Archiv für Dezember 2023

Wunschzettel 2024

27 Dezember 2023

Wenn Sie diese Zeitung in den Händen halten, ist er vorbei – der vorweihnachtliche Rummel. Mir dauert das mittlerweile deutlich zu lange und ich bin froh im Radio (wir „Alten“ nutzen ja noch dieses Medium) auch wieder mal andere Lieder als „Last Christmas“ und „Happy Christmas“ zu hören. Und bei Temperaturen von 10 Grad ziehen ich ein kaltes Bier definitiv einem Glühwein vor.

Wobei John Lennon es mit seinem Songtext „Happy Christmas“ eigentlich auf den Punkt bringt.

„Hey es ist Weihnachten – wieder ein Jahr rum, und das nächste steht vor der Tür – was hast Du eigentlich das ganze Jahr gemacht? – Ich hoffe Du hast Spaß dabeigehabt.“

Da stehen natürlich einige Leute auf meiner Liste, denen ich diese Frage sehr gerne stellen würde – allen voran den drei „Leuchten“ in Berlin, die sich „Ampel“ nennen.

Weihnachten ist ja die Zeit der Wunschzettel und an Silvester werden dann gute Vorsätze gefasst, die – wenn’s gut läuft – den Januar gerade so überleben.

Wenn ich drei Wünsche für das kommende Jahr frei habe, stehen da in dieser Reihenfolge:

  • Gesundheit und persönliche Zufriedenheit (nicht nur bei mir, sondern bei Ihnen allen)
  • Am 31.12.2024 das Gefühl zu haben, die Welt ein bisschen besser gemacht zu haben
  • Vorgezogene Neuwahlen für den Deutschen Bundestag

Die ersten beiden kann ich selber beeinflussen, den dritten Punkt leider nicht, da muss ich auf Einsicht der Verantwortlichen hoffen.

Ich war vor zwei Wochen auf dem Jahresempfang der IHK Limburg, wo man viele Menschen trifft, die im Kreis Limburg-Weilburg Verantwortung tragen (sei es als Arbeitgeber oder in der Verwaltung).

Ich habe den Eindruck, dass die Stimmung in der Wirtschaft so schlecht ist, wie schon lange nicht mehr. Ich persönlich bin mit der Geschäftslage meiner Firmen in 2023 genauso zufrieden, wie in den Jahren zuvor, aber ich kann den Frust über überbordende Bürokratie, fehlendes Personal und schlechte Auftragslage in vielen Branchen sehr gut nachvollziehen.

Und die Politik schafft alles andere als verlässliche Rahmenbedingungen. Die Behörden treten immer mehr als „Geschäftsverhinderer“ auf – hier wünsche ich mir im kommenden Jahr ein Umdenken dahin, dass das Personal im öffentlichen Dienst sich als „Dienstleister“ und nicht als „Schikanierer“ der freien Wirtschaft sieht.

In der freien Wirtschaft wird das Geld verdient, mit dem Steuern gezahlt werden, die den ganzen Verwaltungsapparat finanzieren.

Diese „Nahrungskette“ scheint aktuell nicht in allen Köpfen präsent zu sein.

Und das Thema „Personalmangel“ kann in 2024 relativ einfach gelöst werden, wenn wir den Grundsatz „Keine Leistung ohne Gegenleistung“ beachten, der eigentlich in einer von freier Marktwirtschaft geprägten demokratischen Gesellschaft fest verankert sein sollte. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen als es im geteilten Deutschland (in der „DDR“) auch das Gegenteil – nämlich den staatlich alimentierten Sozialismus – gab. Dieses System konnte sich nur 40 Jahre halten, weil die Leute eingesperrt waren und nicht ausreisen durften. Für alle, die das nicht wissen, oder schon wieder vergessen haben: An der innerdeutschen Grenze wurde auf Flüchtlinge geschossen, wenn sie die „DDR“ verlassen wollten. Ich kann für mich nur sagen: Ich möchte diese Verhältnisse, wie sie in der „DDR“ herrschten, nicht in unserem Land haben. Wer das anders sieht – bitte schön, in Nordkorea ist noch Platz.

Kranke und Schwache müssen selbstverständlich in unserem System aufgefangen werden, aber nicht der Faulenzer, der den ganzen Tag auf dem Sofa liegt und sich denkt: „Warum soll ich denn arbeiten – beim Bürgergeld bekomme ich ja genauso viel!“ Diese Situation betrifft in hohem Maße Leute mit Migrationshintergrund – hier muss im Prinzip von Anfang an den Menschen ein anderes Leitbild vermittelt werden.

Von mir aus „Willkommenskultur“, aber am nächsten Tag fängt der Ernst des Lebens an und der heißt Deutsch lernen und arbeiten.

Sonst gehen in diesem Land wirklich die Lichter aus, weil die „Ernährer“ irgendwann keine Lust mehr haben und auswandern oder aufgeben.

Im Kleingedruckten auf meinem Wunschzettel (auf den Plätzen 4-10) stehen natürlich auch Punkte wie Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank und deutlicher Rückgang der Inflation, was natürlich auch den Unternehmern wieder ein leichtes Lächeln ins Gesicht zaubern würde.

2024 findet das Finale der Champions-League in London statt – ein Revival des 2013er Finals zwischen dem FC Bayern und dem BVB findet man sicher bei vielen Fußball-Fans auf dem Wunschzettel. Auch das vielleicht (die Bayern Fans mögen mir das verzeihen) auch wieder mal ein anderer Verein Deutscher Meister wird. Bei der anstehenden Europameisterschaft wünsche ich mir nur, dass unsere Mannschaft das Land nicht blamiert, der Kapitän unserer Mannschaft eine schwarz-rot-goldene Armbinde trägt, und der Fußball im Mittelpunkt steht – bei hoffentlich gutem Wetter.

Apropos Wetter: Gewinner des Jahres 2024 sind alle Betreiber von Solar- und Windkraftanlagen. Ihr bekommt einen Tag Produktion geschenkt – 2024 ist nämlich ein Schaltjahr.

 

Setzen, Sechs!

2 Dezember 2023

Die letzten Wochen waren nicht einfach für unser Land.

  • Das Bundesverfassungsgericht bremst die „Ampel“ aus und kassiert die Umwidmung von 60 Milliarden aus dem Corona-Hilfsfonds in den Klimaschutz-Fonds.

 

  • Sobald der erste Schnee fällt, bricht der öffentliche Verkehr zusammen.

 

  • Die Fußball-National-Mannschaft liefert 8 Monate vor der EM im eigenen Land mit Niederlagen gegen Österreich und die Türkei einen sportlichen Offenbarungseid ab.

 

  • In der neuesten Pisa-Studie sind die deutschen Schüler im Vergleich zur letzten Studie deutlich abgerutscht

 

Eigentlich ist jedes Thema für sich einen eigenen Beitrag wert.

Ich befürchte jedoch, dass wir in den nächsten Wochen, bevor wir mit dem Abarbeiten dieser Liste fertig sind, bereits die nächsten Problemmeldungen auf dem Tisch liegen.

Deshalb eine Kurzanalyse der Punkte 1, 2 und 4 (die sportliche Aufarbeitung von Punkt 2 folgt dann in einer der nächsten Ausgaben)

Das Veto des Bundesverfassungsgerichts finde ich gar nicht so schlecht, wurde doch einigen „Experten“ in unserer Regierung damit ein deutliches Zeichen gesetzt, dass das Geld nicht wie „Manna vom Himmel fällt“, sondern auch für Regierungen Grenzen in der Ausgabewut und Spendabilität gelten. Die Finanzmärkte jedenfalls haben sehr positiv auf dieses „Zeichen der Vernunft“ reagiert und am Zinsmarkt kam der Zinsanstieg ins Stocken und wir sahen zuletzt deutlich rückläufige Zinsen. Beflügelt von dieser Entwicklung konnte der DAX im Laufe dieser Woche einen neuen historischen Höchststand erreichen.

Zum Thema „Sparen“ erlaube ich mir eine kleine Anregung:

Mitte November war ich zum zweiten Mal in diesem Jahr zu Gast im Deutschen Bundestag.

Meine Meinung dazu: Diese ganze „Veranstaltung“ ist völlig überdimensioniert! Auch hier gilt „Weniger ist manchmal mehr“

736 Abgeordnete sind aus meiner Sicht mindestens 300 zu viel.

Jeder Gemeinde- oder Magistratsvertreter in unserer Region weiß, wie schwierig es ist, selbst bei 30 Leuten effektiv zu arbeiten.

Wer in der vergangenen Woche mit Auto, Bus, Bahn oder Flugzeug unterwegs war, hat teilweise eine regelrechte Odyssee erlebt.

Wie eigentlich jedes Jahr erinnert der erste Schneefall viele daran, dass es Zeit wird, die Winterreifen auf das Auto zu montieren. Leider ist es dann bereits zu spät. Und die öffentlichen Verkehrsmittel haben leider so gut wie keine Resistenz mehr, widrigen Wetterbedingungen Paroli zu bieten. Flughäfen und Bahnhöfe werden dann einfach „dicht gemacht“ – nicht zuletzt, weil auch in vielen Bereichen ganz einfach Personal fehlt. Aber auch das ist ein Thema für sich. Wir brauchen fünf Jahre (!) um eine marode Autobahnbrücke zu sanieren. Ein Armutszeugnis für alle Verantwortlichen!

Ein Armutszeugnis liefern auch die deutschen Schüler in der letzten Pisa-Studie ab.

Die Bild-Zeitung kommentierte das kurz und knapp mit „Setzen- Sechs“ .

Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen will, findet auf der Webseite der OECD die komplette Studie für Deutschland unter diesem Link:

GERMANY_Country-Note-PISA-2022_DEU.pdf (oecd.org)

Die wichtigste Erkenntnis lautet:

Insgesamt handelt es sich bei den Ergebnissen von 2022 in allen drei Kompetenzbereichen um die niedrigsten Werte, die jemals im Rahmen von PISA gemessen wurden.

Bei der PISA-Studie werden weltweit 15-jährige Schüler in ihren Fähigkeiten in den Bereichen „Lesen, Mathe und Naturwissenschaften“ getestet. Das Ganze wird weltweit nach den gleichen Standards gemessen und erlaubt dann ein internationales Ranking. Und den deutschen Schülern geht es wie der Fußball-Nationalmannschaft.

Die Frage, woran das liegt, wird sicherlich in den kommenden Wochen kontrovers diskutiert werden.

Liegt es an der Qualität der Lehrer?

Liegt es an dem zunehmenden Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund?

(immerhin ist der in den letzten 10 Jahren von 13% auf 26% gestiegen)

Oder liegt es – was ja eine beliebte Ausrede in den letzten drei Jahren war – einfach an Corona?

Zu letzterem muss ich allerdings sagen: Corona war kein auf Deutschland isoliertes Problem, sondern die Pandemie hat weltweit alle Schüler vor die gleichen Herausforderungen gestellt.

Eines ist sicher (im Fußball, wie in der Wirtschaft): Schwache Nachwuchsarbeit rächt sich früher oder später.

Nach dieser PISA-Studie müssen wir in Deutschland dringend analysieren, was in der Schule anders laufen muss. Beim DFB keimt dagegen nach den beindruckenden Leistungen der U17- Nationalmannschaft und dem Gewinn der Weltmeisterschaft Hoffnung auf.

Quelle: