqualität verzichten ?
Ganz klar: Das muss jeder für sich entscheiden, aber gerade in einem Land wie dem unseren, sind die Menschen in solchen Dingen viel leichter zu beeinflussen, weil Angst und Ungewissheit das Handeln von vielen Leuten prägt. Und Negativprognosen haben leider in unserem Land immer noch Hochkonjunktur: So haben die Medien vor 2 Jahren vor einer Massenarbeitslosigkeit gewarnt und eine langjährige Wirtschaftskrise prophezeit. Unser Finanzsystem ist bis jetzt, trotz vieler gegenteiliger Ankündigungen, immer noch intakt. Und wer im Dezember 2008, als die Börse in der Öffentlichkeit zu Grabe getragen wurde, in den Aktienmarkt eingestiegen ist, freut sich in diesen Tagen übrigens über neue Jahreshöchststände und liegt seitdem mit knapp 40% im Plus (steuerfrei übrigens).
Anschläge kommen wie Blitzeinschläge in der Regel nicht nach Vorankündigung, sondern sie haben die Eigenschaft meistens da einzuschlagen, wo man es vorher niemals vermutet hätte.
Deshalb auch meine Anregung: Lassen Sie sich von den „Kassandrarufen“ nicht die vorweihnachtliche Stimmung verderben. Sie können aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen oder sie halten sich an die alte kölsche Redensart: „et hätt noch immer jot jejange“.
Da fahre ich lieber nach Köln, anstatt zu Hause zu bleiben…