Ein schlechtes Signal an die Basis

19 Dezember 2017 von Max Kommentieren »

Aktuell läuft die in Abu Dhabi die „FIFA Klub-WM“. Teilnehmer sind so klangvolle Namen wie Wydad Casablanca (Marokko) und CF Pachuka (Mexiko). Auf der Website des Fachmagazins „Kicker“ muss man schon bis hinter die Ergebnisse der amerikanischen Baseball-Liga scrollen, um hier Informationen zu dieser Veranstaltung zu finden. Nicht nur das zeigt, dass das mediale Interesse an diesem „Kunstgebilde“ – zumindest in Deutschland – gegen Null geht.

Früher gab es noch den guten alten Weltpokal, bei dem die beiden Gewinner der europäischen (UEFA-Champions-League) und südamerikanischen (Copa Libertadores) Klubwettbewerbe gegeneinander antraten und den Weltpokalsieger ermittelten. In den Jahren 1960-1979 mit Hin- und Rückspiel und von 1980 – 2004 in einem Spiel am festen Standort Tokio. 22:21 zugunsten von Südamerika lautet die Bilanz. Mit Bayern München (1976 und 2001) sowie Borussia Dortmund 1997 gab es zwei deutsche Mannschaften die sich „Weltpokalsieger“ nennen konnten. Und der FC St. Pauli setzte nach dem Sieg gegen die Bayern in der Bundesliga-Saison 2001/2002 noch einen drauf und nannte sich „Weltpokalsieger-Besieger“

Aber seit dem Jahr 2004 wurde auch hier in klassischer FIFA-Manier an einer Ausweitung dieses Wettbewerbs gearbeitet. Mittlerweile spielen sieben Mannschaften in jedem Jahr kurz vor Weihnachten die „FIFA-Klub-WM“ aus. Einen Wettbewerb den kein Mensch braucht, weil…

…wie in den 45 Jahren zuvor auch seit Bestehen der Klub-WM der Sieger immer aus Europa oder Südamerika kam. Das gute alte Weltpokalfinale hätte es da auch getan.

Und hätten Sie es noch gewusst, dass mit Bayern München im Jahr 2013 auch ein deutscher Verein sich in die Reihe der Gewinner einordnen durfte ? Ich nicht auf Anhieb. Das Medieninteresse in Deutschland an diesem Wettbewerb geht – wie bereits oben gesagt – gegen null.

Aber fast hätte ich es vergessen – es gibt vier Leute in Deutschland, die keine Strapazen scheuen und sich auf den Weg in die Vereinigten Arabischen Emirate gemacht haben. Bundestrainer Jogi Löw und seine drei Assistenten Thomas Schneider, Marcus Sorg und Andi Köpke.

„Neben den Spielbesuchen werden wir uns vor allem auch mit den Vorbereitungen auf die WM in Russland beschäftigen. Wie strukturieren wir das Trainingslager? Wann starten wir? Welche Trainingsinhalte planen wir? Solche Fragen werden wir diskutieren.“ wird Jogi Löw auf der DFB-Website zitiert.

Meine Meinung dazu: Bravo Jungs ! Da habt Ihr dem Reinhard Grindel einen schönen Bären aufgebunden und ihm einen mittleren fünfstelligen Betrag für diese „Dienstreise“ aus der Tasche gezogen. Wenn’s nach mir gegangen wär, hättet Ihr einen schön beheizten Besprechungsraum in der Otto-Fleck-Schneise bekommen. Früher hätte es noch ein Flipchart und 5 Buntstifte dazugegeben, heute hat ja jeder seinen Laptop, da können wir das auch sparen. Und wenn Ihr brav Euren Plan gemacht habt, kann dann jeder von Euch auf eigene Kosten in den Weihnachtsurlaub fliegen. Nach Dubai, Kitzbühel oder Mauritius – jeder, wie er möchte.

Aber diese Nummer hier? Ein ganz schlechtes Signal an die Basis!