Max Stillger zur letzten Ausgabe der Limburger Zeitung
Liebe Leser, zum letzten Mal halten Sie eine Kolumne in gedruckter Form in der „Limburger Zeitung“ in den Händen. Es gibt sicherlich viele, die sagen „Gott-sei-Dank“ bleiben wir in Zukunft von diesem „Gesabbel“ verschont. Aber mir haben auch jede Menge Leute auf die Schulter geklopft und gesagt, „das finden wir klasse, was du da schreibst“. Wie im realen Leben – man kann es halt nicht allen recht machen. Das Schulterklopfen bedeutet aber auch leider, dass man sich davon nichts kaufen kann. sondern ein Blatt wie die „Limburger Zeitung“ lebt von Anzeigen – und da kam halt leider einfach zu wenig. Die zweite große Herausforderung, die Zeitung an den Mann, die Frau bzw. ins Haus zu bringen, ist in der heutigen Zeit auch nicht mehr so einfach, wie das noch vor zehn oder 15 Jahren war, wo sich Jugendliche nach so einem Job „die Finger geleckt haben“. Aber eines sind wir nicht: „so blauäugig, dass wir das nicht vorher gewusst haben“…
Wir sind dieses – ich nenne es mal „Projekt“ – vor ca. anderthalb Jahren mit einem klaren Plan angegangen und waren zuversichtlich, dass es uns gelingt in der Region Limburg ein Wochenblatt im z.Zt. generell unter Schwäche leidenden Markt der Printmedien zu etablieren. Und das Ganze mit dem parallelen Blick auf den Online-Bereich bzw. auch auf eine App. Wenn ich aber dann Monat für Monat sehe, dass meine Ausgaben größer sind als die Einnahmen, ist es logisch, dass ich als Investor irgendwann denn Stecker ziehe, wenn mein für diese „Veranstaltung“ bereit gestelltes Budget aufgebraucht ist. Zumal es keinen positiven, sondern eher seitwärtsgerichteten Umsatztrend gab.
Das allerletzte was ich und meine Mitstreiter jetzt gebrauchen können, sind die Zeigefinger und in meinen Augen „echten Dummbabbler“ die jetzt mit den Worten nach dem Motto „das haben wir gleich gewusst, dass das nix wird“ aus allen Löchern gekrochen kommen. Denen kann ich nur zurufen: „Dann macht Ihr mal ne Zeitung und dann diskutieren wir weiter!“
Da schließe ich mich 1:1 den legendären Worten von Rudi Völler vom 6.September 2003 auf Island an, als er Waldi Hartmann zur Weißbier-Legende machte
https://www.youtube.com/watch?v=V0xIECkaMVA
Der Rudi wusste damals schon, wie gut die Isländer sind. 2016 haben es dann die Engländer schmerzhaft registriert
An alle Oberlehrer: Das zeichnet übrigens erfolgreiche Unternehmer aus, irgendwann „STOP“ zu sagen, als endlos weiter zu wursteln! Ich kenne keinen großen Unternehmer in der heutigen Zeit, der nicht auch bei dem ein oder anderen Projekt die Eier „neben das Nest gelegt hat“. Entscheidend ist, dass man hier und da auch ein paar Engagements hat, die gut laufen und in der Gesamt-Summe die schlechten übertreffen. Vielleicht hätte das Projekt „Zeitung“ funktioniert, wenn ich meine komplette Arbeitskraft in den Dienst dieses „Baby’s“ gestellt hätte, aber bekanntermaßen geht das ja nicht.
Kolumnen auf FLW24 und DerFonds
Was das Thema „Kolumne“ betrifft, gibt es ja bereits seit mehr als fünf Jahren meinen Blog www.markus-stillger.de auf dem auch alle Beiträge, die in dieser Zeitung erschienen sind, online gestellt sind. Bei den Sport-Themen bin ich nach wie vor in regelmäßigen Abständen auch über www.flw24.de präsent. Hier bietet das gerade zu Ende gegangene Pokalfinale mit einem legendären Auftritt von „Helenchen“ Fischer ja geradezu eine Steilvorlage. Ich fand das kollektive Pfeifkonzert der Eintracht und BVB-Fans klasse. Ein erstes Zeichen, dass die Fans sich nicht alles gefallen lassen. Das DFB-Pokalfinale als Promotion-Plattform für das neue Album von Helene Fischer! Geht’s noch? Hoffentlich haben die Herren um DFB-Präsident Reinhard Grindel registriert, wie weit er und seine Kollegen mittlerweile von der Basis entfernt sind. Und der Herr Grindel war eigentlich – wie auch Theo Zwanziger – ein „Mann für die Amateure“. Aber bei ihm gewinne ich zusehends den Eindruck, dass er nur bemüht ist, möglichst Fehler zu vermeiden, anstatt Akzente zu setzen. Und das ist gerade bei der FIFA dringend notwendig. Bei meinen Freunden von FLW24 um Dominik Groß möchte ich mich im Nanen meiner Mitstreiter des LMZ-Verlags an dieser Stelle für die sehr angenehme Zusammenarbeit in den letzten 15 Monaten bedanken. Das war eine sehr gelungene Mischung von Online und Printmedien im lokalen Bereich.
Zu Wirtschaftsthemen gibt es bereits seit einiger Zeit ebenfalls eine monatliche Kolumne bei www.derfonds.de. In der kommenden Woche einmal mehr zum Thema Zinspolitik. Die DZ-Bank hat in einer Studie ausgerechnet, wieviel Geld den deutschen Sparern durch die Niedrigzinsphase durch „die Lappen“ geht. Meine Meinung dazu ist bekannt: Die Deutschen sollten lieber mal für einen Teil der Kohle, die auf dem Sparbuch liegt (nicht für alles, aber für einen Teil) Aktien kaufen, dann würde aus dem Nachteil ganz schnell ein Vorteil werden. Und bei Zinsen von 5% würden zwar die Sparer entspannt aus dem Fenster schauen, aber in jeder Familie gäbe es dann mindestens einen Arbeitslosen. Ob das dann erstrebenswert ist? Auf alle Fälle gibt es wenigstens ein paar Leser, die meinem Ratschlag gefolgt sind. Aber es ist wie bei den Anzeigen -ein paar mehr hätten es schon sein können…