Die ersten 8 Spiele sind rum, die Hälfte der 32 Mannschaften hat ihren 1. Auftritt bei der 19. Fussball-WM hinter sich. Auf eine 100% überzeugende Vorstellung der vermeintlichen Favoriten aus diesem Kreis (Argentinien, England, Frankreich oder Deutschland) haben wir freilich vergebens gewartet.
So sah es zumindest am Sonntag-Nachmittag während des „Klassikers“ Algerien vs. Slowenien aus und ich bin mir sicher, daß ich nicht der einzige Kommentator war, der bereits auf diese Art und Weise „vorgearbeitet“ hatte.
Was dann die deutsche Mannschaft am Sonntagabend gegen Australien ablieferte war schon allererste Sahne und katapultierte die junge Truppe von Yogi Löw aus dem Stand in eine Favoritenrolle. Die Australier können sich bei unserem Bundestrainer bedanken, denn ohne die Einwechslung von Gomez (welchen Narren hat der nur an dem gefressen ?) hätte es noch eine viel deutlichere Packung gegeben. Der überragende Mann war für mich der junge Ur-Bayer Thomas Müller und auch da greife ich mir an den Kopf, wenn ich im nachhinein lesen muss „es war eine äußerst knappe Entscheidung ob er oder Trochowski von Beginn an spielt“.
Ein optischer Leckerbissen war mit Sicherheit der falsche Einwurf des nigerianischen Verteidigers Chidi Odiah, wobei ich mich nicht daran erinnern kann etwas ähnliches in den letzten 10 Jahren im Profi-Fussball gesehen zu haben.
Die für mich spektakulärste Aktion war zweifelsohne der Ausgleich der US-Boys gegen England als Torwart Robert Green ein harmloses Schüßchen durch die “Hosenträger“ gleiten und gleichzeitig die Stimmung in den britischen Pubs gefrieren ließ. Für so ein Gegen-Tor wirst Du normalerweise in der Kreisliga ans Kreuz genagelt und aus Deinem Heimatort „ausgebürgert“.
England und seine Torhüter, eine unendliche Geschichte, die auch dieses Mal wohl noch für reichlich Schlagzeilen sorgen wird. Eigentlich müsste Uli Hoeness hier aktiv werden und diesen Fliegenfänger als „Green-Keeper“ für die Allianz-Arena verpflichten.
Das 2. „Highlight“ aus meiner Sicht spielte sich neben dem Spielfeld ab. In einem auf dem Internetportal www.sport1.de veröffentlichten Interview sprach sich DFB-Boss Theo Zwanziger gegen die Kritik an dem nervtötenden Vuvuzela-Getröte aus.
„Wenn man sich positiv auf diese für europäische Ohren etwas ungewohnten Geräusche einlässt, kann das sogar ein Spass sein“ wird Zwanziger zitiert.
Ich glaube, daß die ganze Vuvuzela-Thematik noch für einige Diskussionen bei dieser WM sorgen wird und ich befürchte, daß unser Präsident da mit seiner Meinung relativ alleine steht. Vielleicht gibt es vereinzelt noch ein paar Esotoriker im Land, die aus gelebtem Toleranzverständnis das ebenso sehen, aber die haben dann wahrscheinlich noch nie gegen einen Ball getreten haben, geschweige denn jemals ein Stadion von innen gesehen.
Mir jedenfalls geht das Getröte auf den Sack !