Unter diesem Titel veröffentlichte der Literaturnobelpreisträger Günter Grass Anfang April ein Gedicht, das sich mit dem Atomwaffenkonflikt zwischen dem Iran und Israel beschäftigt und für ziemlichen politischen Wirbel sorgte. Bevor ich mich mit dem Inhalt auseinandersetze, stellt sich für mich allerdings eine ganz andere Frage: Muss sich ein Gedicht nicht reimen ? Ansonsten reden wir doch eher über einen „Aufsatz“ oder ? Zum Inhalt des „Werks“: Grass kritisiert die Lieferung eines deutschen U-Boots, das mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden kann, nach Israel. Gleichzeitig wirft er Israel vor, den „ohnehin brüchigen Weltfrieden“ zu gefährden. Das haben alle, die anschließend mit großem Geschrei über den armen Günter Grass hergefallen sind, wohl als zentrale Botschaft herausgefiltert. Wenn man das Ganze aber mal richtig liest, ist es der Versuch die Existenz von zwei Pulverfässern- noch dazu in unmittelbarer Nähe von uns allen – den Menschen bewusst zu machen. Und wenn es um Atombomben geht, gibt es kein „Gut“ oder „Böse“. Was (nicht nur) mir bei dieser ganzen Diskussion „auf den Zeiger“ geht, ist die ganze Heuchelei der Kritiker, die sofort mit großem Geschrei das Wort „Antisemitismus“ in den Ring werfen. Wir alle wissen, dass das, was dem jüdischen Volk im dritten Reich angetan wurde, das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit war und durch nichts zu entschuldigen ist. Aber nimmt das einem deutschen Staatsbürger das Recht die Politik Israels 70 Jahre und drei Generationen später zu kritisieren ? Das gegen Günter Grass verhängte Einreiseverbot finde ich jedenfalls nur lächerlich. Und den ganzen Trubel, der um diese Aktion veranstaltet wurde, im Übrigen auch. Wir haben wichtigere Aufgaben in der heutigen Zeit zu erledigen, als in einen Aufsatz eines alten, weisen Mannes alles Mögliche hinein zu interpretieren. Zur Überschrift „Was gesagt werden muss“ fällt mir in dieser Woche ein ganz anderer Themenkomplex ein. Seit Montag dürfen wir – auf www.Bild.de sogar per Liveticker – den Prozess um den norwegischen Massenmörder Breivik verfolgen. Oder sollte ich anstatt „dürfen“ besser sagen „müssen“, denn diesem ganzen Drama, kann man sich ja kaum entziehen, da es uns in TV, Zeitungen und Internet omnipräsent zuschüttet. Warum solidarisieren sich die Medien denn hier mit dem Täter und nicht mit den Opfern ? Das Ganze sollte von den Medien boykottiert werden. Ein kleiner Zweizeiler über das Urteil reicht doch als Informationen. Durch diesen ganzen Presserummel erreicht der Attentäter doch erst sein eigentliches Ziel. Die entscheidende Frage in diesem Zusammenhang ist für mich allerdings: Warum werden denn hier 40 Prozesstage angesetzt ? Dass er 77 unschuldige Menschen, überwiegend Kinder und Jugendliche umgebracht hat, steht doch außer Zweifel. Jeder Gutachter und Psychologe der da zu Wort kommt, ist überflüssig und jedes Plädoyer ein weiterer Schlag ins Gesicht der Opfer und deren Angehörigen. Wenn es nach mir ginge, wäre das ganze Thema in 5 Minuten (unter Verzicht auf Staatsanwalt und Verteidiger) erledigt. Der Richter muss nur eine Frage stellen: „Tut es Ihnen leid, was Sie da angerichtet haben ?“ Antwort a) „Ja“ – Urteil: Lebenslänglich – aber wirklich lebenslänglich in den Knast. Antwort b) „Nein, ich würde es wieder tun“ – Urteil: Einschläfern ! Das ist nämlich kein Mensch sondern ein krankes Tier. Alles was sich in diesen Tagen im Gerichtssaal von Oslo abspielt, können normal denkende Menschen nicht nachvollziehen. Wie krank muss denn ein Anwalt sein, dass er ein solches Mandat annimmt und dann von „Notwehr“ faselt. Der gehört gleich mit eingesperrt, zumindest sollte man ihn psychiatrisch untersuchen. Es gibt auch Stimmen, die sagen „lasst den Breivik frei, das regelt sich von selbst“. Dann aber nur, wenn der Schütze freies Geleit hat.