Archiv für 10 März 2013

DAX 8.000 – was nun ?

10 März 2013

Am Freitag schnupperte der DAX kurz an der Marke von 8.000 Punkten, entschied sich aber dann doch das Wochenende eine Straße weiter, im Bau mit der Nummer 7.986 zu verbringen. Aber ich sehe da gewisse Parallelen mit dem derzeitigen Wetter. Auch die Sonne hat sich nach einem beeindruckenden Comeback Anfang März derzeit für ein paar Tage verabschiedet.  Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir demnächst wieder wärmere Tage bekommen. Dazu genügt ein Blick auf den Kalender und die historische Erfahrung, dass Schneefälle (zumindest in unseren Breiten) im Mai/Juni/Juli eher selten vorkommen. Seit gut 10 Jahren haben wir sogar, dank der uns vorliegenden Produktionszahlen von zahlreichen Solaranlagen, konkret messbare Zahlen. In den Monaten Mai-September wird gut doppelt so viel Sonnenstrom produziert, wie im Februar. Die „Produktivität“ der Aktienanlage für diesen Zeitraum vorherzusagen ist definitiv schwerer. Es gibt Untersuchungen über die sogenannte Saisonalität von Aktien. Das sind statistische Erhebungen welcher Monat denn die beste Börsenentwicklung in der Historie gezeigt hat. Aber da haben es die Meteorologen wesentlich einfacher als die Börsianer. Der schlechteste Börsenmonat seit 1970 war der September, während der April und der Dezember zu den besten Börsenmonaten gehörten. Aber diese „Rechenspielchen“ helfen in der Praxis nicht viel weiter. Ein durchschnittlicher Anstieg von 2% kann sich auch aus den fünf Jahresergebnissen 21%, und 10% Verlust, sowie 25%,18% und 5% Gewinn ergeben. Und dann sind wir ganz dicht bei Mark Twain. Seine Meinung zur Börse lautetet: Der gefährlichste Monat zum Spekulieren ist der Oktober, aber genauso gefährlich sind der Januar, Februar, März, April, Mai, Juni , Juli, August, September, November und Dezember. In diesem Satz steckt allerdings ein wichtiges Wort drin und das heisst „Spekulieren“. Der Spekulant hat einen Feind und der heisst „Zeit“. Spekulanten sind ungeduldig und wollen das schnelle Geld. Deshalb wurden von der Finanzindustrie sogenannte Derivate erfunden, die es ermöglichen mit einem geringen Einsatz ein großes Rad zu drehen. Das sind aber alles Instrumente die mit einem vernünftigen „Geld anlegen“ wenig zu tun haben. Was ich darunter verstehe dürfte mit einem Blick auf die langfristige Grafik des DAX klar werden. Mich interessiert nicht die monatliche Entwicklung, sondern die Erkenntnis, dass der Anleger (wohlgemerkt nicht der Spekulant) mit „soliden“ (im DAX enthaltenen Aktien) im Schnitt in den letzten 20,30 oder 40 Jahren 8-9% Ertrag pro Jahr erzielt hat. Man muss nur die nötige Zeit und Geduld mitbringen. Und man muss wissen, dass man sich zwischenzeitlich auch mal auf der Verlustseite befindet. Mit letzterem können viele Menschen in unserem Land nicht umgehen, deshalb titelte die FAZ am Wochenende „DAX 8.000 – Party im kleinen Kreis“. An dieser Stelle wurden genügend Einladungen zu dieser „Party“ verschickt, wobei ich finde die „8.000“ sind keine Party wert, sondern wir haben damit einen weiteren (kleinen) Schritt Richtung „10.000“ gemacht. Und eines ist auch klar: Wenn alle auf die Party wollen (so wie im Jahr 2.000), dann wird es Zeit nach Hause zu gehen. Aber von dieser überhitzten Stimmung sind wir derzeit weit entfernt.

Wenn man sich in der momentanen Situation einmal zurücklehnt und analysiert, was denn die Märkte momentan beeinflusst, kommt man an zwei Argumenten nur schwer vorbei.

  1. Die Gewinnentwicklung der großen deutschen Unternehmen ist nach wie vor intakt. In der Summe haben die DAX-Unternehmen im Jahr 2012 das DREIFACHE verdient, wie im Jahr 2000.
  2. Die Zinsen befinden sich nahe Null und werden in diesem Bereich auch noch die nächsten 2-3 Jahre verharren. Da sehen Aktien, die 4-5% Dividende ausschütten (und davon gibt es eine ganze Reihe) für den Anleger doch viel hübscher aus.

Dax-Season 1Ich bin mir sicher, dass es dieses Mal nur eine Frage der Zeit sein wird, wann der DAX nachhaltig die Marke von 8.000 Punkten überwinden wird. Die beigefügte Grafik, zeigt, dass gerade der Monat März im historischen Vergleich eine gute Einstiegsmöglichkeit bietet.

Und ich habe auch ein klares Szenario dafür, wo die Reise hingehen wird. Momentan befinden wir uns am Anfang  der „Happy Hour“. Mit diesem Instrument versucht die Gastronomie bekanntlich die Kunden zu einem „früheren Ausgehen“ zu bewegen. Aber der Laden ist derzeit noch relativ leer. Bei einem DAX-Stand von 10.000 wird die Musik lauter und es werden einige Neugierige den Kopf in die Tür stecken. Bei 12.000 gibt es die ersten Rangeleien an der Theke um die besten Plätze und bei 15.000 werden die Eintrittskarten vor der Tür auf dem Schwarzmarkt für den doppelten Preis gehandelt. Dann wird es Zeit heimzugehen – vorher nicht !

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10 März 2013

Liebe Leser,

die letzten 3 Jahre als „Kolumnist“ für den Medienerleben-Verlag waren eine schöne, aber auch manchmal anstrengende Zeit. Es ist nicht immer leicht Woche für Woche einen DIN-A-4-Zettel mit einem Thema zu füllen, ohne, dass die Leute danach sagen „Si tacuisses, philosophus mansisses“ – auf Deutsch:  „Was haste denn da dieses Mal für einen Mist geschrieben“. Jetzt gibt es „unsere“ Zeitung leider nicht mehr. Ich persönlich finde das sehr schade, da mir die ganzen Mitarbeiter in dieser Zeit auch ein bißchen ans Herz gewachsen sind, aber der Zeitungsmarkt ist hart umkämpft und die Zeit ist einfach noch nicht reif dafür, dass die Leute bereit sind im Internet für journalistische Arbeit Geld zu bezahlen. Ich bin mal gespannt, wie die ersten Versuche, die der Springer Verlag momentan mit „Welt-Online“ unternimmt (20 Frei-Artikel im Monat, danach kostet es Geld), ausgehen. Die zweite Einnahmequelle – Anzeigen – bereitet allen Zeitungsverlagen seit geraumer Zeit Schwierigkeiten. Klassische Rubriken wie KFZ, Immobilien und Bekanntschaften sind längst über Seiten wie „mobile.de“, „immoscout.de“ und diverse Flirt-Portale ins Internet abgewandert. Und für die Imagepflege nutzen immer mehr Unternehmen, neben der eigenen Website, die Direktansprache über Medien wie z. B. Facebook. Von daher war der Versuch mit Medien-Erleben eine dauerhafte „Medienmarke“ in der Region zu platzieren von Anfang an ein gnadenloser Überlebenskampf, aber er war es – nicht nur aus Sicht von Markus Echternach- wert, ihn zu führen. Auch ich kann ihm da, wenn dann auch der letzte seiner Mitarbeiter einen neuen Job gefunden hat, größtenteils beipflichten. Auf alle Fälle zeigen mir zahlreiche Reaktionen in den letzten Wochen, dass es viele Leute gibt, die jetzt auf einmal etwas vermissen. Aber für alle Beteiligten gilt „Lebbe geht wieder“ und was die Rubrik „Neues aus dem Tower“ betrifft, werde ich künftig jede Woche (freitags um 18 Uhr) einen neuen Beitrag in bewährter Form auf der Blog-Seite www.markus-stillger.de veröffentlichen. Und bitte druckt‘s dann dem Opa und der Oma (die noch keinen PC haben) aus und legt‘s denen zum Lesen hin. Die freuen sich.