Was erlaube Recep E.?

9 März 2017 von Max Kommentieren »

Max „Trappatoni“ über Demokratieverständnis

Als vor einigen Monaten das sogenannte „Böhmermann-Gedicht“ die Runde machte, habe ich noch gedacht „alter Falter, das hier ist aber eine Beleidigung von der übelsten Sorte.“ Was sich allerdings der türkische Präsident Erdogan seitdem alles erlaubt, hat mit meinem Verständnis von Demokratie und Meinungsfreiheit herzlich wenig zu tun. Da wird ein „Militär-Putsch“ als Vorwand inszeniert, um den Ausnahmezustand herzustellen und kritische Journalisten (nicht nur deutsche) werden einfach eingesperrt. Eines vorab: Ich habe viele türkische Freunde und das was jetzt folgt, sehen viele von denen genauso. Und es gilt hier das Gleiche wie in der Flüchtlingsdiskussion: Ihr seid alle herzlich willkommen in unserem Land! Aber wir sind hier in Deutschland und die Regeln, wie man sich hier zu benehmen hat, stehen im DEUTSCHEN Strafgesetzbuch und nicht in irgendeinem TÜRKISCHEN Pamphlet.

In wenigen Sätzen alles gesagt

Trotz des technischen Fortschritts ist die Medienwelt leider noch nicht in der Lage, Artikel in einer Zeitung mit passenden Videos zu kombinieren. Das geht nur in Online-Blogs. Dafür hat die klassische Zeitung andere Vorteile und ist vielfältig einsetzbar. Aber der Journalist Henrik M. Broder hat in einem Interview mit dem Fernsehsender N24 in wenigen Sätzen alles zu der aktuellen Situation gesagt. Er spricht mir sozusagen „aus der Seele.“ Hier die wesentlichen Aussagen seines Kommentars zur aktuellen Situation:

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„Es gibt kein Einreiseverbot für den türkischen Justizminister Er kann Ferien in Timmendorf machen, sich in München den Blinddarm rausnehmen lassen oder sich in einer Hamburger Hafenkneipe die Kante geben. Ich würde ihn übrigens sehr gerne hier in Deutschland begrüßen. Mit einem Haftbefehl wegen Verstoßes gegen die Menschenrechte. Wollen wir es zulassen, dass interne Auseinandersetzungen aus irgendeinem Land in Deutschland ausgetragen werden?  Es gibt hier keine Exil-Inder, Exil-Spanier oder Exil-Dänen, die das machen, nur die Türken nehmen sich das raus. Mit welchem Recht ? Und wer hier etwas dagegen sagt, wird gleich als Nazi oder Faschist beschimpft. Da verwechseln die Türken aber leider ihre Gegenwart mit unserer Vergangenheit. Und die alte Nazi-Keule hat sich irgendwann auch mal abgenutzt (übrigens: Broder ist jüdischer Abstammung!):Der Skandal ist nicht, dass die Türken das machen, sondern, dass wir uns das bieten lassen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die EU in den Jahren 2007-2013 die Türkei mit 4,6 Milliarden Euro gesponsort hat. Auf der Überweisung stand der Verwendungszweck: „Zur Förderung der Demokratie, Zivilgesellschaft und Rechtsstaatlichkeit.“ Und was haben sie daraus gemacht? Eine Diktatur !“

Die Krönung von Erdogans Selbstüberschätzung liefert auch die Tatsache dass die Türkei sich in letzter Minute noch als Austragungsort für die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2024 beworben hat. Da fehlt nur noch, dass der dicke bekloppte Nordkoreaner die WM 2026 ausrichtet.

Kommen wir zu einem lokalen Thema, aber im Prinzip geht es um das gleiche.

Bravo Heinz Schneider

Zum wiederholten Male gab es bei einem Spiel des lokalen, türkisch geprägten Vereins WGB Weilburg Stress. Auch hier möchte ich voranstellen, dass ich einige Verantwortlich dort kenne und auch sehr schätze. Aber ich muss zum wiederholten Male auch feststellen. „Ihr habt euren Laden nicht im Griff!“ Es liegt anscheinend an der unterschiedlichen Mentalität, wie man mit sportlichen Niederlagen umgeht, aber diese mit Gewalt zu verarbeiten geht einfach nicht. Umso mehr Respekt  vor dem Schiedsrichter dieses Spiels, der auch die „Eier in der Hose hatte“ in einem Sonderbericht festzuhalten was geschehen ist. Das Kreisfußball-Sportrichter Heinz Schneider hat dann auch (was in meinen Augen längst überfällig war) endlich einmal Strafen ausgesprochen, die den Beteiligten auch wehtun“. Hier war nämlich nicht die Flasche leer, sondern das Maß voll. 40 Spiele Sperre für den Hauptübeltäter sind ein Wort. Der hat (vorerst) fertig!