Ganz Fußball-Deutschland diskutiert über den Zweikampf zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München, um die deutsche Meisterschaft, die seit langer Zeit wieder einmal evtl. erst am letzten Spieltag entschieden wird. Was haben sich hier früher – als vieles anders (viele sagen auch „besser“) war – Dramen abgespielt.
Die Schalker „Meister der Herzen“ im Jahr 2001, Bayer Leverkusen patze ein Jahr vorher in Unterhaching oder die Frankfurter Eintracht in Rostock 1992, als es mit dem BVB und dem VfB Stuttgart sogar einen Dreikampf bis zum letzten Spieltag gab – Kerle, Kerle, das ist mehr als 30 Jahre her!
Und Alfons Berg heißt heute Sascha Stegemann.
Apropos Dreikampf: Mit einem Sieg gegen Leverkusen am letzten Wochenende, hätte da „Eisern“ Union Berlin auch noch in das Geschehen eingreifen können.
Die Meldung der Woche kam für mich aber aus Düsseldorf.
Dort plant man in der kommenden Saison (nicht bei allen, aber bei einigen Spielen) mit einem völlig neuen Modell: Freier Eintritt für alle Zuschauer.
Ein (noch zu findender Sponsor) übernimmt die Eintrittsgelder für alle Zuschauer (auch die Gästefans) und dann heißt es: „Dieses Spiel wird präsentiert von der Firma Metro, Henkel oder Rheinmetall“ – ich prognostiziere mal einer von den Dreien wird es sein.
Im Profifußball eine revolutionäre Idee, ähnlich wie die Trikotwerbung.
Hier war nicht – wie viele denken – Eintracht Braunschweig mit „Jägermeister“ der Vorreiter, sondern Wormatia Worms bereits 1967 mit der Baumaschinenfirma „Caterpillar“ auf dem Trikot.
Und wer hatte eigentlich die Idee, den Spielern feste Rückennummern zu geben und neben der Nummer auch den Spielernamen aufzudrucken? Diese Idee hat die Wertschöpfung im Profi-Fußball explodieren lassen.
Und dann gibt es ja auch noch die weit verbreitete Einnahmequelle, dass die Rechte am Stadionnamen verkauft werden und aus dem „Waldstadion“ erst die „Commerzbank-Arena“ und dann der „Deutsche-Bank-Park“ wird.
Für mich stellt sich hier immer die Frage: Helfen diese Ideen denn auch dem Amateur-Fußball weiter.
Die Trikotwerbung hat mittlerweile bis in die tiefste Kreisklasse Einzug gehalten. Spielernamen auf den Trikots findet man dort eher selten.
Im Bereich der Stadion- bzw. Sportplatzvermarktung sind z.B. der TuS Dietkirchen und der FCA Niederbrechen erfolgreich neue Wege gegangen, die beiden Vereinen finanziell sehr helfen.
Bleibt die Frage: Kommen 500 Leute auf den Sportplatz, wenn es beim Kreisoberliga-Derby zwischen Elz und Offheim heißt „Freier Eintritt heute – Dieses Spiel wird Ihnen präsentiert von der Firma HEUS-BETON“?
Ich finde über diese Idee sollte man auch im Amateurlager nachdenken. Bei einer überschaubaren Zuschauerzahl kann im Sponsorenetat dann auch noch eine Bratwurst und ein Getränk für jeden Zuschauer drin sein – dann steigen die Chancen, dass das funktioniert.
Wie immer im Leben: Einer muss die „Sach in die Hand nehme“ – „net schwätze, mache“ lautet auch hier die Devise 😉.