Am vergangenen Dienstag um 22:34 habe ich gedacht: „Es gibt ihn wirklich !“
Den vieldiskutierten „Fussballgott“. Was war passiert ? In der 89.Minute des Champions-League Play-Off-Matches zwischen dem FC Sevilla und Basaksehir FK klatschte beim Stand von 2.2 ein Freistoß des türkischen Nationalspieler Emre Belözoglu an den Pfosten. Nachdem Sevilla das Hinspiel in der Türkei mit 2:1 gewonnen hatte, reichte es für den Ex-Verein von Diego Maradona und fünfmaligen Euro-League-Gewinner (unter anderem der Jahre 2014/2015/2016) mit viel Glück zur Gruppenphase der Champions-League in der man jetzt auf den FC Liverpool, NK Maribor und Spartak Moskau trifft. Man ist geneigt zu sagen „Losglück kam dann auch noch dazu“ – oder wie die Österreicher sagen: „Wanns laaft, da laaft’s“.
Warum schreibe ich das ?
Basaksehir FK ist kein gewöhnlicher Fussballclub, sondern der Lieblingsverein eines gewissen Herrn Erdogan aus Istanbul. Der Verein steig im Jahr 2014 in die 1. türkische Liga auf und belegte in der vergangenen Saison mit vier Punkten Rückstand auf Besiktas Istanbul Platz zwei. Im Pokalfinale zog man im 11-Meter-Schiessen (noch) den Kürzeren. Ich gehe jede Wette ein: Der türkische Meister in der Saison 2017/2018 heisst Basaksehir FK. Den Schiedsrichter will ich sehen, der in der letzten Minute einen Elfmeter gegen die pfeift, oder ein Abseitstor zurück nimmt.
Eigentlich schaltet sich in Fällen der politischen Einmischung in das nationale Sportgeschehen immer direkt die FIFA ein und verhängt Sanktionen, bis hin zur Suspendierung des Nationalteams vom Spielbetrieb. Hier könnte der Glatzkopf aus Zürich mal ein paar Pluspunkte bei mir sammeln, wenn er das aufmerksam verfolgt und gegebenenfalls auch mal dazwischen haut. Aber auf europäischer Ebene haben wir in diesem Jahr nochmal den Fussballgott an unserer Seite gehabt. Im nächsten Jahr hilft der uns leider nicht mehr weiter, denn der türkische Meister ist direkt für die Champions-League qualifiziert.
Ansonsten sind nach der fussballlosen Zeit im Juli mittlerweile sowohl im Amateur- als auch im Profibereich die ersten Punkte vergeben und auch die erste Runde im Pokal ist gespielt. Und – same procedere as every year – mit Maik Walpurgis (FC Ingolstadt) und Thomas Letsch (Erzgebirge Aue), sowie Gertjan Verbeek (VfL Bochum) mussten nach drei Spieltagen bereits drei Trainer in der zweiten Liga ihren Hut nehmen. Verbeek sogar bevor der erste Ball der neuen Saison getreten wurde. Die Haltbarkeit des Joghurts im Kühlschrank ist mittlerweile länger als ein Trainerjob. Für mich eine genauso schwachsinnige Entwicklung, wie die Entscheidung vor einigen Jahren den Schluss der Transferperiode auf den 31. August zu legen.
Wer in der kommenden Woche mal für 2 Tage „offline“ oder von der Nachrichtenwelt abgeschnitten ist, kann auf keinem Stammtisch mehr mitreden. Eine für mich unerzichtbare Quelle mich in diesem Thema auf dem Laufenden zu halten ist der legendäre „11 Freunde Transferticker“
https://www.11freunde.de/liveticker/der-grosse-11freunde-transferticker-18
Aber wir hätten genauso viel Spass daran, wenn die Wechselfrist am 30.6. enden würde. Und das wäre in meinen Augen der einzig richtige Termin.