Ich gebe ehrlich zu: Als nach den ganzen Diskussionen um die Bauaktivitäten auf dem Limburger Domplatz, am vergangenen Montag auch noch Passagierlisten der Lufthansa durch die Presse geisterten, hat es mich schon in den Fingern gejuckt… Aber ich erinnerte mich dann an die Worte des Dortmunder Meistertrainers Jürgen Klopp nach einem Spiel gegen Hoffenheim im Jahre 2010. Auf die Frage „Was sagen Sie zur Schiedsrichterleistung ?“ antwortete „Kloppo“: „Wenn ich alles sage, was ich denke, werde ich ein Leben lang gesperrt !“ Da ich meinen „Posthum-Transfer“ in den Himmel ja nicht gefährden will, spare ich mir das Thema und widme mich den wirklich wichtigen Dingen. Am Freitag beginnt die Bundesliga-Saison 2012/2013. Eine ganz besondere Saison, schließlich ist es die 50. Spielzeit und damit so etwas wie eine Jubiläumssaison. Gefeiert wird aber – wie im richtigen Leben – immer erst dann, wenn das Jahr vollendet ist. Das ist dann am 24.8.2013 um 17:00 Uhr der Fall. Wer anders als ZDF-Reporterlegende Rolf Töpperwien kann sich noch genau an Datum und sein erstes Spiel erinnern. Im Jahr 1963 startete die Bundesliga mit 16 Vereinen und alle 8 Spiele wurden zeitgleich samstags um 17 Uhr angepfiffen. Im aktuellen Sportstudio wurden dann 2 Spiele mit einem jeweils 10-minütigem Bericht gezeigt und von den übrigen Spielen nur die Ergebnisse und Torschützen verlesen. Das war’s und wäre in der heutigen Zeit undenkbar. Für die jüngeren Leser nur am Rande: Damals gab es noch keine 40- oder 35-Stunden-Woche und der Samstag war ein kompletter Arbeitstag. In dieser Zeit ist der Grundstein für den heutigen Wohlstand in Deutschland gelegt worden, aber das ist ein anderes Thema. „Töppi“ berichtete jetzt anlässlich seiner traditionellen Bundesliga-Vorschau im Max-Value-Tower, wie er den ersten Spieltag als damals 12-jähriger Bub erlebte. Ein 1:1 Unentschieden zwischen Preussen Münster und dem HSV im ausverkaufen Preussenstadion in Münster. Ich (zum Bundesliga-Start gerade mal 1 Jahr alt) kann mich zwar nicht mehr daran, aber noch gut an die Radio-Konferenzen der 70er Jahre mit den Legenden Oskar Klose (München), Heinz Eil (Frankfurt) oder Jochen Hageleit (Gladbach) an den Mikrofonen erinnern. Bundesliga-Live im TV gab es erst gegen Ende der 80er Jahre mit der langsamen Etablierung des Privatfernsehens und später mit dem bis heute andauernden Versuch Pay-TV in Deutschland zu einem erfolgreichen Wirtschaftszweig zu machen. In dieser Woche gibt es von der Dithmarscher Landeszeitung bis hin zum Bayerwald Boten in Zwiesel keine Lokalzeitung, die sich nicht mit dem Thema „Bundesliga-Start“ beschäftigt. Die FAZ huldigte auf ihrer Online-Seite unter dem Thema „Trainer, Typen, Tore“ auf unterhaltsame Art und Weise den Protagonisten der letzten 50 Jahre. Vom Wiener Trainerfuchs, dem „Grantler“ Ernst Happel, bis hin zum Mann mit der schönsten „Vokuhila-Frisur“ (den kennen nur echte Experten) Mike Werner von Hansa Rostock. Apropos Experten: Wenn Sie an einem der zahlreichen Tippspiele, die in diesen Tagen gestartet werden, teilnehmen, sollten Sie nicht unbedingt auf den Rat der Experten hören. So steigern Sie Ihre Gewinnchancen. Trotz allem möchte ich Ihnen die Endtabellen-Prognose von „Töppi“ nicht vorenthalten. Er traut der Eintracht den Klassenerhalt zu, schränkt aber gleichzeitig ein „bei Platz 15 werden wahrscheinlich viele in Frankfurt meckern.“ Schaun mer mal.
1. Bayern
2. Dortmund
3. Schalke
4. Leverkusen
5. Wolfsburg
6. Gladbach
7. Hannover
8. Stuttgart
9. Bremen
10. Hoffenheim
11. Mainz
12. HSV
13. Nürnberg
14. Freiburg
15.Frankfurt
16. Düsseldorf
17. Fürth
18. Augsburg