Liebe Leser, nachdem „Neues aus dem Tower“ zum letzten Mal im Februar 2013 in gedruckter Form erschienen ist, recke ich heute nach dem Motto „Er ist wieder da !“ meinen Kopf ins Bild und meine Gedanken aufs Papier und hoffe, dass die meisten sich darüber freuen und nicht denken „oh Gott, erspar uns doch den Kerl mit seinem Müll, den er schreibt.“ Kerle, kerle: Was waren das für Themen in den letzten 3 Jahren, die da uns vorbei gerauscht sind. Im Sommer 2014 bin ich in einem Interview für ein Wirtschaftsmagazin gefragt worden „Wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen?“
Meine Antwort damals: „Da gibt es viele. Auf dem Treppchen ganz oben steht aktuell Sepp Blatter, gefolgt von Franz-Peter Tebartz-van Elst und Klaus-Peter Müller, unter dessen Führung die Commerzbank-Aktie den Weg von 25 Euro auf einen Euro gegangen ist.“
Nun, die beiden ersten sind nicht mehr da und beim letztgenannten sage ich nur, jeder ist für etwas gut, und selbst wenn er nur als schlechtes Beispielt dient. Die Entwicklung der Commerzbank lehrt uns jedenfalls seit Sommer 2014, dass eine Aktie, auch wenn sie tief gefallen ist, sich auch dann immer noch halbieren kann. Aber zur FIFA und zur katholischen Kirche wäre mir sicher auch das ein oder andere eingefallen. Sicherlich auch zum Thema „Uli Hoeness“. Ich persönlich freue mich für ihn, dass er diese schwierige Phase hinter sich gebracht hat. Er hat seine Strafe aufrecht verbüsst und auch er hätte in den vergangenen drei Jahren sicherlich zu dem ein oder anderen verbalen Rundumschlag ausgeholt, hat sich aber verständlicherweise konsequent zurück gehalten. Dann der ganze Zirkus beim DFB mit der Diskussion, um die 6,7 Millionen EURO, mit denen angeblich die WM 2006 gekauft wurde. Mein Gott, wenn es so war, war es halt so ! Wichtig für mich ist in dem Zusammenhang nur, dass sich keiner der Beteiligten persönlich bereichert hat. Ansonsten waren die 6,7 Millionen, angesichts der ganzen korrupten Drecksäcke, die zum damaligen Abstimmungszeitpunkt im FIFA-Exekutiv-Komitee saßen, ein echtes Schnäppchen und eine Meisterleistung vom Franz, dass er das für so kleines Geld hingekriegt hat – das ist meine Meinung zu dem Thema. Die einzigen Fehler haben sie beim DFB gemacht,
- Dass das Schmiergeld nicht richtig verbucht wurde (wer auch immer im Jahr 2000 dafür zuständig war) und
- Wolfgang Niersbach, der (2015 als alles hochkochte) ein katastrophales Krisenmanagement betrieben hat. Aber er hat mit dem Verlust des Präsidentenamtes seine persönliche Höchststrafe kassiert.
Auch in der Wirtschaft gab es jede Menge Themen. DAX-Höhenflug 2015 und (vorübergehender ?) Absturz im noch jungen Jahr 2016. Konsequente Nullzinspolitik der EZB unter Mario Draghi. Meine Meinung hier: Der richtige Mann am richtigen Platz ! (dazu in einer der nächsten Ausgaben mehr).
VW-Abgasskandal, Ölpreisentwicklung und mit Prokon und Infinus zwei handfeste Anlageskandale.
Anlageskandale wird es auch in Zukunft immer wieder geben, weil es immer noch viel zu viele Leute gibt, die nicht realisiert haben, dass es keinen risikolosen Zins mehr gibt und auf Anlageversprechen herein fallen, die von vorneherein (und hinten raus erst recht) nicht zu halten sind. Ein altes afghanisches Sprichwort sagt dazu: „Die Mutter der Dummheit ist immer schwanger“. Hier werden wir auch in den kommenden Jahren reichlich „Futter zum kommentieren“ vorfinden.
Dann wäre da auch z.B. das Thema „cum-ex-Geschäfte“, eine äußerst delikate Kombination aus gierigen Banken, unfähigen Politikern und knallharten, skrupellosen Geschäftemachern. Alleine hierüber würde es sich lohnen ein Buch zu schreiben. Unglaublich, dass es drei Finanzminister (Eichel, Steinbrück und auch Schäuble) in über 10 Jahren nicht geschafft haben, diesem Selbstbedienungsladen die gesetzliche (und damit aus Sicht aller Beteiligten) legale Grundlage zu entziehen. Wirtschaftliche Kompetenz in der Politik ? In diesem Punkt komplette Fehlanzeige !
Und – last but not least – das große Thema „Flüchtlinge, Asylpolitik, Zuwanderung“. Auch hier gibt es jede Menge Diskussions-Stoff. Nicht nur rückblickend, sondern auch in der Zukunft, weil eines jetzt schon fest steht: „Weniger werden es nicht werden“
Ich persönlich freue mich, dass es mit der „Limburger Zeitung“ (wieder) los geht. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses „Projekt“ auf Dauer seinen festen Platz in der heimischen Medien-Landschaft finden wird.