Mittlerweile können mich Aussagen der „politischen Elite“ in Berlin nicht mehr überraschen:
Für mich gilt da schon lange die Weisheit: „Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!, und ich lächelte, war froh, und es kam schlimmer.“
Jetzt sind wir in unserem Land soweit, dass sich eine CDU-Bundeskanzlerin im Untersuchungsausschuss zu einem der größten Finanzskandale, die die Republik in Ihrer Geschichte erlebt hat, vom Wirtschaftsexperten der SED-Nachfolgepartei „freundlich fachliche Details zum Finanzmarkt“ erklären lassen muss.
Nun gut, wir haben ja auch 40 Jahre lang von 1949-1989 gesehen, wie vorbildlich das in der damaligen DDR geklappt hat.
Wer die „Kasperle-Rolle“ in dieser Farce spielt, ist offen.
Obwohl der Bericht in der Frankfurter Neuen Presse über das Thema die halbe Seite des Wirtschaftsteils füllt, wird auf ein, aus meiner Sicht ganz wesentliches Detail, in keinster Weise eingegangen.
Merkel verteidigt Einsatz für Wirecard bei China-Reise | Wirtschaft (fnp.de)
Wer sich ein bißchen mit der Sache auseinandersetzt, weiß, dass neben dem – zurecht angezählten – Lobbyisten Guttenberg, auch die Ehefrau des Wirtschaftsberaters der Kanzlerin, Lars-Henrik Röller, in Sachen „Wirecard-Lobbyismus“ ganz weit vorne mit dabei war.
Da hätte ich mir im Untersuchungsausschuss doch etwas energischeres Nachfragen zum Wissen der „Allmächtigen“ in dieser Causa gewünscht.
Anbei ein paar Quellen zu dem Thema (das ist mittlerweile 1. Schuljahr im Fach „Googeln“ – früher hiess das Recherche)
Wirecard: Merkels Wirtschaftsberater erinnert sich an Beruf seiner Frau (berliner-zeitung.de)
Wirecard: Angelas Merkels Wirtschaftsberater verteidigt Kontakte – DER SPIEGEL
Wirecard-Ausschuss: Abgeordnete kritisieren Kanzleramt (finanznachrichten.de)
Wie dieses „Theaterschauspiel“ ausgeht, weiß jeder, der halbwegs klar denken kann: Schuld ist Herr „Niemand“.
Allerdings hält sich mein Beileid für die Geschädigten in engen Grenzen. Wenn Gier und Unwissen die Eltern von Anlageentscheidungen sind, muss ich mir als Anleger auch mal an die eigene Nase fassen.
Diejenigen, die mich VORHER gefragt hatten, konnte ich jedenfalls vor den Schmerzen eines Totalverlustes bewahren.